

Beschreibung
Yannick Zengler legt in seiner empirischen Forschungsarbeit am Beispiel der tabuüberschreitenden Cuckold-Fantasie dar, wie sich durch eine tiefenhermeneutische Interpretation von sexuellen Biografien das manifeste und latente Erregungspotenzial eines Fantasiei...Yannick Zengler legt in seiner empirischen Forschungsarbeit am Beispiel der tabuüberschreitenden Cuckold-Fantasie dar, wie sich durch eine tiefenhermeneutische Interpretation von sexuellen Biografien das manifeste und latente Erregungspotenzial eines Fantasieinhalts analysieren und innerhalb des gesellschaftlichen Kontextes verstehen lässt. Anhand biografischer Interviews zeigt er, dass die Cuckold-Fantasie vielfältiger und facettenreicher ist, als erste Assoziationen zu dieser Dreieckskonstellation nahelegen mögen.
Bei der Cuckold-Fantasie handelt es sich um eine potenziell sexuell erregende Fantasie, die aus heterosexuell-männlicher Perspektive darum kreist, sich die eigene Partnerin beim Sex mit einem anderen Mann vorzustellen. Sie berührt damit die Tabus und Normen der männlichen Heterosexualität bzw. die von heterosexuellen Partnerschaften. Yannick Zengler legt in seiner empirischen Forschungsarbeit am Beispiel dieser tabuüberschreitenden Imagination dar, wie sich durch eine tiefenhermeneutische Interpretation von sexuellen Biografien das manifeste und latente Erregungspotenzial eines Fantasieinhalts analysieren und innerhalb des gesellschaftlichen Kontextes verstehen lässt. Die ausgewerteten biografischen Interviews zeigen, dass die Cuckold-Fantasie vielfältiger und facettenreicher ist, als erste Assoziationen zu dieser Dreieckskonstellation nahelegen mögen.
Analyse einer tabuüberschreitenden Imagination anhand von sexuellen Biografien - Perspektiverweiternder Zugang zu sexuellen Fantasien für Forschende, Paar- und Sexualberaterinnen und -therapeutinnen - Erstmalige Anwendung von Tiefenhermeneutik auf sexuelle Fantasien im Rahmen einer empirischen Forschungsarbeit
Autorentext
Yannick Zengler, B.A. Erziehungswissenschaft und Soziologie, M.A. Angewandte Sexualwissenschaft, forscht als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Pädagogik der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel zu kollektiven Orientierungsmustern von pädagogischen Fachkräften in der stationären Jugendhilfe im Umgang mit jugendsexuellen Verhaltensweisen. Als Sexualpädagoge ist er seit einigen Jahren in der sexuellen Bildungs- und Beratungsarbeit in Wuppertal tätig. (Stand: September 2022)
Inhalt
Vorwort 1 Einleitung 2 Die Cuckold-Szene 3 Empirischer Forschungsstand zu sexuellen Fantasien 3.1 Definition von sexuellen Fantasien 3.2 Verbreitung und Frequenz von sexuellen Fantasien 3.3 Strukturen und Funktionen von sexuellen Fantasien 3.4 Inhalte von sexuellen Fantasien 3.5 Einflüsse auf die Inhalte von sexuellen Fantasien 4 Psychoanalytische Konzepte zu (sexuellen) Fantasien 4.1 (Sexuelle) Fantasien im Verständnis von Freud und Quindeau 4.2 Sexuelle Fantasien im Verständnis von Stoller und Schorsch 4.3 Schlussfolgerungen 5 Forschungsperspektive und Forschungsfragen 5.1 Die Forschungsperspektive des Erregungspotenzials 5.2 Die biografische Herangehensweise 5.3 Die Forschungsfragen 6 Forschungsvorgehen und Methodik 6.1 Feldzugang 6.2 Erhebungsinstrument 6.3 Datenschutz und forschungsethisches Vorgehen 6.4 Die Interpretationsmethode der Tiefenhermeneutik 7 Das Erregungspotenzial der Cuckold-Fantasie ein Überblick über die Ergebnisse 7.1 Systematischer Überblick 7.2 Fallbezogener Überblick 8 Reflexion des Feldzugangs und erste Hypothesen 8.1 Reflexion des Feldzugangs 8.2 Interpretation der Erfahrungen und erste Hypothesen 9 Fallinterpretation Chris 9.1 Vorabkommunikation 9.2 Interviewsituation und Eröffnung des Interviews 9.3 Der manifeste Erzählinhalt der (sexuellen) Biografie 9.3.1 Kindheit 9.3.2 Exkurs: Kindliche »Doktorspiele« zwischen Geschwistern vs. sexualisierte Übergriffe durch Geschwister 9.3.3 Pubertät und Jugend 9.3.4 »Erster Wendepunkt« und Studium an jesuitischer Hochschule 9.3.5 »Zweiter Wendepunkt« mit Charlotte 9.3.6 Drogenabhängigkeit, Kennenlernen mit Lea und »Flucht« nach Europa 9.3.7 Erste (sexuelle) Paarprobleme und Geburt des Kindes 9.3.8 Erregung durch Leas »Ausrutscher« und eine gegenteilige Erfahrung 9.3.9 Tod der Eltern, Suizid der Schwester und Beginn einer Paartherapie 9.4 Der manifeste Erzählinhalt der Cuckold-Fantasie 9.5 Die manifesten Erregungsthemen der Cuckold-Fantasie 9.6 Zusammenfassung: Das manifeste Erregungspotenzial der Cuckold-Fantasie 9.7 Der tiefenhermeneutische Interpretationsprozess 9.7.1 Darstellung des tiefenhermeneutischen Interpretationsprozesses 9.7.2 .berprüfung der Hypothesen am Interviewmaterial 9.8 Das latente Erregungspotenzial der Cuckold-Fantasie 9.9 Zusammenfassung des Erregungspotenzials bei Chris 10 Kurzportrait Dominik 10.1 Vorabkommunikation und Interviewsituation 10.2 Der manifeste Erzählinhalt der sexuellen Biografie 10.3 Der manifeste Erzählinhalt der Cuckold-Fantasie 10.4 Die manifesten Erregungsthemen der Cuckold-Fantasie 10.5 Mögliche Lesarten zum latenten Erregungspotenzial 11 Kurzportrait Markus 11.1 Vorabkommunikation und Interviewsituation 11.2 Der manifeste Erzählinhalt der sexuellen Biografie 11.3 Der manifeste Erzählinhalt der Cuckold-Fantasie 11.4 Die manifesten Erregungsthemen der Cuckold-Fantasie 11.5 Mögliche Lesarten zum latenten Erregungspotenzial 12 Kurzportrait Philipp 12.1 Vorabkommunikation und Interviewsituation 12.2 Der manifeste Erzählinhalt der sexuellen Biografie 12.3 Der manifeste Erzählinhalt der Cuckold-Fantasie 12.4 Die manifesten Erregungsthemen der Cuckold-Fantasie 12.5 Mögliche Lesarten zum latenten Erregungspotenzial 13 Zusammenfassung und Fazit Literatur Anhang Erzählstimulus Exmanente Nachfragen Transkriptionsregeln
