Kartonierter Einband, 242 Seiten
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Der Einfluß des Publizitätszwartges auf die unternehmerischen Dispositionen wird in den fast unübersehbar gewordenen Arbeiten über die Vor- und Nachteile der Publizitätspflicht kaum analysiert. Man unterstellt weitgehend bestimmte unterneh merische Reaktionen auf die Veröffentlichung betrieblicher Sachverhalte als mehr oder weniger offensichtlich und diskutiert im wesentlichen nur darüber, inwieweit die Folgen dieser Reaktionen unter ethischen, ökonomischen und anderen Aspekten als erwünscht gelten können. Mit den zugrundegelegten Hypothesen hinsichtlich des unternehmerischen Verhaltens steht und fällt indessen die Verbindlichkeit dieser bekanntlich so erheblich divergierenden Urteile; die Wirklichkeitsnähe jener An nahmen zu überprüfen liegt also an sich sehr nahe, zumal viele der Hypothesen durchaus nicht als unmittelbar überzeugend angesehen werden können. Es läßt sich auf diesem Gebiete nicht anders zu einer Annäherung der Auffassungen (unter den Vertretern gleicher ethischer und wirtschaftspolitischer Postulate) kommen. Der Sinn dieser Arbeit ist aber nicht nur, nicht einmal primär, darin zu sehen, eine zuverlässigere Basis für die erwähnten Urteile zu schaffen, so sehr auch dieser Wunsch die vorliegende Untersuchung beflügelte. Die Unternehmer unterliegen doch, trotz des noch so umstrittenen Für und Wider, bereits einem gewissen Publizitäts zwang; dieser Sachverhalt wirkt sich also gegenwärtig schon auf ihre Dispositionen aus. Wenn man diese Entscheidungen der Unternehmer begreifen will, muß man daher die Publizitätspflicht als einen Bestimmungsfaktor unternehmerischen Ver haltens in die allgemeine mikroökonomische Theorie einbauen. Vom Einfluß des Publizitätszwanges auf das unternehmerische Verhalten zu abstrahieren bedeutet mithin, nicht nur auf eine Aussage der betriebswirtschaftlichen Theorie zum Für und Wider einer Publizitätspflicht verzichten zu müssen.
Inhalt
Problemstellung und Gang der Untersuchung.- A. Einflüsse auf die unternehmerischen Dispositionen, die sich bei einer Offenlegung betrieblicher Sachverhalte ergeben.- Vorbemerkung.- I. Die Beeinflussung des unternehmerischen Verhaltens durch die Unterrichtung von Konkurrenten.- 1. Mögliche Gründe für eine (zwangsweise) Information von Konkurrenten über die wirtschaftlichen Verhältnisse.- 2. Auswirkungen auf die unternehmerischen Dispositionen, die sich aus der erleichterten Nachahmung von Entscheidungen durch Konkurrenten ergeben.- a) Einflüsse auf das unternehmerische Verhalten, die auf die erleichterte Nachahmung des Produktionsprogramms (die Furcht vor dem Auftreten neuer Konkurrenten) zurückzuführen sind.- b) Die Beeinflussung der unternehmerischen Dispositionen durch die erleichterte Nachahmung sonstiger Maßnahmen durch Konkurrenten.- aa) Auswirkungen, die sich durch die Veröffentlichung von Abschlüssen ergeben.- bb) Einflüsse von über die Offenlegung der Abschlüsse hinausgehenden Publizitätsvorschriften.- 3. Einflüsse auf die unternehmerischen Dispositionen, die sich durch die Offenlegung der Stärke des publizitätspflichtigen Unternehmens bei Auseinandersetzungen mit Konkurrenten ergeben.- a) Die grundsätzliche Bedeutung der Information Außenstehender über die Stärke eines Unternehmens.- b) Einflüsse der Rechnungslegung bei Auseinandersetzungen unter Konkurrenten.- aa) Auswirkungen auf die unternehmerischen Dispositionen, die auf der Furcht vor einer vollständigen Verdrängung aus dem Markt beruhen.- bb) Einflüsse, die sich aus einer drohenden Verminderung des Marktanteils ergeben.- 4. Einflüsse auf die unternehmerischen Dispositionen, die sich aus der erleichterten Kartellierung des Absatzmarktes ergeben.- a) Auswirkungen auf Grund der verbesserten gegenseitigen Abstimmung bei stillschweigender Übereinkunft.- b) Auswirkungen auf Grund der erleichterten Kontrolle von Vereinbarungen durch Konkurrenten.- II. Einflüsse auf die unternehmerischen Dispositionen, die sich aus der Information der Abnehmer und der Öffentlichkeit (Allgemeinheit) ergeben.- 1. Mögliche Gründe für eine (zwangsweise) Unterrichtung der Abnehmer und der Öffentlichkeit über die wirtschaftlichen Verhältnisse.- 2. Auswirkungen auf die unternehmerischen Dispositionen, die auf der Furcht vor einer ungünstigen (von den Abnehmern beeinflußten) öffentlichen Meinung beruhen.- 3. Einflüsse auf das unternehmerische Verhalten, die sich aus der Unterrichtung von Kunden über rückläufige Umsätze sowie über die Materialaufwendungen ergeben.- 4. Exkurs: Die Bedeutung der Publizitätspflicht als Instrument einer staatlichen Wettbewerbspolitik.- III. Die Beeinflussung des unternehmerischen Verhaltens durch die Information der (außenstehenden) Eigentümer.- 1. Die divergenten Interessen von Unternehmensleitungen und (außenstehenden) Eigentümern: Mögliche Gründe für eine (zwangsweise) Unterrichtung der (außenstehenden) Anteilseigner über die wirtschaftlichen Verhältnisse.- 2. Auswirkungen der Information außenstehender Anteilseigner auf die unternehmerischen Dispositionen.- a) Einflüsse des möglichen Mittelentzugs auf die Durchführung besonders riskanter Maßnahmen.- b) Auswirkungen auf das Verhalten der Unternehmensleitungen, die sich aus der Beeinträchtigung ihrer Verdienstchancen ergeben.- c) Auswirkungen, die sich aus der erleichterten Kritik durch die Eigentümer auf die unternehmerischen Dispositionen ergeben.- d) Einflüsse, die sich aus der drohenden Kündigung und der erschwerten Zufuhr von Eigenkapital auf die unternehmerischen Dispositionen ergeben.- IV. Einflüsse auf das unternehmerische Verhalten, die sich aus der Unterrichtung von Gläubigern ergeben.- 1. Mögliche Gründe für eine (zwangsweise) Information von Gläubigern über die wirtschaftliche Lage.- 2. Die Beengung der unternehmerischen Dispositionsmöglichkeiten bei einer Unterrichtung der Gläubiger über ungünstige wirtschaftliche Verhältnisse.- V. Einflüsse auf das unternehmerische Verhalten, die aus der Information von Arbeitnehmern und Lieferanten folgen.- 1. Mögliche Gründe für eine (zwangsweise) Unterrichtung der Arbeitnehmer über die wirtschaftliche Lage.- 2. Die Auswirkungen der bei einer Information von Arbeitnehmern drohenden Verteuerung des Faktors Arbeit auf die unternehmerischen Dispositionen.- 3. Die Einflüsse einer Offenlegung von Verlustfunktionen sowie Einkaufspreisen und -mengen gegenüber den Lieferanten auf das unternehmerische Verhalten.- B. Unternehmerische Dispositionen zur Umgehung des Ausweises betrieblicher Sachverhalte und ihre Grenzen.- Vorbemerkung.- I. Die spezifischen Umgehungsmöglichkeiten bei Konzernverhältnissen als Anreiz zu Unternehmensaufspaltungen und -angliederungen.- 1. Einflüsse der Publizitätspflicht auf die Konzernbildung, wenn keine besonderen (strengen) Rechnungslegungs-Vorschriften für Konzernunternehmen gegeben sind.- 2. Die bei strengeren Publizitätsbestimmungen zu erwartenden Einflüsse auf die Konzernbildung: Möglichkeiten zur Einengung des unternehmerischen Willkürspielraums durch spezifische RechnungslegungsVorschriften für Konzernunternehmen.- a) Die Problematik einer Präzisierung der Gewinndefinition bei Konzernverhältnissen.- aa) Probleme, die sich bei der mengenmäßigen Bestimmung der konzerninternen Leistungen ergeben.- bb) Die Problematik des wertmäßigen Ansatzes von konzerninternen Aufwendungen und Erträgen.- b) Sonstige Möglichkeiten zur Einengung des unternehmerischen Willkürspielraums bei Konzernverhältnissen durch RechnungslegungsVorschriften.- II. Der Publizitätszwang als Anreiz zu Umwandlungen (Umgründungen).- III. Möglichkeiten und Grenzen buchtechnischer Dispositionen zur Umgehung der Rechnungslegung und ihre Bedeutung für den Einfluß des Publizitätszwangs auf das unternehmerische Verhalten.- 1. Die Möglichkeiten zur Manipulation des auszuweisenden Gesamtgewinns und ihr Einfluß auf die Wirklichkeitsnähe der Ableitungen im ersten Kapitel.- a) Die Bedeutung unterschiedlicher Gewinnkonzeptionen für den unternehmerischen Ermessensspielraum beim Erfolgsausweis.- b) Manipulationsmöglichkeiten der Unter…