Das Stromversorgungssystem befindet sich mitten in der Transformationsphase – weg von einer auf konventionellen Kraftwerken beruhenden zentralen Erzeugung hin zu einer dezentralen und erneuerbaren.
 Allerdings fhrt eben jene Phase, auch bekannt als Energiewende, in Verbindung mit der sukzessiven Abschaltung smtlicher Kernkraftwerke bis zum Jahr 2022 sowie der rentabilittsbedingten Stilllegung von Gaskraftwerken zu einer Gefhrdung der langfristigen Versorgungssicherheit. Dies resultiert aus der Tatsache, dass eine vollumfngliche Kompensation der abgeschalteten Kapazitten durch die erneuerbaren Energien aufgrund deren Dargebotsabhngigkeit nicht mglich ist. Durch die schwankende Einspeiseleistung knnen sie nur in geringem Umfang zur Bereitstellung von notwendigen gesicherten Kapazitten und folglich zur Versorgungssicherheit beitragen. Aus diesem Grund hat das Bundeskabinett am 04. November 2015 die Einfhrung einer Kapazitts- und Braunkohlereserve zur Vorhaltung von gesicherter Leistung verabschiedet.
 Doch ist die Integration einer Kapazittsreserve berhaupt notwendig? Wie verhlt sich das deutsche Gesetzgebungsverfahren zu den anstehenden Legislativvorschlgen auf europischer Ebene? Handelt es sich bei der Kapazitts- und Braunkohlereserve um eine unzulssige staatliche Beihilfe? Und welche anderen Stellschrauben knnen die Entwicklung des Strommarktdesigns vorantreiben? Diese und weitere Fragen werden in der Dissertation behandelt.