

Beschreibung
W"hrend der documenta wird im Bereich der Fuldaaue eine Frau von ihrem Fahrrad gerissen, in ein Geb sch gezerrt und brutal ermordet. Hauptkommissar Thilo Hain und seine neue Kollegin Pia Ritter bernehmen den Fall. Die Tote hieá Evelyn Sch rmann und war al...W"hrend der documenta wird im Bereich der Fuldaaue eine Frau von ihrem Fahrrad gerissen, in ein Geb sch gezerrt und brutal ermordet. Hauptkommissar Thilo Hain und seine neue Kollegin Pia Ritter bernehmen den Fall. Die Tote hieá Evelyn Sch rmann und war als Lehrerin bei Kollegen und Sch lern sowie Eltern verhasst. Als Hain und Ritter Sch rmanns Mutter aufsuchen, um ihr die Nachricht ber den Tod ihrer Tochter zu bermitteln, finden sie auch diese ermordet auf. Schwieriger k"nnte sich der erste Fall f r Hain und Ritter kaum gestalten.
Matthias P. Gibert, 1960 in K"nigstein im Taunus geboren, lebt seit vielen Jahren mit seiner Frau in Nordhessen. Nach einer kaufm"nnischen Ausbildung baute er ein Motorradgesch"ft auf. 1993 stieg er komplett aus dem Unternehmen aus und orientierte sich neu. Seit 1995 entwickelt und leitet er Seminare in allen Bereichen der Betriebswirtschaftslehre. Mit seiner Frau erarbeitete er ein Konzept zur Depressionspr"vention und ist mit diesem seit 2003 sehr erfolgreich f r mehrere deutsche Unternehmen t"tig. Seit 2009 ist er hauptberuflich Autor.
Autorentext
Matthias P. Gibert, 1960 in Königstein im Taunus geboren, lebt seit vielen Jahren mit seiner Frau in Nordhessen. Nach einer kaufmännischen Ausbildung baute er ein Motorradgeschäft auf. 1993 stieg er komplett aus dem Unternehmen aus und orientierte sich neu. Seit 1995 entwickelt und leitet er Seminare in allen Bereichen der Betriebswirtschaftslehre. Mit seiner Frau erarbeitete er ein Konzept zur Depressionsprävention und ist mit diesem seit 2003 sehr erfolgreich für mehrere deutsche Unternehmen tätig. Seit 2009 ist er hauptberuflich Autor.
Leseprobe
Kapitel
Hauptkommissar Thilo Hain ließ das kleine Mazda-Cabriolet in der Parklücke ausrollen, stellte den Motor ab und sah hinauf in den perfekt wolkenlosen, azurblauen Sommerhimmel. Der Kloß in seinem Hals wollte einfach nicht verschwinden, und seine Hände fühlten sich schwitzig und verklebt an. Eine Minute später stand er am Klingelbrett, legte den Finger auf den Taster und betrat nach dem Ertönen des bekannten Tons den angenehm kühlen Hausflur. Im dritten Stock wurde er von einer rothaarigen, etwa 55-jährigen Frau empfangen, die ihm wie immer die Hand entgegenstreckte, ihn freundlich begrüßte und dann vorausging. Der Hauptkommissar streifte sich die Schuhe von den Füßen und folgte ihr. Über eine geschwungene Treppe gingen sie in das Obergeschoss der großzügig geschnittenen Wohnung, und kurz darauf saßen sich die beiden, getrennt durch einen niedrigen Holztisch, in bequemen Sesseln gegenüber.
»Wie geht es Ihnen, Herr Hain?«, wollte die Frau wissen.
»Na ja, ging schon besser«, erwiderte der Polizist ein wenig gedrückt.
»Woran liegt es?«
Er schüttelte entrüstet den Kopf und riss dabei die Augen auf. »Sie fragen mich das nicht wirklich ernsthaft, oder?«
Die Frau fing sanft an zu lächeln. »Also konstatiere ich, dass es damit zusammenhängt, dass wir uns hier und heute zum zunächst letzten Mal sehen? Liege ich damit richtig?«
Nun fing auch Hain an zu grinsen. »Damit liegen Sie aber so was von richtig, Frau Schmers.«
»Und ich konstatiere weiter, dass Ihre Trauer und Ihre Wehmut mehr gespielt sind als den Tatsachen geschuldet.«
»Die Wahrheit liegt, wie immer, wahrscheinlich in der Mitte.«
Er wurde ernst.
»Klar geht es mir auf den Keks, dass ich mich in Zukunft nicht mehr bei Ihnen ausheulen kann. Dass ich ab jetzt mit meinem bescheuerten Boss allein klarkommen muss. Und dass ich mich über den Kollegen, den er mir heute als neuen Partner vor die Nase setzen wird, und der vermutlich der letzte Vollidiot sein dürfte, nicht mal bei Ihnen beschweren kann.«
»Vielleicht ist der neue Kollege ja jemand, mit dem Sie, ganz entgegen Ihrer jetzigen Erwartungshaltung, sehr entspannt und professionell zusammenarbeiten können«, gab sie zu bedenken.
»Ja, genau, so wie die letzten beiden auch, oder was?«
Er holte tief Luft.
»Ich weiß, Frau Schmers, dass wir nicht ewig und drei Tage mit diesen Sitzungen weitermachen können, aber wenigstens noch bis zum Ende des Jahres. Wollen Sie nicht noch einmal darüber nachdenken? Mir wäre es echt wichtig. Ehrlich.«
Die Psychotherapeutin sah ihn lange an.
»Wir haben eine Vereinbarung, Herr Hain. Ich habe Ihnen sehr klar auseinandergesetzt, dass wir am vorläufigen Ende Ihrer Psychotherapie angekommen sind. Wir haben ausführlich darüber gesprochen, dass auch eine Psychotherapie zu einer Abhängigkeit führen kann und dass wir dieses Risiko nicht eingehen sollten. Außerdem ...« Sie griff zum vor ihr auf dem Tisch stehenden Wasserglas und trank einen Schluck. »Außerdem waren wir uns darüber einig, dass wir alle Sie belastenden Aspekte, die mit dem Tod Ihres Kollegen zu tun haben, bearbeitet haben.«
»Es fühlt sich trotzdem an, als würde ich von Ihnen ziemlich brutal ins kalte Wasser geworfen. Brutal und herzlos.«
Wieder huschte ein leichtes Grinsen über ihr Gesicht. »Auch wenn es sich im Augenblick für Sie so anfühlt, was ich Ihnen allerdings nicht wirklich glaube, so wissen Sie, dass Sie sich im Fall einer Krise auch in Zukunft an mich wenden können.«
Ich kann die Krise praktisch schon fühlen, hätte Thilo Hain am liebsten erwidert, doch ein Blick über den Tisch und in ihre Augen brachte ihn davon ab.
Eine Stunde darauf saß er in seinem Büro und erledigte den Papierkram zu jenem Fall, der ihn in den letzten zwei Monaten vorrangig beschäftigt hatte. Gerade als er sich den abschließenden Sätzen widmen wollte, klingelte das Telefon auf sei
