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Schon immer war Nina für andere der Fels in der Brandung. Deshalb ist die alleinstehende Arzthelferin auf Blackberry Island gestrandet und arbeitet, wo andere ausspannen - während Mutter und Schwester ihre Träume leben. Nina hat ihrer Familie zuliebe ihre große Liebe und das geplante Medizinstudium aufgegeben. Soll das wirklich alles gewesen sein? Jetzt will Nina endlich Kurs aufs eigene Glück nehmen. Aber sie muss lernen, dass man zuerst loslassen muss, um dem Herzen zu folgen ... 'Ein sehr vergnüglicher und einsichtsvoller, witziger und treffender Blick auf Selbstaufopferung.' Booklist 'Susan Mallery ist ein wunderbarer, niemals kitschiger Roman über Freundschaft, Familie und Verzeihen gelungen.' Für Sie über 'Wie zwei Inseln im Meer'
New York Times-Bestsellerautorin Susan Mallery wird von den Kritikern als mitreißende Autorin gefeiert und unterhält mit ihren witzigen, emotionalen Romanen über Frauen und ihre Beziehungen Millionen von Leserinnen auf der ganzen Welt. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem unerschrockenen Zwerpudel in Seattle, wo das Wetter zwar nicht gut, der Kaffee dafür aber umso besser ist.
Autorentext
Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.
Leseprobe
»Sei nicht zu eng, sei nicht zu eng«, sang sie und kam vor dem Spiegel zum Stehen, wo sie nach ihrer Bürste griff.
Der Stoff legte sich, wie er sollte, und ließ noch ein paar Zentimeter Luft übrig. Nina seufzte erleichtert auf. Der Zwischenfall gestern Abend mit den drei Brownies und einem großzügigen Glas Rotwein hatte keinen bleibenden Eindruck auf ihren Hüften hinterlassen. Sie war froh darüber, und sie würde später auf dem Crosstrainer Buße tun. Oder zumindest schwören, nie mehr als einen Brownie auf einmal zu essen.
Zehn Sekunden bürsten, eine Minute flechten, und ihre blonden Haare sahen gepflegt und ordentlich aus. Sie flitzte hinaus in den Flur und in die Küche, wo sie sich ihren Schlüsselbund schnappte und weiter zur Hintertür eilte. Sie streckte bereits ihre Hand nach dem Knauf aus, als das Telefon klingelte.
Sie sah auf die Uhr, dann auf das Telefon. Jeder in ihrem Umfeld - Freunde, Familie, Kollegen - hatte ihre Handynummer. Es rief nur selten jemand auf dem altmodischen Festnetztelefon an, und wenn, dann waren es keine guten Neuigkeiten. Nina machte wieder kehrt und wappnete sich innerlich gegen Unheil.
»Hallo?«
»Hey, Nina. Hier ist Jerry von Zu schön, um wahr zu sein. Ich habe gerade erst aufgemacht, und ich habe hier eine Kundin, die mir eine Kiste mit Plunder, äh, mit Sachen verkaufen will. Ich glaube, die sind aus eurem Laden.«
Nina schloss die Augen und unterdrückte ein Stöhnen. »Lass mich raten: Anfang zwanzig, rote Haare mit lila Strähnen und ein seltsames Vogel-Tattoo auf dem Hals?«
»Das ist die Frau. Sie sieht mich etwas böse an. Denkst du, sie ist bewaffnet?«
»Ich hoffe nicht.«
»Ich auch.« Jerry klang nicht besonders beunruhigt. »Wie heißt sie?«
»Tanya.«
Hätte Nina mehr Zeit gehabt, wäre sie an Ort und Stelle kollabiert. Aber sie hatte einen richtigen Job und musste los. Einen Job, der in keinem Zusammenhang mit dem Desaster stand, das der familieneigene Antiquitätenverkauf war.
»Du hast zugelassen, dass deine Mutter diese Frau einstellt?«, fragte Jerry.
»Ja.«
»Du solltest es besser wissen.«
»Tu ich auch. Ich werde gleich die Polizei anrufen und sie zu dir rausschicken. Kannst du Tanya solange bei dir festhalten?«
»Na klar, mein Mädchen.«
»Super. Ich komme dann nach der Arbeit vorbei und hole die Sachen ab.«
»Ich werde sie für dich verwahren«, versprach Jerry.
»Danke.«
Nina legte den Hörer auf und lief dann hinaus zu ihrem Wagen. Sobald ihr Handy mit der Freisprechanlage verbunden war, wählte sie die Nummer der örtlichen Polizeiwache und erklärte dem Beamten, was passiert war.
»Schon wieder?«, fragte Deputy Sam Payton in belustigtem Ton. »Hat deine Mutter diese Frau eingestellt?«
Nina fuhr vorsichtig rückwärts aus der Einfahrt. Mit Jerrys Spott konnte sie umgehen. Jerry hatte sein ganzes Leben auf der Insel verbracht - er durfte sie hänseln. Aber Sam war relativ neu hier. Er hatte sich noch keine Spottrechte erworben.
»Hey, hier spricht eine Steuerzahlerin, die eine Straftat anzeigt«, sagte sie.
»Ja, ja. Ich schreibe es auf. Was hat die Frau alles mitgenommen?«
»Ich habe nicht gefragt. Sie ist gerade im Pfandhaus. Im Zu schön, um wahr zu sein.«
»Das kenne ich«, sagte Sam. »Ich fahre gleich mal rüber und schaue mir die Sache an.«
»Danke.«
Sie legte auf, bevor er ihr Tipps zu Einstellungskriterien geben konnte, und fuhr den Hügel hinauf. Der Morgenhimmel war klar - ungewöhnlich für den Frühling im Pazifischen Nordwesten. Das schöne Wetter kam normalerweise erst kurz vor dem S