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Alexander und Karim sind schon beste Freunde. Und das, obwohl Karim erst vor Kurzem in Alexanders Klasse gekommen ist. Weil Krieg war, musste Karim von zu Hause fliehen. Jetzt wohnt er mit seiner Mama und seinem kleinen Bruder im Flüchtlingsheim. Doch eines Tages bleibt Karims Sitzplatz in der Schule leer. Wo steckt Karim bloß? Alexander macht sich große Sorgen. Viele Wochen später erhält Alexander einen Brief: Er ist von Karim! Karim auf der Flucht Das Bilder-Erzählbuch für heimische Kinder und ihre neuen Freunde von weit her ist für Kinder ab dem Grundschulalter geeignet. Es führt sensibel und ehrlich in die Flüchtlings-Thematik ein und ermöglicht, fremde Menschen ohne Vorbehalte willkommen zu heißen. Die Mit-Mach-Seiten regen gezielt dazu an, sich Gedanken über Heimat, Zuhause, Familie sowie das Schicksal anderer Menschen zu machen. Sie erleichtern außerdem das gegenseitige Kennenlernen und unterstützen fremde Kinder, sich im neuen Land besser zurechtzufinden. So werden heimische Kinder und jene von weit her zu Experten für sich selbst. Suchworte: Flüchtlinge, Kinderbuch, Flucht, Syrien, Krieg, Bilderbuch, Trauma, Heimweh, Fernweh, Angst, Tod, Heimat, Verlust, Familie, Kultursensibilität, Behandlung, Hilfe, Willkommen, Sicherheit, Kinderrechte, Menschenrechte, Schutz, Zuhause, Freiheit, Würde, Achtung, Respekt, Psychotherapie, politisches Asyl, Migration, Kinderanwalt, Krieg und Konflikte, Bürgerrechte, psychotherapeutische Beratung, Ausländerrecht, Freunde und Freundschaft, Flüchtlingshilfe, Integration, Brücken, Heimat, Weltpolitik, Europa, Abschiebung, Grenze, Schlepper Ein Titel der Buchreihe SOWAS! von Psychologin Sigrun Eder www.sowas-buch.de
Auteur
Sonja Katrina Brauner hat süddeutsche und südamerikanische Wurzeln und ist Systemische Familientherapeutin, Supervisorin, Diplom-Sozialpädagogin sowie Kindergartenpädagogin. Sie arbeitet seit 2002 als Psychotherapeutin in freier Praxis und seit 2007 darüber hinaus als auf Kinder und Jugendliche spezialisierte Traumatherapeutin im Betreuungszentrum für Folteropfer und Kriegsüberlebende des Wiener Vereins Hemayat.
Échantillon de lecture
Die Ferien sind fast vorbei und die Schulsachen liegen griffbereit. Morgen geht es wieder los: Mathe und Deutsch hat Alexander bereits mit Papa geübt. Nun hat er es sich in seinem Zimmer gemütlich gemacht und blättert in seinem Lieblingscomic. An der Pinnwand über dem Schreibtisch hängen Fotos vom Familienurlaub in Italien und vom Zeltlager. Im Hintergrund hört Alexander seine Mama im Kleiderschrank kramen. Mama, was machst du da?, ruft Alexander neugierig. Mama steckt kurz den Kopf ins Zimmer und sagt: Ausmisten. Auf dem Bett von Mama und Papa befindet sich ein riesiger Kleiderberg. Es türmen sich Hosen, Röcke, Shirts, Mützen, Schals, Jacken und Socken. Tiger, die Katze, liegt mittendrin und hält eingerollt ein Nickerchen. Um das Bett herum stapeln sich halb gefüllte Säcke mit Kleidung. Mama hebt jedes Kleidungsstück in die Höhe, beäugt es kritisch und legt es dann entweder zurück in den Kasten oder in einen der Säcke. Wieso machst du das?, will Alexander wissen. Es ist für einen guten Zweck. Alles, wovon ich zu viel habe oder was mir nicht mehr passt, schenke ich den Flüchtlingen, erklärt Mama fröhlich. Was sind Flüchtlinge?, fragt Alexander. Das sind Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, antwortet Mama. Dabei lassen sie alles zurück: ihr Zuhause, ihr vertrautes Leben, Familie und Freunde. Und wieso tun sie das?, möchte Alexander wissen. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum Beispiel Verfolgung oder Krieg, erklärt Mama. Was Verfolgung ist, weiß Alexander aus dem Piratenspiel. Und auch Krieg gibt es dort. Aber wie es wohl ist, wenn das alles in echt stattfindet und nicht nur im Computerspiel? Wohin gehen die Flüchtlinge?, will Alexander wissen. Die Flüchtlinge wollen dorthin, wo sie sicher sind, denn niemand möchte von bösen Leuten verfolgt werden, erklärt Mama. Das stimmt, sagt Alexander und nickt. Aber ist es in den anderen Ländern wirklich so schlimm? Ja, bestimmt, antwortet Mama besorgt. Ich denke, solche furchtbaren Situationen können wir uns hier gar nicht vorstellen. Warum müssen die Menschen alles zurücklassen?, wundert sich Alexander. Weil die Flucht keine Fahrt in den Urlaub ist. Jeder nimmt nur das mit, was er selber tragen kann, sagt Mama. Alexander weiß, dass Papa das Auto bei der Fahrt in den Urlaub immer rappelvoll packt und jeder das dabei hat, was er gerne mitnehmen möchte. Aber alles selber zu tragen? Das könnte sich Alexander nicht vorstellen. Kommen die Flüchtlinge im Auto zu uns?, fragt Alexander. Wenige, sagt Mama. Viele fahren mit Booten über das weite, wilde Meer. Das ist sehr gefährlich, weil die Boote meist viel zu klein sind. Andere müssen einen Fußmarsch durchs Gebirge zurücklegen oder sich auf dem Weg hierher in Lastwagen drängen. Jeder Weg ist riskant und kostet sehr viel Geld. Warum?, wundert sich Alexander. Weil die Flüchtlinge nicht einfach überall dorthin reisen dürfen, wohin sie wollen. Mama, wir reisen doch auch dorthin, wo es uns gefällt, sagt Alexander. Warum machen es die Flüchtlinge nicht genauso? Mama überlegt, wie sie es Alexander erklären soll. Um hierher reisen zu können, brauchen Flüchtlinge ein Visum, eine Erlaubnis einzureisen. Und das bekommen sie nicht. Darum suchen sie einen heimlichen Weg nach Europa, denn sie wissen: Wenn sie hier sind, muss ihre Situation wenigstens erst einmal überprüft werden. Aber dafür gibt es viele Regeln, manchmal auch welche, die ungerecht erscheinen, sagt sie dann. Das versteht Alexander. Er kennt verschiedene Spielregeln und auch die Regeln in der Schule.