CHF12.90
Download steht sofort bereit
Ob Backpacker, Bildungsreisende oder Expats - Israel und Palästina sind mit ihrer landschaftlichen Fülle und ihren kulturellen Wurzeln für jeden eine Reise wert. Martin Schäuble, der in beiden Ländern gelebt hat, verrät, wo Sie innerhalb von 24 Stunden in den Bergen Ski fahren, Süßwasserfische angeln und in der Wüste übernachten können. Was der Filmemachers Hany Abu-Assad auf die Frage nach seinem Nahost-Friedensplan antwortet. Wen Sie mit 'Schalom' und wen besser mit 'Salam' grüßen. Warum sich Sicherheitskräfte am Flughafen nach Ihrer Zahnpasta erkundigen. Und wie Sie reagieren, wenn Sie nach dem Holocaust gefragt werden. Ein packender und aufschlussreicher Band über das Heilige Land, in dem trotz Zerrissenheit die Herzlichkeit seiner Bewohner regiert.
Martin Schäuble, geboren 1978, studierte in Berlin, Israel und in den Palästinensergebieten Politikwissenschaften, arbeitete als Nachrichtenredakteur und wurde mit dem Katholischen Nachwuchs-Journalistenpreis ausgezeichnet. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich immer wieder mit dem Nahen Osten. 2012 zog er mit seiner Frau, einer Islamwissenschaftlerin, und seinen zwei Söhnen nach Ramallah, nachdem er für seinen Reisebericht 'Zwischen den Grenzen' Palästina und Israel von den Golanhöhen bis ans Rote Meer zu Fuß und per Anhalter durchquert hatte. Er publizierte außerdem den hochgelobten Band 'Die Geschichte der Israelis und Palästinenser' (mit Noah Flug), 'Black Box Dschihad. Daniel und Sa'ed auf ihrem Weg ins Paradies' sowie den Roman 'Die Scanner' (unter dem Pseudonym Robert M. Sonntag). Derzeit lebt der Autor mit seiner Familie in der Nähe von Rostock.
Autorentext
Martin Schäuble, geboren 1978, studierte in Berlin, Israel und in den Palästinensergebieten Politikwissenschaften, arbeitete als Nachrichtenredakteur und wurde mit dem Katholischen Nachwuchs-Journalistenpreis ausgezeichnet. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich immer wieder mit dem Nahen Osten. 2012 zog er mit seiner Frau, einer Islamwissenschaftlerin, und seinen zwei Söhnen nach Ramallah, nachdem er für seinen Reisebericht "Zwischen den Grenzen" Palästina und Israel von den Golanhöhen bis ans Rote Meer zu Fuß und per Anhalter durchquert hatte. Er publizierte außerdem den hochgelobten Band "Die Geschichte der Israelis und Palästinenser" (mit Noah Flug), "Black Box Dschihad. Daniel und Sa'ed auf ihrem Weg ins Paradies" sowie den Roman "Die Scanner" (unter dem Pseudonym Robert M. Sonntag). Derzeit lebt der Autor mit seiner Familie in der Nähe von Rostock.
Zusammenfassung
Ob Backpacker, Bildungsreisende oder Expats Israel und Palästina sind mit ihrer landschaftlichen Fülle und ihren kulturellen Wurzeln für jeden eine Reise wert. Martin Schäuble, der in beiden Ländern gelebt hat, verrät, wo Sie innerhalb von 24 Stunden in den Bergen Ski fahren, Süßwasserfische angeln und in der Wüste übernachten können. Was der Filmemachers Hany Abu-Assad auf die Frage nach seinem Nahost-Friedensplan antwortet. Wen Sie mit »Schalom« und wen besser mit »Salam« grüßen. Warum sich Sicherheitskräfte am Flughafen nach Ihrer Zahnpasta erkundigen. Und wie Sie reagieren, wenn Sie nach dem Holocaust gefragt werden. Ein packender und aufschlussreicher Band über das Heilige Land, in dem trotz Zerrissenheit die Herzlichkeit seiner Bewohner regiert.
Leseprobe
Theater über den Wolken
Willkommen an Bord! Von Deutschland aus dauert der Flug nach Tel Aviv rund vier Stunden. Entspannen Sie sich, Sie haben nichts vergessen. Den Reisepass mussten Sie ja schon beim Einchecken vorzeigen. Wenn Sie öfter in arabischen Ländern Urlaub machen, lohnt sich ein Zweitpass. Den stellen Ihnen die deutschen Behörden nach Ihrem dezenten Hinweis »Israelreise« aus. So hübsch die arabischen Schriftzeichen auch auf dem Papier aussehen, sie führen zu vielen Fragen, die keine Reise verschönern.
Wenn Sie einen Flieger der Gesellschaft El Al buchen, dann wird Ihnen die große Bühne geboten. Das Theaterticket ist quasi im Flugpreis enthalten. Mit der staatlichen Fluglinie Israels reisen Sie bei früher Buchung nicht teurer als mit den deutschen Konkurrenten. Und das, obwohl man sich viel mehr um Sie kümmern wird. Ob Sie wollen oder nicht.
Schon am deutschen Flughafen erwarten Sie El-Al-Sicherheitsmitarbeiter mit ihren Fragen zur anstehenden Reise. Vor einiger Zeit traf ich an einem Berliner Flughafen auf einen ehemaligen Kommilitonen, einen Israeli, der in Deutschland studiert hatte und jetzt für El Al arbeitete. Nun fragte er mich streng nach Protokoll aus, als ob wir uns noch nie zuvor gesehen hätten. Sicherheit geht vor! Oder mit einem El-Al-Werbespruch gesagt, der sicher anders gemeint ist: »Es ist nicht nur eine Fluggesellschaft. Es ist Israel.«
Im Flieger geht die Vorstellung weiter. Ein klarer Vorteil zu den Theatern unten am Boden ist hier oben: Sie dürfen während der Vorstellung essen. Alles ist koscher, und was das genau bedeutet und wieso koscher nicht gleich koscher ist, erfahren Sie bei den Diskussionen an Bord oder im Kapitel »Shrimps in Falafel«.
Bei der Essensausgabe beobachte ich: Nicht jeder Israeli freut sich über koscher. Nehmen wir die zwei jungen nicht religiösen Juden neben mir, offenbar noch erschöpft von der großen Berlin-Party. Missmutig stochern sie im vorgesetzten Essen herum. Vielleicht erinnern sich beide in diesem Moment an den einen oder anderen nicht so koscheren Genuss während des Urlaubs - oder in ihrem Tel Aviver Lieblingsrestaurant, wo man es auch nicht immer so genau nimmt. Dabei kann koscher sehr fantasievoll und lecker sein, wie der deutsch-israelische Spitzenkoch aus dem Rheinland Tom Franz im besagten Kapitel erklären wird.
Ach, ich träume bereits vom ofenfrischen Fladenbrot, getunkt in Olivenöl und Balsamico, in Meersalz getupft. Dazu Fisch, ins Netz geschwommen vor der Küste Jaffas. Diese Küste werden Sie übrigens sehen, wenn Sie in einigen Stunden über dem Mittelmeerstrand und den Hochhäusern von Tel Aviv zur Landung ansetzen. Hier wohnen immerhin rund 400 000 der rund acht Millionen im Land lebenden Israelis.
Weiter südlich werden Sie dann den Gazastreifen erahnen können, mit dem Flieger wären Sie in vier Minuten dort. Landen kann man da allerdings nicht mehr. Den Flughafen zerstörte das israelische Militär. Doch zum Konflikt kommen wir später noch ausführlich. Schauen Sie beim Anflug erst mal nach links und folgen dem Küstenstreifen. Keine 150 Kilometer weiter beginnt der Libanon. So groß Israel und Palästina in den Nachrichten wirken, so klein sind die beiden Länder geografisch: selbst zusammengenommen um einiges kleiner als die Schweiz.
Den orthodoxen Juden ein paar Reihen vor mir ist die so sorgsam verpackte Speise hingegen nicht koscher genug; das falsche Zertifikat stamme vom falschen Rabbi und so weiter. Den mit schwarzen Mänteln bekleideten Religiösen habe ich bereits beim Verpacken ihrer großen Hüte zugesehen. Ihre schwarzen Hutkoffer passten wunderbar ins Handgepäck. Wohin mit dem Rest? Das gehört zu den ungelösten Problemen der Luftfahrt.
Zähe Verhandlungen mit dem Bordpersonal führten zu meterweiten Verschiebungen des Handgepäcks in die vorderen Reihen und wieder zurück. Was für ein wundervolles Schlamassel über den Wolken! Zuschauen lohnt sich schon al
Inhalt
Theater über den Wolken Hightech-Superdemokratie gegen Diktatur mit Eselsantrieb? Wie man sich bettet (und mit wem), und was man davor machen kann Shrimps in Falafel In die "Hauptstädte" oder dorthin, wo sich Skorpione und Schlangen Gute Nacht sagen? Drei Religionen, ein Gott - wenn es so einfach wäre in Jerusalem Hebräisch in vier Wochen oder Arabisch in vier Leben? Unterwegs durch den Konflikt Als Deutscher in Israel und Palästina Der ultimative Nahost-Friedensplan Danksagung