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Nonsens-Gedichte aus dem 13. Jahrhundert? - schier unglaublich! Wer auf die »Fatrasien« stößt, traut seinen Augen nicht. Wie kann es sein, dass diese surrealistisch anmutenden, erstaunlich modern wirkenden absurden Sprachspektakel im tiefsten Mittelalter entstanden sind? Eine tollkühne Fantasie hat hier um das Jahr 1290 reimend Dinge zusammengebracht, die nie und nimmer zusammengehören. Sind es Ausgeburten der Lachkultur, der Karnevalskunst, sind es hochbrisante Zaubersprüche, heilsame Beschwörungen oder purer Nonsens? Die unmögliche Poesie der »Fatrasien« gibt viele Rätsel auf. Ihr Name ist Verballhornung der »Fantasie«; alles kann mit allem verknüpft werden, Zartes und Krudes, Deftiges und Obszönes, die unverrückbaren Gesetze von Zeit und Raum sind außer Kraft gesetzt. Die anonymen »Fatrasien« aus der nordfranzösischen Stadt Arras sind nur in einer einzigen Handschrift des 13. Jahrhunderts aufbewahrt worden. Nach mehr als siebenhundert Jahren hat Ralph Dutli sie nun erstmals ins Deutsche übersetzt und legt damit eine bisher unbeachtete Wurzel der modernen Poesie frei.
"Ralph Dutli hat in den Fatrasien den Unsinn im Mittelalter entdeckt, sachkundig kommentiert und in ein plastisches, gern auch derbes Deutsch gebracht. Eine phantastische, gleichwohl formal durchaus geordnete Welt, an der die Surrealisten ihre Freude gehabt hätten."(Jury Preis der Leipziger Buchmesse 2011)"Die Welt der Fatrasien ist eine bemerkenswert anarchische Welt. Befreit von jeder Kausalität, jeder Ordnung, obwohl gerade das Mittelalter Ordnungen so liebt. Es ist eine Welt der völligen Enthemmung und Entgrenzung, komisch, grausam und lieblich. Himmel und Hölle zugleich."(Benedikt Erenz, Die ZEIT, 30.09.2010)"Absurde Nonsense-Poesie zu verfassen, ist kein Vorrecht der Moderne. Selbst die romanistische Fachwissenschaft hat sich um diese kuriosen Texte bisher nur beiläufig gekümmert, so dass man, zumal in Deutschland, von einer echten Entdeckung sprechen darf, die Dutli hier präsentiert (...) Man könnte unablässig weiter zitieren und all die Paradoxien und Lächerlichkeiten Revue passieren lassen. Eine durch und durch verkehrte Welt. In ihr herrschen karnevaleske Willkür, freche Unbotmäßigkeit allen Autoritäten gegenüber, unbändige Lust, mit Obszönitäten zu provozieren."(Wulf Segebrecht, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.12.2010)"Famose Fatrasien (...) Sie alle unterwandern raffiniert jegliche Erwartungen und verblüffen mit Kombinationseffekten. (...) Alles besteht aus sprachlichen Bildabenteuern mit ungewissem Ausgang. Fliegende Esel, träumende Ratten, Hühnchen-Drachen, bewaffnete Schneckeriche und Kater, dieden Mond verkaufen, tummeln sich bei pornographischen Tumulten. (...) Das Fest der puren Poesie ergänzt der Herausgeber mit einem Nachwort, in dem er seine Fundstücke als eine "bislang unbeachtete Wurzel der modernen Dichtung" preist. Sein Exkurs in die Literaturgeschichte ist kühn und lesenswert."(Dorothea von Törne, Die Welt, 22.01.2011)"Ralph Dutli hat diese seltsam verqueren Lach- und Sachgedichte voll närrischer Bocksprünge erstmals ins Deutsche übersetzt. Eine Bewusstseinserweiterung der besonderen Art."(Claus-Ulrich Bielefeld, rbb-kultur Weihnachtsempfehlungen 2010)"Ein Fest purer Poesie... Die Fatrasie ist obszön, erotisch, animalisch, geographisch, kulinarisch, blasphemisch etc., vor allem aber ist sie hochpoetisch. Das zeigt uns der in Heidelberg lebende Lyriker, Essayist und Übersetzer Ralph Dutli, der sein gesamtes Können aufwandte, um uns mit seinem schla
Autorentext
Ralph Dutli, geb. 1954 in Schaffhausen (Schweiz), studierte Romanistik und Russistik in Zürich und Paris (Sorbonne), lebt seit 1994 in Heidelberg. Er ist Romanautor, Lyriker, Essayist, Biograph, Übersetzer und Herausgeber. Im Wallstein Verlag erschienen seine Romane »Soutines letzte Fahrt« und »Die Liebenden von Mantua«, eine Trilogie französischer mittelalterlicher Poesie des 13. Jahrhunderts (»Fatrasien«; »Das Liebesbestiarium«; »Winterpech & Sommerpech«) sowie seine »Kleinen Kulturgeschichten« zu Olivenbaum (»Liebe Olive«), Honigbiene (»Das Lied vom Honig«) und Gold (»Das Gold der Träume«). Außerdem der Band »Mandelstam, Heidelberg« mit Jugendgedichten des russischen Dichters Ossip Mandelstam und der Band der Liebesgedichte von Marina Zwetajewa (»Lob der Aphrodite«). Für seine Vermittlung moderner russischer Lyrik erhielt Ralph Dutli den Johann-Heinrich-Voß-Preis 2006 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, für seinen Roman »Soutines letzte Fahrt«, der in mehrere europäische Sprachen übersetzt und für den Deutschen wie für den Schweizer Buchpreis nominiert war, den Rheingau Literaturpreis 2013 und den Preis der LiteraTour Nord 2014, sowie den Düsseldorfer Literaturpreis 2014 für sein literarisches Gesamtwerk, den Erich Fried Preis 2018, den Deutschen Sprachpreis 2021 der Henning-Kaufmann-Stiftung und den Übersetzerpreis Ginkgo-Biloba für Lyrik 2023.
Klappentext
Wer auf die "Fatrasien" stößt, traut seinen Augen nicht. Wie kann es sein, dass diese surrealistisch anmutenden, erstaunlich modern wirkenden absurden Sprachspektakel im tiefsten Mittelalter entstanden sind? Eine tollkühne Fantasie hat hier um das Jahr 1290 reimend Dinge zusammengebracht, die nie und nimmer zusammengehören. Sind es Ausgeburten der Lachkultur, der Karnevalskunst, sind es hochbrisante Zaubersprüche, heilsame Beschwörungen oder purer Nonsens? Die unmögliche Poesie der "Fatrasien" gibt viele Rätsel auf. Ihr Name ist Verballhornung der "Fantasie"; alles kann mit allem verknüpft werden, Zartes und Krudes, Deftiges und Obszönes, die unverrückbaren Gesetze von Zeit und Raum sind außer Kraft gesetzt. Die anonymen "Fatrasien" aus der nordfranzösischen Stadt Arras sind nur in einer einzigen Handschrift des 13. Jahrhunderts aufbewahrt worden. Nach mehr als siebenhundert Jahren hat Ralph Dutli sie nun erstmals ins Deutsche übersetzt und legt damit eine bisher unbeachtete Wurzel der modernen Poesie frei.
Zusammenfassung
Wer auf die "Fatrasien" stößt, traut seinen Augen nicht. Wie kann es sein, dass diese surrealistisch anmutenden, erstaunlich modern wirkenden absurden Sprachspektakel im tiefsten Mittelalter entstanden sind? Eine tollkühne Fantasie hat hier um das Jahr 1290 reimend Dinge zusammengebracht, die nie und nimmer zusammengehören. Sind es Ausgeburten der Lachkultur, der Karnevalskunst, sind es hochbrisante Zaubersprüche, heilsame Beschwörungen oder purer Nonsens? Die unmögliche Poesie der "Fatrasien" gibt viele Rätsel auf. Ihr Name ist Verballhornung der "Fantasie"; alles kann mit allem verknüpft werden, Zartes und Krudes, Deftiges und Obszönes, die unverrückbaren Gesetze von Zeit und Raum sind außer Kraft gesetzt. Die anonymen "Fatrasien" aus der nordfranzösischen Stadt Arras sind nur in einer einzigen Handschrift des 13. Jahrhunderts aufbewahrt worden. Nach mehr als siebenhundert Jahren hat Ralph Dutli sie nun erstmals ins Deutsche übersetzt und legt damit eine bisher unbeachtete Wurzel der modernen Poesie frei.