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Es ist bereits sein dritter Versuch, doch dieses Mal gibt Nicolas Vanier alles, um die Ziellinie des Yukon Quest zu erreichen: Bei Temperaturen von minus fünfzig Grad Celsius muss der Musher dabei seinen Schlitten auf schwierigstem Gelände durch die Schneelandschaft Kanadas und Alaskas lenken. Das gelingt nur, wenn er sich hundertprozentig auf seine Hunde verlassen kann. Mitreißend beschreibt Nicolas Vanier die zwölf anstrengendsten Tage seines Lebens; wie er auf den einzelnen Etappen gegen Schlafmangel und beißenden Wind ankämpfte; wie er gefrorene Flüsse und steile Bergkämme überwand, aber auch zauberhafte Landschaften durchquerte. Er berichtet über die Geschichte des Rennens, tragische Niederlagen und glorreiche Siege. Und er verrät, welch entscheidende Rolle seinen geliebten Hunden bei diesem Abenteuer zukam.
Nicolas Vanier, 1962 im Senegal geboren, ist wie sein Vorbild Jack London Abenteurer und Schriftsteller zugleich. Seine Erlebnisberichte 'Die weiße Odyssee' und 'Das Schneekind' standen lange auf den Bestsellerlisten. Zwischen seinen Expeditionen lebt Nicolas Vanier mit seiner Familie an der Loire. Bei MALIK erschien zuletzt 'Mit meinen Hunden'. nicolasvanier.com
Autorentext
Nicolas Vanier, 1962 im Senegal geboren, ist wie sein Vorbild Jack London Abenteurer und Schriftsteller zugleich. Seine Erlebnisberichte "Die weiße Odyssee" und "Das Schneekind" standen lange auf den Bestsellerlisten. Zwischen seinen Expeditionen lebt Nicolas Vanier mit seiner Familie an der Loire. Bei MALIK erschien zuletzt "Mit meinen Hunden". nicolasvanier.com
Leseprobe
2 ZWISCHEN WHITEHORSE UND BRAEBURN
Nach den ersten vierzig Kilometern führt die Strecke plötzlich vom Fluss Takhini weg, biegt in einen Wald ab und steigt dann über einen engen Weg in die Berge an.
»Los, meine kleinen Hunde!«
Aber diesen Ansporn brauchen sie gar nicht. Obwohl sie bereits vierzig Kilometer zurückgelegt haben, sind sie immer noch munter und voller Elan. Beim Anstieg überholen wir Kristin Knight Pace, eine 31-jährige »Musherin«, die mit der Nummer 12 startete. Sie macht gerade eine Snacker-Pause und füttert am Pistenrand ihre Hunde. Im Vorbeifahren mache ich ihr ein aufmunterndes Zeichen, das sie mit einem breiten Lächeln erwidert. Unter »Snacks« verstehen wir Energieriegel, die alle zwei bis drei Stunden an die Hunde verteilt werden, kleine Brocken aus vermengtem Fisch, Fleisch und Kroketten, die jeder nach seinem eigenen Rezept herstellt. Ihre Zubereitung gehört zu den Arbeiten, die bei der Vorbereitung der Food Drops am meisten Zeit kosten: Beutel mit den Namen der Musher, die zu den verschiedenen Kontrollpunkten geschickt, dort gelagert und dann vom jeweiligen Musher bei der Durchfahrt mitgenommen werden. Diese Beutel waren der Grund für eine völlig ungerechte Disqualifizierung, von der ich beim Rennen im Jahr 1997 betroffen war, nachdem ich als Vierzehnter mit meinem Gespann - kräftige nordische Hunde - die Ziellinie überquert hatte.
Abgesehen vom Inhalt dieser im Voraus an den Kontrollpunkten deponierten Beutel ist keine andere Verpflegung, sind keine weiteren Ausrüstungsgegenstände oder Medikamente erlaubt. Man hat inzwischen die volle Bedeutung dieser Food Drops mit den in ihnen deponierten Versorgungsgütern erfasst. Der Musher muss vorausplanen, was er braucht, und darf nichts vergessen: Nahrung für die Hunde und natürlich für sich selbst, aber auch Ersatzkufen, Batterien für die Stirnlampe, zusätzliche Handschuhe und Socken, kleine Booties für die Ballen der Hunde, Massagecremes für die Pfoten usw. Da die Anzahl der Beutel nicht beschränkt ist - bis auf die Bestimmung, dass das Gesamtgewicht von maximal etwa zwanzig Kilo nicht überschritten werden darf -, nehmen alle mehr mit als erforderlich, für alle Fälle und weil niemand von vornherein weiß, wie lange eine Etappe und die nachfolgende Erholungspause dauern werden. Der Rest, den man nicht verbraucht hat, wird nach dem Aufbruch des Mushers vom Handler abgeholt. Von diesem Moment an darf der Musher, der aus irgendeinem Grund umkehren muss, den zurückgebliebenen Proviant nicht mehr berühren. Man empfiehlt somit den Handlern, erst mindestens eine Stunde nach der Abfahrt ihres Mushers die übrig gebliebenen Vorräte abzuholen, da man weiß, dass Musher häufig umkehren. Im Allgemeinen macht einer kehrt, um einen Hund zurückzubringen, der Probleme hat. Die Rechnung ist einfach: Es ist besser, eine Stunde durch eine Umkehr zu verlieren, als einen Hund, der erschöpft oder verletzt ist, über Hunderte von Kilometern oder mehr im Schlitten mitzuschleppen. Bei der Weiterfahrt an einem Kontrollpunkt zögert man manchmal die Entscheidung noch hinaus. Meist bestätigt sich die Diagnose erst beim Laufen auf der Piste. Daher erfordern gerade die ersten Kilometer große Wachsamkeit.
Auf den gefrorenen Gewässern des Yukon und des Takhini-Flusses dringt die Kälte bis in die Knochen, trotz der Wärme, die die tief stehende Sonne zu geben scheint. Aber im Schutz des Waldes und dank meiner Anstrengungen, von einer Kufe auf die andere zu springen, um den Schlitten zu lenken, öffne ich schnell den Reißverschluss meiner dick gefütterten Jacke. Die Kälte ist ein Gefährte, den ich schon seit Langem gezähmt habe. Wir kennen einander durch und durch. Trotz einiger Querelen ist unsere Freundschaft unzerstörbar. Regel Nr
Inhalt
Vorwort 1 Der Start in Whitehorse: 7. Februar 2015, 11.00 Uhr 2 Zwischen Whitehorse und Braeburn: 7. Februar, 14.00 Uhr 3 Ankunft am Kontrollpunkt von Braeburn: 7. Februar, 23.50 Uhr 4 Ankunft am Kontrollpunkt von Carmacks: 9. Februar, 4.50 Uhr 5 Abfahrt von Pelly Crossing: 9. Februar, 18.00 Uhr 6 Stepping Stone - im Vorüberfahren: 10. Februar, 12.34 Uhr 7 Kurz vor Scroggie Creek: 11. Februar, gegen 2.00 Uhr 8 Zwischen Scroggie Creek und Dawson: 12. Februar 9 Dawson City - 24-Stunden-Stopp: 12. Februar 10 Von Dawson nach Eagle: 14. Februar 11 Am Kontrollpunkt Eagle: 14. Februar, 19.00 Uhr 12 Durch die Packeishölle auf dem Yukon: 16. Februar, im Morgengrauen 13 Zwischenfall auf der Strecke nach Circle: 16. Februar, gegen Mittag 14 Kurz vor dem Kontrollpunkt Circle: 17. Februar, 5.00 Uhr 15 Aufbruch vom Kontrollpunkt Central: 17. Februar, 13.00 Uhr 16 Abfahrt vom Eagle Summit in Richtung Mile 101: 17. Februar, gegen 17.00 Uhr 17 Aufbruch vom Kontrollpunkt Mile 101: 17. Februar, 21.04 Uhr 18 Am Kontrollpunkt von Two Rivers: 18. Februar, 2.33 Uhr 19 Letzte Etappe vor Fairbanks Creek: 18. Februar, 10.33 Uhr 20 Ankunft in Fairbanks: 18. Februar, 18.44 Uhr Anhang Dank