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Neben den Siebenbürger Sachsen im Norden Rumäniens gibt es noch eine weitere Volksgruppe der Deutschen: Die Banater Schwaben.
Im Banat, Südwestlich des heutigen Rumäniens und Nordöstlich des heutigen Serbiens gelegen, schwärmten in drei sogenannten Schwabenzüge (vorwiegend Schwaben waren an den Zügen beteiligt) Bauern aus um das neugewonnene Land zu kultivieren.
In dieser Arbeit geht es vor allem darum, wer diese Personen waren, die das Land kultivierten und wie diese dahin kamen. Hierbei soll vor allem der Frage nachgegangen werden, was die Beweggründe für die Auswanderung von etlichen Familien aus ihren ursprünglichen Heimaten waren und was sie dazu veranlasste, den beschwerlichen Reiseweg in das Banat über die Donau auf sich zu nehmen, um anschließend in ein ödes Gebiet zu gelangen, dass mehr Arbeit erforderte als ihre heimatlichen Äcker.
Autorentext
Alexander Hinz, geb. am 1. März 1984 in Ludwigshafen am Rhein als Sohn eines Pfälzers und Mutter einer Banater Schwäbin aus Frankenthal/Pfalz, studierte von 2008 bis 2015 an der Universität Bayreuth Deutsch und Geschichte auf Lehramt für Gymnasium, wo er heute noch lebt. Das Studium schloss er mit zwei bestandenen ersten Staatsprüfungen in Deutsch und Geschichte ab. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Kolonialgeschichte und bayerische Landesgeschichte. Zurzeit schreibt er an einem Aufsatz über die Mission der evangelisch-methodistische Mission im deutschen Schutzgebiet Deutsch-Neuguinea.
Leseprobe
Textprobe:
Kapitel IV.2.b, "Der große Schwabenzug" unter Maria Theresia:
Nach dem, für Maria Theresia erfolgreiche, österreichische Erbfolgekrieg gingen immer wieder deutsche Auswanderungstransporte mit reichsdeutschen Siedler in den Banat, um dort die Lücken, die der Krieg gegen die Osmanen hinterlassen hat, zu füllen. Dieser erneute Versuch das Banat zu populieren wird gemeinhin als Der große Schwabenzug bezeichnet. In dieser Epoche wanderte die Majorität an Kolonisten in das Banat ein, trotz oder vielleicht auch gerade wegen der nicht sehr günstigen Bedingungen, die die Siedler dort nach dem Türkenkrieg vorfanden.
Dem Frieden von Belgrad folgend wurde das Banat wieder an das Habsburgerreich zurückgegeben. Dies hatte zur Folge, dass die Österreicher wieder eine Militärgrenze mit den Osmanen hatten, nachdem die Osmanen im vorhin genannten Frieden Nordserbien und die Kleine Walachei erhielten.
Die Impopulation des Banats unter Maria Theresia wird in der Literatur gemeinhin in eine frühtheresianische Siedlungsphase, die Siedlungsphase die nach Kriegsende entstand, um die allergrößten Lücken in der Banater Bevölkerung zu füllen und die zerstörten Ortschaften wieder aufzubauen , und in die Zeit des großen Schwabenzuges, in der eine Massenimmigration in das Banat stattfand, gegliedert.
Und obwohl auch vor der theresianischen Machtübernahme die Ansiedlung Deutscher nie ganz zum Stillstand gekommen ist, lief sie doch erst wieder mit dem Sieg Maria Theresias im Erbfolgekrieg wieder an. Davor wurden eher aus Nordserbien geflohene Serben und Rumänen sowie Bulgaren im Banat angesiedelt, die dem Banat nicht nur ihr multiethnisches Gepräge gaben, sondern auch als Verstärkung der habsburgischen Garnisonen dienen sollten, wie die Militärsiedlungen von serbischen Grenzsoldaten an der Grenze zum Osmanischen Reich verdeutlichte.
Durch den österreichischen Erbfolgekrieg und den mit ihm in Verbindung stehenden ersten Schlesischen Krieg bekam das Banat unter Maria Theresia eine neue Stellung als Grenzprovinz und Rohstofflieferant für die habsburgische Gesamtmonarchie. Aber nicht nur die wirtschaftliche Bedeutung des Banats war ausschlaggebend für eine Neuauflage der Banater Impopulation, sondern auch die Steigerung der Bevölkerungszahlen in Hinblick auf die neue Militärgrenze und der damit verbundenen höheren Chance, schneller und mehr Soldaten zu erhalten machte es Maria Theresia leicht eine Neuauflage der Kolonisation zuzustimmen.
Dieser Gedanke stand in engem Zusammenhang mit der Nachricht, dass andere "ausländische" Mächte Impopulationsmaßnahmen vorantrieben, die das Vorgehen der österreichischen Staatsmänner (und in diesem Fall auch Staatsfrau) beeinflussten.
Wie bereits des Öfteren in anderen Zusammenhängen erwähnt, stand die Impopulation des Banats unter merkantilistischen Gesichtspunkten, der vor allem auch die Förderung der Immigration mit gleichzeitiger Verhütung der Migration in Verbindung stand. Immigration wurde als die wirksamste Maßnahme zur Stabilisierung der Bevölkerungszahlen angesehen, was gleichzusetzen ist mit der Stabilisierung der Macht des "Staates". Damit zusammenhängend war auch die Idee, dass Stabilität und Wohlstand in einem Herrschaftsgebiet nur durch Wachstum der Bevölkerung zustande kam. Immigration trug also, so das theoretische Konzept, zur politischen Stabilität eines Landes bei. Man kann sich vorstellen, wenn alle frühneuzeitlichen Landesherren so dachten, dass es zu einem Wettbewerb unter den Territorialherrschern um Immigranten kam, bei dem das Habsburgerreich selbstverständlich nicht untätig zu schauen wollte. Und so fasste man also den Entschluss, die Besiedelung des Banates wieder aufzunehmen.
Um diesen Entschluss auch in die Tat umsetzten zu können, gründete Maria Theresia am 24. Juli 1745 die Hofdeputation in Banaticis, Tansylvanicis et Illyricis, die, abgesehen vom Militär und dem Rechnungswesen, also den Finanzen, für alles was das Banat, Tr