

Beschreibung
Sinnverlust und Sinnrekonstruktion Wie organisieren Menschen mit psychischen Erkrankungen unter den jeweiligen Rahmenbedingungen ihr Leben sinnhaft, und welche Wechselbeziehung besteht zwischen diesem Prozess und der psychosozialen Versorgung? Durch die qualit...Sinnverlust und Sinnrekonstruktion Wie organisieren Menschen mit psychischen Erkrankungen unter den jeweiligen Rahmenbedingungen ihr Leben sinnhaft, und welche Wechselbeziehung besteht zwischen diesem Prozess und der psychosozialen Versorgung? Durch die qualitative Forschung wird die zentrale Bedeutung sozialer Faktoren für das Verständnis und die Behandlung psychischer Erkrankungen sichtbar. Das Herausgeberteam versammelt vorbildhafte Beispiele qualitativer sozialpsychiatrischer Forschung. Diese werden methodischen Ansätzen zugeordnet, deren Merkmale und Leistungen, aber auch blinde Flecken zuvor einführend dargestellt werden. So entsteht eine Übersicht, die Lehrenden der Sozialen Arbeit, der Psychiatrie und der Psychologie die Vermittlung von Forschungswissen erlaubt und Studierenden und Qualitätsbeauftragten den Zugang zur Forschung erleichtert auch für eigene Forschungsvorhaben.
Autorentext
Dr. phil. Silvia Krumm ist Soziologin mit Krankenpflegeausbildung in der Psychiatrie und forscht seit 2003 an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm zu sozialpsychiatrischen Themen.Prof. Dr. Reinhold Kilian ist Diplom-Soziologe und Professor für Gesundheitsökonomie, Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie an der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm.Prof. Heiko Löwenstein ist Professor für Theorien, Konzepte und Methoden der Sozialen Arbeit mit Schwerpunkt Inklusion an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, Standort Köln.
Zusammenfassung
Sinnverlust und SinnrekonstruktionWie organisieren Menschen mit psychischen Erkrankungen unter den jeweiligen Rahmenbedingungen ihr Leben sinnhaft, und welche Wechselbeziehung besteht zwischen diesem Prozess und der psychosozialen Versorgung? Durch die qualitative Forschung wird die zentrale Bedeutung sozialer Faktoren für das Verständnis und die Behandlung psychischer Erkrankungen sichtbar.Das Herausgeberteam versammelt vorbildhafte Beispiele qualitativer sozialpsychiatrischer Forschung. Diese werden methodischen Ansätzen zugeordnet, deren Merkmale und Leistungen, aber auch blinde Flecken zuvor einführend dargestellt werden. So entsteht eine Übersicht, die Lehrenden der Sozialen Arbeit, der Psychiatrie und der Psychologie die Vermittlung von Forschungswissen erlaubt und Studierenden und Qualitätsbeauftragten den Zugang zur Forschung erleichtert auch für eigene Forschungsvorhaben.
Inhalt
Einführung: Sinn-Verlust und Sinn-Rekonstruktion Grundzüge, Methoden und Perspektiven qualitativer Forschung in der Sozialpsychiatrie 9 SOZIALPSYCHIATRIE UND QUALITATIVE FORSCHUNG: GRUNDLAGEN UND VERKNÜPFUNGEN Die drei Bedeutungskomponenten der Sozialpsychiatrie 20 Silvia Krumm Charakteristika qualitativer Forschung 33 Silvia Krumm Der blinde Fleck der empirischen Analyse sozialer Phänomene Möglichkeiten und Grenzen von Mixed-method-Designs in der sozialpsychiatrischen Forschung 46 Reinhold Kilian Ethische Aspekte in der qualitativen sozialpsychiatrischen Forschung 64 Silvia Krumm TIEFEN UND UNTIEFEN DER SINNREKONSTRUKTION: INHALTSANALYSE UND HERMENEUTIK Rekonstruktive Forschung und methodisch kontrolliertes Fremdverstehen 74 Heiko Löwenstein Inhaltsanalytische Ansätze Grundlagen und Anwendung für die sozialpsychiatrische Forschung und Praxis 89 Tobias Staiger, Silvia Krumm DIE BEDEUTUNG DES GEWORDENSEINS: BIOGRAFISCHE ANSÄTZE IN DER SOZIALPSYCHIATRISCHEN FORSCHUNG »Das Fremdwerden der eigenen Biographie« Eine persönliche Bilanz nach drei Jahrzehnten 100 Gerhard Riemann Biografische Verläufe psychisch kranker Menschen nach beruflicher Rehabilitation Zur qualitativen Analyse von Fallkonstellationen 114 Ernst von Kardorff, Alexander Meschnig, Sebastian Klaus Forschung zur strukturellen Kopplung psychischer und sozialer Dynamiken bei Re-Integrationsprozessen psychisch Kranker 138 Peter Sommerfeld Soziale Phänomene in ihrem Gewordensein verstehen und erklären Eine biografietheoretische Analyse der Lebenssituation von komplex traumatisierten Psychiatriepatientinnen 151 Ute Zillig LEBENSWELTEN ERKUNDEN: ETHNOGRAFIE UND TEILNEHMENDE BEOBACHTUNG Teilnehmende Beobachtung im Kontext qualitativer sozialpsychiatrischer Forschung 162 Christine Schmid, Sebastian von Peter Iterative Go-alongs Eine ethnografische Methode zur Erforschung des Zusammenspiels von psychischen Beeinträchtigungen und städtischer Umwelt 173 Patrick Bieler, Martina Klausner SOZIALPSYCHIATRIE UND SYMBOLISCHE ORDNUNG: DISKURSANALYSE Diskurs- und Dispositivanalyse in der sozialpsychiatrischen Forschung 184 Werner Schneider, Moritz Hillebrecht Die Depression aus der Perspektive der Massenmedien und der Betroffenen Eine Diskursanalyse und die intermediale Abhängigkeit zweier Diskursebenen 193 Nadja-Raphaela Baer, Claudia Luck-Sikorski, Georg Schomerus ERFOLG UND MISSERFOLG PSYCHIATRISCHER VERSORGUNG AUS DER NUTZERPERSPEKTIVE: QUALITATIVE BEDARFSANALYSE UND EVALUATION Qualitative Ansätze zur Analyse von Recoverythemen in der psychiatrischen Versorgung 205 Michaela Amering, Stefanie Süssenbacher Was Angehörige bei Depression brauchen Eine Fokusgruppenuntersuchung zum Informationsbedarf 216 Fabian Frank, Eva-Maria Bitzer »Ich kann nicht irgendwie noch mal so wie früher abstürzen, weil ich hier hingehe« Hilfebedarf nach traumatischen Erfahrungen adäquat beantworten ein Evaluationsprojekt der Opferhilfe Potsdam 229 Silke Birgitta Gahleitner, Christina Frank, Rosmarie Priet Der Einsatz von Forschungstagebüchern am Beispiel der Evaluation eines Modellprojekts 246 Sebastian von Peter, Julian Schwarz VON DER FREMD- ZUR SELBSTBESCHREIBUNG PSYCHIATRISCHER VERSORGUNG: PARTIZIPATIVE FORSCHUNGSANSÄTZE Partizipativ forschen in der Forschungswerkstatt 258 Christel Achberger Qualitative Forschung und Partizipation Von der Evaluation der Peer-Arbeit zur Peer-Forschung 270 Gwen Schulz, Candelaria Mahlke, Elena Demke, Kolja Heumann, Thomas Bock