CHF8.90
Download steht sofort bereit
Eine junge Frau steht am Straßenrand, ein Mann hält an und nimmt sie ein Stück mit. Kurz darauf wird der Fahrer tot und grausam verstümmelt im Wald gefunden - das erste von vielen Opfern. 'Jill the Ripper', wie die Killerin von der Presse bald getauft wird, versetzt ganz England in Angst und Schrecken. Die junge, ambitionierte Polizistin Lucy Clayburn schwört sich, diesen Morden ein Ende zu setzen. Verdeckt ermittelt sie in der Unterwelt Manchesters - und ahnt nicht, dass der Chef des brutalen Syndikats'The Crew' ihr dicht auf den Fersen ist ...
Paul Finch hat als Polizist und Journalist gearbeitet, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Neben zahlreichen Drehbüchern und Kurzgeschichten veröffentlichte er auch Horrorromane und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem British Fantasy Award und dem International Horror Guild Award. Er veröffentlichte bereits mehrere sehr erfolgreiche Thriller um den Ermittler Mark 'Heck' Heckenburg. Seine neue Serie, in der Lucy Clayburn ermittelt, eroberte England im Sturm. Paul Finch lebt mit seiner Familie in Lancashire, England.
Vorwort
Keiner entgeht ihrem Netz.
Autorentext
Paul Finch hat als Polizist und Journalist gearbeitet, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Er hat zahlreiche Drehbücher, Kurzgeschichten und Horrorromane veröffentlicht und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem British Fantasy Award und dem International Horror Guild Award. Er veröffentlichte bereits mehrere sehr erfolgreiche Thriller um den Ermittler Mark »Heck« Heckenburg. Seine neue Serie, in der Lucy Clayburn ermittelt, eroberte England im Sturm. Paul Finch lebt mit seiner Familie in Lancashire, England.
Leseprobe
VOR VIER JAHREN
Michael Haygarth sah nicht gerade aus wie ein Mann, der zwei Frauen vergewaltigt und ermordet hatte, aber Lucy wusste ja bereits, dass man den Irren nicht unbedingt ansah, wie gestört sie waren. Er saß ihr gegenüber auf einer der hinteren Sitzbänke des nicht gekennzeichneten Mannschaftswagens der Polizei. Während der ganzen Fahrt hatte er kein einziges Wort gesagt, er ließ den Kopf hängen, als hätte er keine Kraft, ihn hochzuhalten.
Es war eine unbequeme Position. Haygarth war groß, etwa eins dreiundneunzig, aber auch schlaksig, und so, wie er da auf seinem beengten Platz saß, berührten seine spitzen Knie beinahe seine Brust. Er musste zwischen vierzig und fünfzig sein, vermutete sie, allerdings war sie sich nicht sicher. Er hatte kaum Haare, und die wenigen hinten und an der Seite hatte er abrasiert, sodass nur graue Stoppeln zu sehen waren. Seine Haut war dunkel, sonnengebräunt - als ob er eine Zeit lang im Süden gelebt hätte oder sogar von da kam, aber beides traf offenbar nicht zu. Sein schmales Kinn, seine Stupsnase und seine hervorstehenden Zähne verliehen ihm ein nagerartiges Aussehen, und dennoch strahlte er merkwürdigerweise eine gewisse Harmlosigkeit aus. Seine glasigen Augen und sein leerer Blick ließen vermuten, dass er gar nicht ganz da war. Jedenfalls verriet sein Gebaren nicht den leisesten Hauch von Gewalttätigkeit. Statt wie ein Mordverdächtiger wirkte er eher wie einer dieser hoffnungslosen, arbeitslosen komischen Käuze, die den ganzen Tag auf irgendeiner Parkbank herumsitzen.
Aber er hatte ein Geständnis abgelegt. Und das, ohne auch nur in irgendeiner Weise unter Druck gesetzt worden zu sein.
Der Transporter wurde abgebremst und kam knirschend zum Stehen, vermutlich auf der unbefestigten Straße, die in den Borsdane Wood hineinführte, allerdings konnten die hinten sitzenden Insassen das nicht mit Bestimmtheit sagen, da es dort nur die beiden vergitterten Fenster in den hinteren Türen gab, durch deren getönte und verschmutzte Scheiben nichts als Düsternis in das Innere des Wagens fiel. Die anderen Detectives, die hinten in dem Mannschaftswagen zusammengedrängt waren, regten sich und unterhielten sich gedämpft, während sie sich zum Aussteigen bereit machten. Begleitet von einem Scheppern und dem Geräusch von aneinanderschlagendem Metall, wühlten sie in dem Haufen Spaten, Schaufeln und Hacken herum, die auf dem genieteten Stahlboden des Wagens bereitlagen.
Die Hintertüren des Wagens wurden von draußen aufgerissen. Kalte Luft strömte herein, dampfender Atem umwaberte die große, schlanke Gestalt von Detective Inspector Doyle und den kleineren, stämmigeren Umriss von Detective Sergeant Crellin. Sie waren beide bereits in ihre weißen Tyvek-Overalls geschlüpft, hatten sich Einweghandschuhe übergestreift und hielten jeweils eine Taschenlampe in der Hand.
»Jetzt sind Sie dran, Michael«, sagte Detective Inspector Doyle und klappte ihr Notizbuch auf. »Ich habe mir Ihre Wegbeschreibung genau notiert, aber ich möchte trotzdem alles noch einmal mit Ihnen durchgehen. Wir befinden uns jetzt am Ende der Straße, da wo die Poller stehen ... also müssen wir von hier aus zu Fuß weiter, ungefähr vierzig Schritte nach Norden, richtig?«
»So ist es, Ma'am«, erwiderte Haygarth mit seiner bebenden, flötenartigen Stimme. Er sah immer noch nicht auf.
»Wir gehen so weit, bis wir auf einen verrotteten alten Stamm stoßen, der quer auf dem Weg liegt, richtig?«
»Richtig, Ma'am.«
»Von da aus gehen wir dreißig Schritte nach Westen ... bis das Gelände ansteigt?«
»Genau.«
»Wir steigen den Hang nicht hinauf, sondern gehen etwa fünfzig Schritte unten an ihm entlang, bis wir auf eine Gruppe Weißbirken stoßen.«
»Es sind nicht nur Weißbirken, Ma'am.« Er sah immer noch nicht auf, aber er sprach langsam, mit Bedacht. »Aber es sind auch ein paar Weißbirken dabei. Sie können