

Beschreibung
Es scheint, als wäre über Liebe und Sexualität bereits alles gesagt. Unbeachtet jedoch blieb die Tatsache, dass die Kraft der Liebe, die sich in jedem Menschen äußert, zur höchsten Entfaltung des Geistes genutzt werden kann. Männer und Frauen wissen nicht, was...Es scheint, als wäre über Liebe und Sexualität bereits alles gesagt. Unbeachtet jedoch blieb die Tatsache, dass die Kraft der Liebe, die sich in jedem Menschen äußert, zur höchsten Entfaltung des Geistes genutzt werden kann. Männer und Frauen wissen nicht, was sie eigentlich zueinander hinzieht: Sie folgen blind dieser Anziehungskraft. Und nehmen ihre Erlebnisse meist ein enttäuschendes, unwürdiges Ende, so liegt ihnen doch der Gedanke fern, dass sie ihre Auffassung von Liebe und Sexualität berichtigen sollten. Die Eingeweihten lehren, dass Mann und Frau die Repräsentanten der zwei Uraspekte Gottes sind: des Ewig-Männlichen und des Ewig-Weiblichen, woraus das ganze Universum erschaffen wurde und dass sie dieselbe Schöpfermacht in sich tragen. So wie die Vereinigung von Geist und Materie kann auch die Vereinigung von Mann und Frau neue Welten erschaffen. Dazu bedarf es jedoch in der Liebe eines erweiterten Verstehens, einer vertieften Auffassung, besonderer Regeln und Verhaltensweisen, wie sie trotz des sich verbreitenden Schrifttums über tibetanische Tantrik noch nie gelehrt wurden. Darum mag auch der Inhalt dieses Bandes den Leser erstaunen, denn er wird seine bisherigen Ansichten und Meinungen erschüttern. Ist ihm jedoch ernsthaft an geistigem Wachstum gelegen, dann wird er daraus erfahren, wie er dank der Liebe zu seinem gottgewollten Endziel gelangt.
Autorentext
Omraam Mikhaël Aïvanhov war ein großer Philosoph, geistiger Meister und Eingeweihter. Als warmherziger, einfühlsamer und humorvoller Lehrer war er ein lebendiges Vorbild, das durch sein selbstloses, zugängliches und brüderliches Verhalten überzeugte. Er strebte an, alle Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten - so wie ein Bergführer seine Kameraden sicher bis auf den höchsten Gipfel führt.
Das Gedankengut, das Omraam Mikhaël Aïvanhov verbreitet hat, bietet zahlreiche Methoden und einen klaren, begehbaren Weg zu größerer Vollkommenheit und mehr Lebensglück. In wohltuend einfacher Sprache erklärt er alle wichtigen Zusammenhänge des Lebens und ist gerade bei den Fragen unserer heutigen Zeit wegweisend. Ob es um die Bewältigung des Alltags geht, um die Gesundheit, die Ethik, die Liebe, die Sexualität oder um tiefgründige, philosophische Themen - stets sind seine Antworten überraschend klar und hilfreich.
Leseprobe
Kapitel 1, Band 15: Eine ehrfürchtige Haltung Teil 1 Freier Vortrag Viele Tausend Dinge haben die Menschen zu lernen, doch gibt es darunter insbesondere eines, das sie völlig vernachlässigt haben: die innere Einstellung, die sie der Natur, den Wesen und dem Herrn gegenüber einnehmen sollten. Ja, vor allem dem Herrn gegenüber! Unsere Einstellung ist das Wesentliche, denn sie bestimmt unser inneres und unser äußeres Leben. Die meisten Menschen haben eine bedauernswerte Lebenseinstellung. Anstatt sich dem Herrn zuzuwenden so wie eine Kompassnadel, die sich immer auf den Polarstern ausrichtet, kehren sie Ihm den Rücken zu. Darum müssen sie so viele Schwierigkeiten und Prüfungen durchmachen. Niemand hat ihnen jemals gezeigt, wie sie die beste innere Haltung finden können. Vor vielen Jahren in meiner Jugendzeit in Bulgarien, hatte ich mir einen Detektorempfänger gebastelt, da ich mir ein Radiogerät nicht leisten konnte. Um eine Sendung zu empfangen, musste man eine kleine Nadel auf dem Bleiglanzkristall hin- und herschieben, bis die Verbindung hergestellt war. Berührte die Nadel bestimmte Punkte, waren sogleich Worte und Musik zu hören, während man auf anderen Punkten nichts hörte. Über dieses Phänomen habe ich viel nachgedacht. Ich habe erkannt, dass es an unserem inneren Empfänger liegt, der noch nicht richtig eingestellt ist, wenn es uns nicht gelingt, die unzähligen Botschaften und Ströme aufzufangen, die den Raum durchqueren. In gleicher Weise müssen wir uns jeden Tag erneut bemühen, eine rechte Haltung diesem Polarstern, den wir Gott nennen, gegenüber einzunehmen, um Seine Segnungen zu empfangen: Licht, Liebe, Freude, Gesundheit usw... Solange die Menschen eine grobe und respektlose Haltung bewahren, werden sie keinerlei Fortschritte machen. In den intellektuellen, industriellen und technischen Bereichen, in denen sie sich üben, werden sie wohl zu einigen Ergebnissen kommen, doch für alles andere bleibt nur Leere, Mittelmaß und Dummheit. Die innere Haltung ist wesentlich, liebe Brüder und Schwestern, und zwar nicht nur die Haltung dem Herrn gegenüber, sondern auch die Haltung der Natur und den Geschöpfen gegenüber, die das Universum bevölkern. Die Menschen denken nie daran, die Gesetze, die sie in der physischen Welt entdeckt haben, auch im spirituellen Bereich anzuwenden. Wie oft habe ich schon über das Resonanzgesetz gesprochen! Nehmt zum Beispiel zwei perfekt gestimmte Klaviere. Wenn ihr eine Taste anschlagt, klingt die entsprechende Saite des anderen Klaviers mit, ohne dass sie berührt wurde. Und von dem rechten Verständnis dieses Gesetzes hängt unsere gesamte Entwicklung ab. Unablässig sage ich zu euch, dass ihr euch dem schönsten, größten und mächtigsten Wesen zuwenden müsst, und zwar um mit Ihm in Einklang zu schwingen, um die Eigenschaften und Fähigkeiten von diesem Wesen, von diesem Prinzip, das alles besitzt, zu erlangen. Solange man diese Haltung nicht anstrebt, wird man von den schädlichsten Strömungen, auf die man sich unbewusst eingestimmt hat, hin- und hergeworfen. Diesem höchsten Wesen gegenüber, das alles lenkt, das alle Dinge austeilt, müsst ihr eine Haltung einnehmen, die von Achtung, von Bewunderung und von Entzücken geprägt ist. Nun mögt ihr einwenden, dass ihr dieses Wesen nicht seht. Und doch, ihr seht es. Ihr seht die Schönheit der Natur, die Harmonie der Schöpfung. Ihr seht um euch herum Männer und Frauen, doch denkt ihr nie daran, bis zum Urheber all dessen, was ihr seht, aufzusteigen. Der Urheber existiert für euch nicht! Nirgendwo wird ein Gefühl für das Heilige gepflegt; man bemüht sich sogar darum, sich dessen zu entledigen, weil man es für unnütz hält. Und dann wird alles mit Füßen getreten und zuschanden gemacht. Nein, meine lieben Brüder und Schwestern, ihr müsst nun die rechte Haltung dem Herrn gegenüber finden, immer voller Achtung, Bewunderung und Liebe an Ihn denken. Denn dann schwingt ihr in Harmonie mit Ihm, und alles, was Ihm angehört, Schönheit, Licht und Liebe, kommt mehr und mehr auf euch zu. Dann fühlt ihr die gleiche Freude, das gleiche Glück und ihr lebt in der gleichen Freiheit. Diejenigen, die sich lieben, verspüren die gleichen Empfindungen, denn sie haben die gleiche Wellenlänge. Das sind physikalische Gesetze. Bewahrt ein heiliges Empfinden diesem Wesen gegenüber, das alles mit so großer Intelligenz erschaffen hat, ebenso wie ihr für Musik, für Blumen, für den Gesang eines Vogels oder für die Schönheit einer Frau voll bewundernden Staunens seid. Angesichts eines Steines und eines Schmetterlings seid ihr voller Bewunderung. Wie könnt ihr da ohne Bewunderung für den sein, der diese Dinge erschaffen hat? Er allein verdient eure Bewunderung, doch Er wird gestrichen, verbannt. Und darin liegt der Grund, warum ihr unglücklich, schwach und verletzlich seid. Nun werdet ihr sagen: »Oh, ich werde Bücher lesen, mich bei diesem oder jenem unterrichten, und so werde ich zum Erfolg kommen.« Nein, das wird euch nicht gelingen, denn das, was euch die Bücher und Menschen bringen können, ist nichts neben dem, was euch die Quintessenz der kosmischen Intelligenz bringen kann. Um zu zeigen, wie fähig und wie intelligent sie sind, stellen die Menschen ihre Diplome, ihre Orden und Medaillen zur Schau. Doch das sind noch keine Beweise für Intelligenz. Ich habe andere Maßstäbe, um zu erkennen, ob jemand intelligent ist oder nicht. Ich habe kürzlich einen Brief von einem hochgebildeten Menschen erhalten, von einem Akademiker, und unter anderem hat er mir geschrieben: »Oft denke ich daran, was Sie uns vor einigen Jahren erzählt haben, als Sie aus der Türkei zurückkehrten. Eines Tages schauten Sie aus dem Fenster I…