

Beschreibung
Entscheidung bei Ishkorai Der nagdanische Präsident Drinos apat Sersuk befindet sich in einer misslichen Lage. Aber auch die PHOENIX steckt in Schwierigkeiten, denn die Machtübernahme von Ashshan- nak, der neuen Gronthagu-Herrscherin, verläuft nicht so reibung...Entscheidung bei Ishkorai Der nagdanische Präsident Drinos apat Sersuk befindet sich in einer misslichen Lage. Aber auch die PHOENIX steckt in Schwierigkeiten, denn die Machtübernahme von Ashshan- nak, der neuen Gronthagu-Herrscherin, verläuft nicht so reibungslos, wie diese sich das vorgestellt hat. Vor allem akzeptieren nicht allzu viele Grontheh den Gedanken, dass ihre Göttin sich tatsächlich einem Haufen verhasster Feinde aus der ISA gezeigt hat. Und dass eine Matriarchin diese obendrein unterstützt, ist für viele ein Ding der Unmöglichkeit. Schnell kommen Gerüchte auf, die alte Matriarchin sei durch ISA-Agenten ermordet worden. Und Ashshannak muss sich entscheiden, ob sie die PHOENIX weiterhin schützt oder sie opfern muss, um ihre eigene Macht zu etablieren. IKONARA Noch immer ist der nagdanische Präsident Drinos verschollen, ebenso sämtliche für den Geheimdienst der ISA arbeitenden Agenten in der Gronthagu Liga. Matriarchin Ashshannak gibt sich kooperativ bei der Aufklärung beider Probleme. Doch innerhalb der Liga brodelt es, ein Bürgerkrieg kann jederzeit ausbrechen. Nicht nur das erschwert die Suche nach Drinos. Die Sulkatreh, die etwas über seinen Verbleib wissen, wollen diese Information unter allen Umständen geheimhalten auch wenn sie dafür mehr als ein Wesen töten müssten...
Leseprobe
Ulshonnash, Palast der Matriarchin 76. Tag der 5. Saison im 1. Jahr von Ashshannak Töte alle, die auf der Liste stehen. Schnellstmöglich. So lauteten die letzten Worte von Matriarchin Kuorass vor ihrem Tod, gerichtet an eine Namenlose, eine der Vollstreckerinnen, die nur der Matriarchin unterstanden. Fashnarak blickte auf den Bildschirm, auf dem er sich zum wiederholten Mal die Aufzeichnung von Kuorass' letzter Lebensstunde ansah. Er spielte sie erneut ab. Obwohl weder die Matriarchin noch irgendjemand anderes davon wusste, dass er in ihrem Hauptraum eine Überwachung installiert hatte, hielt er es für besser, die Aufzeichnungen nach jedem Sichten zu vernichten. In diesem Fall nicht nur, weil sie zeigten, dass er Kuorass getötet hatte. Die Matriarchin zu bespitzeln galt als Hochverrat. Trotzdem hatte er diesen Schritt schon vor Jahren für erforderlich gehalten. Kuorass war schon lange nicht mehr vollständig bei Verstand gewesen und hatte Dinge getan, die besser niemals geschehen wären. Leider hatte Fashnarak nicht alle verhindern können; unter anderem, weil er nur dieses eine Zimmer hatte präparieren können. Was die Matriarchin in den anderen Räumen tat, erfuhr er nicht immer. Warum sie aber eine Namenlose hatte kommen lassen, um mehrere Gronthagu schnellstmöglich zu töten, war eine Information, die er unbedingt erfahren sollte. Er fror die Darstellung ein, als Kuorass nach dem Tötungsbefehl der Namenlosen einen Datenträger überreichte, und zoomte die Darstellung heran. Der Datenträger trug keine Kennzeichnung. Demnach stammte er aus der geheimen Datenbank der Matriarchin und war mit der Spezialverschlüsselung gesichert, von der Kuorass geglaubt hatte, dass nur sie sie kannte. Fashnarak löschte die Aufzeichnung und ging in die privaten Räume der Matriarchin. Als designierter Vertrauter und persönlicher Beauftragter der Verstorbenen war es seine Aufgabe, die Räume für die neue Matriarchin vorzubereiten. Niemand würde sich darüber wundern, dass er sich dort aufhielt. Er verschloss sorgfältig die Tür und aktivierte die geheime Datenbank am Terminal. Kuorass hielt, wie viele Gronthagu-Frauen, die Männer ihres Volkes für nur begrenzt intelligent. Fashnarak hatte das zu seinem Vorteil genutzt und seine scheinbare Dummheit ihr gegenüber kultiviert. Deshalb war sie nie auf den Gedanken gekommen, dass er die Zugangscodes für alle ihre Datenbanken, besonders auch diese geheime, schon lange ausspioniert hatte. Das erwies sich nicht erst heute als Vorteil. Er rief die zuletzt verwendeten Daten auf. Tatsächlich handelte es sich dabei um eine Liste von Namen. Leider gab es keine Eintragungen, welcher Art von Personen diese Namen gehörten. Doch das war kein Problem. Fashnarak ließ die Namen durch einen herkömmlichen Datenfilter laufen und erhielt Augenblicke später das Ergebnis. Die siebenundzwanzig Gronthagu waren ausnahmslos Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Ihm fiel auf, dass sie, obwohl sie alle im leistungsfähigen Alter waren, als inaktiv gelistet wurden. Schon seit Jahren. Offiziell war kein Aufenthaltsort registriert. Und das gab es einfach nicht innerhalb der Liga, wo die Behörden über den Aufenthaltsort jeder Wissenschaftlerin und jedes Wissenschaftlers, seien sie Gronthagu oder Fremdvolk, jederzeit informiert waren. Demnach arbeiteten die Leute auf der Liste in einer der geheimen Forschungsstationen der Liga. Fashnarak hatte sich auch zu den Besatzungslisten der geheimen Stationen schon vor langer Zeit Zugang verschafft. Deshalb fiel es ihm nicht schwer herauszufinden, dass alle gelisteten Gronthagu auf Firshash, dem zweiten Mond von Ulshonnash, stationiert waren. Und dort wurde unter anderem der ISA-Virus erforscht. Diese Tatsache in Verbindung mit dem Befehl, den Kuorass der Namenlosen erteilt hatte, verriet ihm den Plan der alten Matriarchin. Fashnarak löschte seinen unerlaubten Besuch in der Datenbank aus dem Benutzerprotokoll. Zwar hatte er sich mit dem Code der Matriarchin eingeloggt, aber Ashshannak würde, wenn sie diese Datenbank zum ersten Mal in Betrieb nahm, sofort merken, dass ihre tote Vorgängerin diese Anfrage nicht getätigt haben konnte. Wer das stattdessen getan hatte, konnte sie sich denken. Und ob sie das ignorierte oder Fashnarak gemäß den Protokollen für solche Fälle hinrichten ließ, wusste er nicht; dazu kannte er Ashshannak nicht gut genug. Er war ihr gegenüber bedingungslos loyal, denn sie war nicht nur für ihn die Chance auf ein verbessertes Ansehen in der Gronthagu-Gesellschaft. Aber er ging kein Risiko ein. Er verließ die Räume der Matriarchin, heftete sich die Plakette an den Brustteil seines Mantels, die ihn als Matriarchalen Beauftragten auswies, und ließ sich mit dem Transmitter des Palastes nach Firshash bringen. * Firshash, 2. Mond von Ulshonnash, Trishkara-System Varral betrachtete ein Molekül des ISA-Virus in der extremen Vergrößerung einer holografischen Darstellung und bewunderte seine Perfektion. Auch die Perfektion seiner tödlichen Wirkung. Sie hätte ihr Leben dafür gegeben herauszufinden, woher der Virus gekommen war und aus welchen Elementen er bestand. Denn seine komplexen Molekülketten, die sich in der Hochauflösung als ein aus spiralförmigen Strängen gebildeter Pfeil zeigten, wiesen teilweise Atome von unbekannten Stoffen auf, die noch in keiner Datenbank der Gronthagu Liga erfasst waren. Völlig unbekannte neue Elemente. Woher aber stammten die? Als eine der führenden Wissenschaftlerinnen der Gronthagu war sie von Matriarchin Kuorass damit beauftragt worden, den Virus zu erforschen, seit er das erste Mal aufgetreten war. Varral war mit dieser Aufgabe alt geworden, obwohl sie immer noch sehr viele Jahre zu erwarten hatte. Sie kannte ihn so gut wie ihre eigenen Krallen. Dass der Virus nicht aus der ISA stammte, war ihr schon lange klar. Zwar existierten die bekannten Elemente, die er enthielt, allesamt in der ISA und anderswo, aber kein einziges von den unbekannten. Varral hatte Forschungsschiffe losgeschickt, um nach diesen Elementen zu suchen. Sie hatten in 128 Jahren gerade einmal fünf davon entdeckt. Und der Radius des Suchgebietes, das sie abgedeckt hatten, ging sehr weit über das Territorium sowohl der Gronthagu Liga wie auch der ISA hinaus. Und noch immer blieben siebenundzwanzig Elemente unbekannt. Varrals Stab hatte versucht und tat das immer noch, den Virus zu reproduzieren. Das hätte eigentlich ganz einfach sein müssen; schließlich verfügten die Gronthagu über eine der fortschrittlichsten Reproduktionstechniken in und außerhalb der Liga. Doch die Replikatoren waren nicht in der Lage, die unbekannten Elemente des Virus zu kopieren. Auch nicht, nachdem man sie feinstkalibriert hatte, sodass sie…
