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Ein Klassiker über ein zeitlos spannendes Abenteurerschicksal Im Juli 1969 wird mitten im Atlantik eine Jacht entdeckt - die Segel sind gesetzt, aber der Trimaran ist leer. Nur die Log- und Tagebücher befinden sich noch an Bord und offenbaren ein dunkles Geheimnis. Ihr Verfasser Donald Crowhurst war acht Monate zuvor aufgebrochen, um im Wettstreit mit namhaften Seglern wie Robin Knox-Johnston und Bernard Moitessier als schnellster Solosegler nonstop die Welt zu umrunden. Was damals kaum jemand wusste: Crowhurst verfügte weder über Hochseeerfahrung noch über ein seetaugliches Boot. Doch warum war der Unternehmer und Familienvater dennoch bei dem Rennen, das die Sunday Times mit einem Preisgeld von 5000 Pfund ausgelost hatte, angetreten? Und was ist an Bord geschehen, dass er für immer verschollen blieb? Einfühlsam arbeiten die Autoren anhand der letzten Aufzeichnungen die Vorgeschichte und sonderbaren Abläufe auf See auf. Sie berichten von menschlichem Streben und Versagen. Erzählen eine Geschichte über Heldentum, in der kein Held vorkommt. Und zeichnen das Porträt eines bemerkenswerten Mannes, der am Ende keinen Ausweg mehr sah. 'Crowhursts Geschichte ist dramatischer als alle anderen, geheimnisvoller und dunkler als ?All is lost?.' Frankfurter Allgemeine Magazin 'Eine der außergewöhnlichsten Seefahrtgeschichten, die je veröffnetlicht wurde.' The Washington Post 'Ein Meisterstück.' The New Yorker 'Eines der packendsten Lesestücke über das Segeln überhaupt.' FAZ
Ron Hall (1934-2014) galt als einer der Mitbegründer des investigativen Journalismus in Großbritannien und war bei der Sunday Times an der Aufdeckung zahlreicher Skandale beteiligt. Nicholas Tomalin (1931-1973) arbeitete als Auslandskorrespondent für diverse Londoner Zeitungen. Er starb während des Jom-Kippur-Krieges bei einem Raketenangriff auf Israel. Die beiden Journalisten recherchierten Anfang der 1970er-Jahre gemeinsam die Tragödie des Donald Crowhurst. Ihr Buch dazu erschien in den Neunzigerjahren zum ersten Mal auf Deutsch und wurde nun endlich wiederentdeckt.
Herbst 1968, vor der Küste Südwestenglands: Donald Crowhurst sticht als einer von neun Teilnehmern des »Golden Globe Race« in See, um als Erster ohne Zwischenstopp die Welt zu umrunden. Trotz mangelnder Segelerfahrung scheint er am schnellsten voranzukommen, und die Öffentlichkeit feiert ihn bereits als Sieger. Doch acht Monate später wird sein verlassener Trimaran auf dem Atlantik entdeckt. Nur die Log- und Tagebücher befinden sich noch an Bord. Wer war dieser Mann, dessen Aufzeichnungen ein dunkles Geheimnis bergen? Und was ist auf See geschehen, dass er für immer verschollen blieb? Ron Hall und Nicholas Tomalin haben die letzte Fahrt des Donald Crowhurst sowie seine Vorgeschichte fesselnd rekonstruiert. Ein journalistisches Meisterstück über Genie und Wahnsinn - und einen unglaublichen Betrugsversuch.
Autorentext
Ron Hall (1934-2014) galt als einer der Mitbegründer des investigativen Journalismus in Großbritannien und war bei der Sunday Times an der Aufdeckung zahlreicher Skandale beteiligt. Nicholas Tomalin (1931-1973) arbeitete als Auslandskorrespondent für diverse Londoner Zeitungen. Er starb während des Jom-Kippur-Krieges bei einem Raketenangriff auf Israel. Die beiden Journalisten recherchierten Anfang der 1970er-Jahre gemeinsam die Tragödie des Donald Crowhurst. Ihr Buch dazu erschien in den Neunzigerjahren zum ersten Mal auf Deutsch und wurde nun endlich wiederentdeckt.
Leseprobe
Das große Rennen
Ende Mai 1967 kehrte Francis Chichester mit seinem Einhandsegler nach Plymouth zu Ruhm und beträchtlichem Vermögen zurück. Die britische Öffentlichkeit hatte überraschenderweise beschlossen, ihn zum Helden zu küren, so wie sie in der Vergangenheit Scott, den Antarktisforscher, Hillary, den Everestbesteiger, und Bannister, den Meilenläufer, zum Gegenstand nationaler Verehrung gemacht hatte. An jenem Abend säumte eine Viertelmillion Menschen den Sund von Plymouth, es bildete sich ein gewaltiges Empfangsgeschwader, dem sich praktisch jedes Boot aus der Umgebung anschloss, im ganzen Land warfen die Fernsehstationen ihre Programme zugunsten stundenlanger Liveübertragungen um, in Greenwich wurde der Held eilig zum Ritter geschlagen - noch einmal: denn er war es schon seit Australien -, und das Buch, das kurz darauf erschien, war jahrelang einer der gewinnbringendsten Bestseller.
Jeder, der mit dem Rennen zu tun hatte - und nicht zuletzt einer seiner Sponsoren, die Tageszeitung Sunday Times -, war überrascht, in welchem Ausmaß Chichesters große Fahrt die Öffentlichkeit in Bann geschlagen hatte. Gewiss, Chichester war schneller und eleganter um die Welt gesegelt als irgendjemand vor ihm und hatte sich auf einen einzigen Zwischenhalt beschränkt. Aber daran war im Grunde nichts Neues: Von 1895 bis 1898 hatte Joshua Slocums erste Einhand-Weltumsegelung gedauert, und seine Leistung war seither mehrmals wiederholt worden - jedes Mal mit mehreren Landungen. Amerikanische Nachrichtenmagazine, denen die Reaktionen der Briten wie immer ein Rätsel waren, versuchten weitschweifig, das Phänomen zu erklären: Das Weltreich verloren und kein Geld, um Männer auf den Mond zu schicken - da hätten die Briten sich zwangsläufig auf das reinere, edlere, unkompliziertere Heldentum besonnen, das in der Bezwingung der Elemente liege. Leider sind, wie wir sehen werden, weder die Motivation der Menschen, die sich auf derlei Abenteuer einlassen, noch die Reaktionsmechanismen der Öffentlichkeit so einfach, wie man es gern hätte.
Die Sunday Times war zunächst recht unschlüssig gewesen, ob sie Chichesters Fahrt unterstützen sollte oder nicht. Die Verantwortlichen hatten den Vorschlag zunächst kategorisch abgelehnt (wie zuvor der Daily Mirror und der Daily Telegraph). Schließlich aber waren sie einverstanden, die Zeitungsrechte an lediglich der halben Route, nämlich bis Australien, zu erwerben: für 2000 Pfund, eine Option auf Verlängerung mit eingeschlossen. In den ersten Monaten war das öffentliche Interesse so gering, dass man den Preis viel zu hoch fand; und in der Tat musste der zweite Geldgeber, die Tageszeitung The Guardian, (im Rahmen einer ihrer regelmäßigen Sparmaßnahmen) aussteigen, als Chichester erst die Hälfte der Strecke hinter sich hatte. Doch die Sunday Times behielt das Sponsoring bei, das Chichester-Fieber begann sich auszubreiten - nicht zuletzt dank seiner regelmäßigen mitreißenden Berichterstattung -, und als die jubelnde Menschenmenge sich an der Hafenpromenade von Plymouth versammelte, war bereits klar, dass die Zeitung ein Jahrhundertgeschäft gemacht hatte. In der Folge stand sie weiteren Seeabenteuern natürlich wohlwollend gegenüber, vor allem, nachdem Harold Evans, der einzige Chefredakteur der Sunday Times, der sich schon früh für Chichesters Unternehmen begeistert hatte, ihr Herausgeber geworden war. Nachdem mit Chichester jedoch auch ein gewisser Sättigungsgrad an Salzwasserabenteuern eingetreten war, bestand das Problem darin, das Thema zu variieren.
Einer fehlte überraschenderweise bei Chichesters Begrüßung. Donald Crowhurst bewunderte den Weltumsegler grenzenlos. Er hatte alle seine Bücher gekauft und studiert und seine Fahrt intensiv mitverfolgt; aber irgendein von Mi
Inhalt
Vorwort der Verfasser
Prolog
Verwegener als alle anderen
Das große Rennen
Das revolutionäre Boot
Die Jungfernfahrt
Teignmouth
Der letzte Brief
Die ersten zwei Wochen auf See
Zwei widersprüchliche Aussagen
Die gefälschten Aufzeichnungen
Der Plan
Weihnachten
Schweigen und Einsamkeit
Die heimliche Landung
"Kurs auf Digger Ramrez"
Nachtwachen
Gewinnen oder verlieren?
Der unausweichliche Triumph
In den schwarzen Tunnel
Das kosmische Bewusstsein
Die große Schönheit der Wahrheit
Epilog: Und die Welt sagte . . .
Anhang 1: Donald Crowhursts Navigation
Anhang 2: Das Design der Teignmouth Electr…