

Beschreibung
»Reformation« ist ein Schlüsselwort, das epochale Veränderungen in Kirche und Theologie, im sozialen und politischen Leben bezeichnet, und zwar mit Ausstrahlung auf die gesamte europäische Geschichte. Als Metapher suggeriert es jedoch die Wiederherstellung ein...»Reformation« ist ein Schlüsselwort, das epochale Veränderungen in Kirche und Theologie, im sozialen und politischen Leben bezeichnet, und zwar mit Ausstrahlung auf die gesamte europäische Geschichte. Als Metapher suggeriert es jedoch die Wiederherstellung einer ursprünglichen, dem Christentum von seinen Anfängen her mitgegebenen Form, wodurch die unvorhersehbaren Neuerungen und Veränderungen eher verdeckt werden. Schon die Reformation war vor allem Transformation. Reformatorisch ist die Theologie in der Folge darum auch nicht, wenn sie sich an die historische Gestalt der Theologie der Reformatoren bindet, sondern wenn sie den reformatorischen Impuls aufnimmt und in zeitgenössischer Verantwortung fortsetzt. Umso deutlicher die historischen Konstellationen des frühen 16. Jahrhunderts vor Augen stehen, desto unabweisbarer wird die systematisch-theologische Frage nach den Transformationsgestalten protestantischer Theologie. Der Band versammelt Beiträge zweier Tagungen der Fachgruppe Systematische Theologie mit den Schwerpunkten Dogmatik und Ethik, u. a. von Michael Beintker, Philipp David, Rebekka Klein, Dietrich Korsch, Malte Dominik Krüger, Gesche Linde, André Munzinger, Cornelia Richter, Karl-Siegbert Rehberg, Christoph Seibert, Walter Sparn, Knut Wenzel. [Constellations and Transformations. Reformation Theology Revisited] »Reformation« is a key word that describes fundamental changes in church and theology, in social and political life with striking consequences for the entire European history. However, this term entails the suggestion, that a primary and original form of Christian belief is restored while in fact something new and unpredictable was initiated, a series of ongoing transformations. Rethinking theology in the wake of the Reformation therefore starts by reassuming its initial impulses, not by restricting itself to its historical forms. One might even say: The more the constellations of the formative years of protestant theology are historically reconsidered, the stronger the urge is felt to reshape contemporary religious life and Christian faith.
Zusammenfassung
"e;Reformation"e; ist ein Schlusselwort, das epochale Veranderungen in Kirche und Theologie, im sozialen und politischen Leben bezeichnet, und zwar mit Ausstrahlung auf die gesamte europaische Geschichte. Als Metapher suggeriert es jedoch die Wiederherstellung einer ursprunglichen, dem Christentum von seinen Anfangen her mitgegebenen Form, wodurch die unvorhersehbaren Neuerungen und Veranderungen eher verdeckt werden. Schon die Reformation war vor allem Transformation. Reformatorisch ist die Theologie in der Folge darum auch nicht, wenn sie sich an die historische Gestalt der Theologie der Reformatoren bindet, sondern wenn sie den reformatorischen Impuls aufnimmt und in zeitgenossischer Verantwortung fortsetzt. Umso deutlicher die historischen Konstellationen des fruhen 16. Jahrhunderts vor Augen stehen, desto unabweisbarer wird die systematisch-theologische Frage nach den Transformationsgestalten protestantischer Theologie. Der Band versammelt Beitrge zweier Tagungen der Fachgruppe Systematische Theologie mit den Schwerpunkten Dogmatik und Ethik, u. a. von Michael Beintker, Philipp David, Rebekka Klein, Dietrich Korsch, Malte Dominik Krger, Gesche Linde, Andr Munzinger, Cornelia Richter, Karl-Siegbert Rehberg, Christoph Seibert, Walter Sparn, Knut Wenzel. [Constellations and Transformations. Reformation Theology Revisited]"e;Reformation"e; is a key word that describes fundamental changes in church and theology, in social and political life with striking consequences for the entire European history. However, this term entails the suggestion, that a primary and original form of Christian belief is restored while in fact something new and unpredictable was initiated, a series of ongoing transformations. Rethinking theology in the wake of the Reformation therefore starts by reassuming its initial impulses, not by restricting itself to its historical forms. One might even say: The more the constellations of the formative years of protestant theology are historically reconsidered, the stronger the urge is felt to reshape contemporary religious life and Christian faith.
Inhalt
INHALT Michael Moxter Operative Begriffe der Reformationsdeutung 9 Zur Einfuhrung in diesen Band Walter Sparn Glaubensgewissheit? 35 Die allernotigste Frage reformatorischer Theologie einst und jetzt Michael Beintker Der diskrete Charme der reformierten Theologie 57 Beobachtungen zu einem speziellen Typus theologischen Denkens Rebekka A. Klein Protestantische Souveranitat 77 Zur These einer Invisibilisierung der Macht in der reformatorischen Theologie Cornelia Richter Melanchthon philosophische Prazisierung reformatorischer Passion 99 Christoph Seibert Erfolg 117 Eine umstrittene Kategorie Andre Munzinger Kulturkonflikte 143 Aktuelle Diskussionen zur Migration in protestantischer Perspektive Philipp David »... dass Gott einst sterben wurde« (Martin Luther) 157 Reformatorische Testamentsverwaltung nach dem Tode Gottes Malte Dominik Kruger Theologische Bildhermeneutik als konsequenter Protestantismus 179 Ein aktueller Deutungsvorschlag Gesche Linde »[...] das du mich eyn man geschaffen und von meym leyb das kind tzeugethast« 209 Welterklarung, Geozentrismus und Schopfungstheologie bei Martin Luther Karl-Siegbert Rehberg Zur Institutionalisierung des neuen Glaubens 259 Knut Wenzel Articulus stantis et cadentis fidei? 283 Der fundamentaldogmatische Stellenwert von Sundentraktat und Rechtfertigungslehre Dietrich Korsch Negative Anthropologie? 299 Luthers Auffassung vom Menschen als Sunder Autorenverzeichnis 315
