

Beschreibung
Fünf Grammys, elf Mal als Solokünstler in den deutschen Album-Top Ten und Autor von über eintausend Songs - Paul McCartneys Karriere ist in jeder Hinsicht von Superlativen geprägt. Nun schreibt der renommierte Rock-Biograf Philip Norman seine Geschichte auf - ...Fünf Grammys, elf Mal als Solokünstler in den deutschen Album-Top Ten und Autor von über eintausend Songs - Paul McCartneys Karriere ist in jeder Hinsicht von Superlativen geprägt. Nun schreibt der renommierte Rock-Biograf Philip Norman seine Geschichte auf - erstmals mit McCartneys Einverständnis und unter Einbezug von Freunden und Familie. So entsteht ein kenntnisreiches Portrait von Pauls oftmals nicht ganz einfachen Beziehung zu John Lennon, der tragischen Zeit nach der Auflösung der Beatles und des Kampfs zurück in den Pop-Olymp mit den Wings, der fast dazu geführt hätte, dass McCartney in Afrika ermordet worden wäre. Norman legt hier mit bisher unveröffentlichten Details und kritischen Erkenntnissen die umfassende Biografie einer der größten musikalischen Legenden unserer Zeit vor.
Philip Norman, Jahrgang 1943, war als Musikjournalist u.a. für die Sunday Times tätig. Sein erstes Buch, die Beatles-Biografie SHOUT!, war auf Anhieb ein Bestseller, weitere erfolgreiche Werke über John Lennon, Elton John und Mick Jagger folgten. Norman trat außerdem als Autor von Romanen und Theaterstücken in Erscheinung. Er lebt mit seiner Familie in London.
Autorentext
Philip Norman, Jahrgang 1943, war als Musikjournalist u.a. für die Sunday Times tätig. Sein erstes Buch, die Beatles-Biografie SHOUT!, war auf Anhieb ein Bestseller, weitere erfolgreiche Werke über John Lennon, Elton John und Mick Jagger folgten. Norman trat außerdem als Autor von Romanen und Theaterstücken in Erscheinung. Er lebt mit seiner Familie in London.
Leseprobe
PROLOG
All Our Yesterdays
Am 4. Dezember 1965 traten die Beatles in der City Hall von Newcastle-on-Tyne auf. Es war, wie sich später herausstellen sollte, ihre letzte Großbritannientournee. Ich war zweiundzwanzig und arbeitete als Reporter für die Redaktion des Northern Echo, einer im Nordosten Englands weitverbreiteten Tageszeitung. Mein Auftrag lautete schlicht: »Geh hin und sieh zu, dass du ein paar Worte mit ihnen wechselst.«
Ohne einen Funken Hoffnung machte ich mich an meine scheinbar aussichtslose Aufgabe. Die Beatles waren seit zwei Jahren das Allergrößte in der Popmusik - und sollten zu Giganten werden, wie sie die Welt zuvor nie gekannt hatte. Welche neuen Einsichten sollte ich aus meiner bescheidenen Ausgangslage dazu beisteuern? Und von wegen »Worte wechseln« - die Tournee folgte direkt auf die Veröffentlichung des Albums Rubber Soul, ihren ungeheuer erfolgreichen zweiten Kinofilm Help!, den geschichtsträchtigen Auftritt vor 55 000 Menschen im New Yorker Shea Stadium und die Verleihung des Ordens Member of the British Empire durch die Königin. Ich würde nicht nur mit den hochkarätigsten Vertretern der Medienlandschaft von ganz Tyneside konkurrieren, sondern auch mit denen sämtlicher nationaler Zeitungen und Sender. Selbst wenn es mir gelingen würde, an die Beatles heranzukommen, warum sollten sie auch nur eine Sekunde mit einem so kleinen Licht vom Northern Echo verschwenden?
Wie fast alle jungen Männer der westlichen Welt damals stellte ich mir vor, wie es wäre, ein Beatle zu sein. Es gab keinen Zweifel daran, mit welchem ich mein Leben hätte tauschen wollen. Paul war ein Jahr älter als ich und sah auf den ersten Blick am besten aus; über John ließ sich das trotz seiner magischen Anziehungskraft nicht behaupten, während George zwar ein hübsches Gesicht hatte, aber unansehnliche Zähne, und Ringo ... na ja, Ringo war eben Ringo. Der linkshändige Bassist aber, dessen zarte Gesichtszüge und Rehaugen nur dank eines leichten Bartschattens nicht mädchenhaft wirkten, machte nachvollziehbar, weshalb junge Frauen beim bloßen Anblick der vier schon in Ekstase verfielen.
Paul trug seine Beatle-Kleidung mit der größten Eleganz: die Rollkragenpullover und Button-down-Hemden, die Cordstoffe, die einst Landarbeitern vorbehalten gewesen waren, die schwarzen Lederjacken oder die Stiefel mit dem Gummibandeinsatz an der Seite, die vor langer Zeit bei edwardianischen Lebemännern beliebt gewesen waren. Auch schien er derjenige zu sein, der den (vermeintlich) wachsenden Reichtum der Band am besten zu genießen wusste; ich erinnere mich, wie ich den Klatschspalten des New Musical Expresss neidisch entnahm: »Auf Bestellung von Beatle Paul McCartney - der Aston Martin DB5.«
Dank seines Charmes, seiner guten Laune, seiner tadellosen Manieren und der Gewandtheit, die er ausstrahlte, galt er als der PR-Mann der Band - noch bevor überhaupt jemand wusste, was ein PR-Mann war. Anscheinend war ihm so etwas wie ein sozialer Aufstieg gelungen, was sich auch daran zeigte, dass er mit der eleganten jungen Schauspielerin Jane Asher zusammen war. Trotzdem machten die unbekümmert chaotischen Live-Auftritte der Beatles offensichtlich keinem der drei anderen so viel Spaß wie ihm. Ein Freund von mir, der sie in Portsmouth in der Guildhall gesehen hatte, erzählte mir, gleich in den ersten wilden Minuten des Konzerts habe jemand einen Teddybär auf die Bühne geworfen. Paul habe ihn aufgehoben, am Hals seiner Bassgitarre befestigt und ihn für die gesamte Dauer des Auftritts dort sitzen lassen.
Nun wartete ich also an diesem nasskalten Dezemberabend in Newcastle vor dem Hintereingang der City Hall inmitten einer Gruppe von Reportern, zu denen auch mein Freund David Watts von der Abendausgabe des Northern Echo, dem Northern Despatch, zählte. Fünfundvierzig Minuten vor Auftrittsbeginn fuhr eine
Inhalt
Prolog All Our Yesterdays
TEIL EINS: Stairway to Paradise
1 " Hey Mister, für 'n Pfund zeig ich Ihnen das Haus
von Paul McCartney"
2 Apfel-Sandwiches mit Zucker
3 " Ich lernte, mich mit einer harten Schale zu umgeben "
4 Puttin' on the Style
5 " Wie Tag und Nacht! "
6 " John schien in Pauls Gegenwart aufzuleben "
7 " Für wen hältst du dich eigentlich, Paul? Tommy Steele? "
8 " Hier ist es völlig irre. Die Leute schlafen nie "
9 " Sing Searchin , Paul! "
10 " Oh, Vi, kämm mir die Beine "
11 " Stell dir vor Little Richard hat mein Hemd an! Ich kann's kaum glauben! "
TEIL ZWEI: Der Barnum & Bailey-Beatle
12 " Wussten Sie, dass er mit offenen Augen schläft? "
13 " Changing my life with a wave of her hand "
14 " Ein langes Leben, Glück und Marzipan-Sandwiches "
15 " Was ein Beatle abends macht "
16 " Ein großes, ich mag große Häuser "
17 Ein Außerirdischer landet in den Highlands
18 Die Rückkehr der Jim Mac Jazz Band
19 " Verantwortungsloser Idiot "
20 " Wie es ihm gerade eingefallen war "
21 " Ein schöner Ort, an dem schöne Menschen schöne Dinge kaufen "
22 " Ein coup de foudre, wie die Franzosen verstohlen flüstern "
23 " You have found her, now go and get her "
TEIL DREI: Zuhause, Familie, Liebe
24 " Du hast wieder auf dem Dach gespielt, und du weißt, dass deine Mama das nicht mag "
25 " Scheiß aufs Geld ! "
26 " Heul doch ! Dann kommst du in die Zeitung "
27 " Paul ist bei uns "
28 " Ein überwältigendes Gefühl von Leere überrollte meine Seele "
29 " Es war fast, als würde ich eine Sünde begehen "
30 " Mist, wir haben's vermasselt "
31 " Fickt euch, ich mache ein Album, auf dem ihr gerne gewesen wärt "
32 " Meine alte abtrünnige Verlobte "
33 " Mann, wenn ich Paul McCartney wäre, ich würde die Straße kaufen "
34 " Sie hatten sich für ihn aufgespart "
35 " Hey Paul, weißt du, Mull of Kintyre ? Das ist verdammt geil ! "
36 " McCartneyeske Seichtigkeit angereichert mit Punk-Steroiden "
37 Knastvogel in Japan
38 " Das hat alle für den Rest ihres Lebens benommen gemacht "
TEIL VIER: Carrying That Weight
39 " Gib mir meine Babys zurück, Lew "
40 " Sehr nah am Antifilm "
41 " Paul, ich hab deine Songs gekauft "
42 " You're such a lovely audience "
43 " Ich arbeite mir meinen verdammten Arsch ab "
44 " Alle wollten nur das Sahnehäubchen auf dem Kuchen sein, keiner der Kuchen "
45 " Diesen Brief schreibt dir in Liebe dein Freund Paul "
46 " Sie strahlte Hoffnung aus "
4…
