Zwischen Allmacht und Ohnmacht - Kommandant in Auschwitz

Thomas Zimmerling

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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 3,0, Johannes Gutenberg-Universitt Mainz (Institu...

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 3,0, Johannes Gutenberg-Universitt Mainz (Institut fr Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Namen des Konzentrationslagers Auschwitz sind die Schrecken des industrialisierten Massenmords an den Juden untrennbar verbunden. Auch heute - 56 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers durch die Rote Armee - ist fr kaum einen Menschen, selbst nach dem Studium der durch intensive historische Forschung zustande gekommenen Befunde, dieser Schrecken begreifbar. Auschwitz wurde von den Nationalsozialisten zum grten aller Vernichtungslager ausgebaut. Hier wurden ber eine Million Menschen umgebracht, auch wenn Auschwitz nicht als reines Vernichtungslager, sondern auch als Arbeitslager gedacht war. Fr die KZ-Insassen bedeutete Auschwitz entweder Vernichtung durch Zyklon B oder Vernichtung durch Arbeit in den Arbeitskommandos. Offensichtlich ist unser Vorstellungsvermgen nur eingeschrnkt in der Lage, die dokumentierten Verbrechen von Auschwitz anderen Menschen zuzuschreiben. Das gilt umso mehr, wenn bei differenzierter Betrachtung der Tter klar wird, dass es sich nicht bei allen um Persnlichkeiten handelte, die fr eine Entwicklung zur menschlichen Bestie prdestiniert waren. Mit den Verbrechen in Auschwitz verbindet sich vor allem der Name eines Tters und Hauptverantwortlichen: Rudolf H. Er war zustndig fr den Aufbau des Konzentrationslagers Auschwitz und war die lngste Zeit dessen Kommandant. Die Wissenschaft befindet sich in der glcklichen Lage, dass sie aus H' au-tobiographischen Aufzeichnungen und seiner Aussage vor dem Internationalen Militrtribunal in Nrnberg aus erster Hand Schlussfolgerungen ber das Leben, die Persnlichkeit und den Charakter eines nationalsozialistischen Funktionstrgers ziehen kann. Bereits vorab mchte der Verfasser dieser Arbeit die These aufstellen, dass auch H nicht das gngige Profil des ungebildeten, unchristlichen und brutalen NS-Schergen aufweist. Eugen Kogon spricht davon, dass es sich bei SS-Angehrigen in der Regel "um Tiefunzufriedene, Nichterfolgreiche, durch irgendwelche Umstnde Zurckgesetzte, um Minderbegabte aller Art und hufig genug um sozial gescheiterte Existenzen handelte", was auf die Mitglieder der SS-Totenkopfverbnde und Rudolf H - wenn berhaupt - nur sehr eingeschrnkt zutrifft. Damit entfallen Erklrungsfaktoren, die den Vlkermord an den Juden in Auschwitz ein wenig begreifbarer machen knnen. Gleichzeitig wird die Frage aufgeworfen, welche Faktoren es denn nun eigentlich waren, die aus H einen zutiefst schuldigen Menschen gemacht haben.