

Beschreibung
Das evangelische Pfarrbild wird rege diskutiert. Dieser pastoraltheologische Beitrag bringt ein anderes, erstmals erforschtes Dienst- und Berufsverständnis in die Debatte ein, nämlich das der Predigerinnen und Prediger der Studien- und Lebensgemeinschaft Tabor...Das evangelische Pfarrbild wird rege diskutiert. Dieser pastoraltheologische Beitrag bringt ein anderes, erstmals erforschtes Dienst- und Berufsverständnis in die Debatte ein, nämlich das der Predigerinnen und Prediger der Studien- und Lebensgemeinschaft Tabor. Das Verständnis von Dienst und Beruf wird historisch sowie empirisch-qualitativ mittels kategorialer Grundbegriffe rekonstruiert und beschrieben sowie den gegenwärtigen pastoraltheologischen Entwürfen des Pfarrberufs gegenübergestellt. Das ermöglicht es, voneinander zu lernen. Denn der eine Dienst der Predigerinnen und Prediger der Studien- und Lebensgemeinschaft Tabor verbindet verschiedene Berufe und bringt sozial-karitatives, verkündigendes und gemeindekybernetisches Handeln zusammen. [Ministry and Occupation of the »Taborbruder«. A Pastoral Theological Contribution] The image of the protestant pastor is lively discussed. This pastoral theological contribution brings a different, first researched understanding of service and occupation into the debate, namely that of the preachers of the »Studien- und Lebensgemeinschaft Tabor«. The understanding of ministry and occupation is reconstructed and described historically as well as qualitatively empirically by means of categorical basic terms and contrasted with the current pastoral theological concepts of the pastoral profession. This makes it possible to learn from each other. Because the one service of the preachers of the »Studien- und Lebensgemeinschaft Tabor« combines different occupations and brings together social-charitable, preaching and cybernetic action.
Autorentext
Kathinka Hertlein, Dr. theol., Jahrgang 1983, studierte Theologie an der EH Tabor, Marburg, sowie Soziologie und Erziehungswissenschaften an der Universität Mannheim. Sie wurde mit der vorliegenden Arbeit an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster promoviert. Seit 2019 ist sie Referentin für Theologie und Jugendsoziologie bei der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e. V. (aej). Seit 2003 Mitglied der Studien- und Lebensgemeinschaft TABOR, Marburg; seit 2016 Mitglied in der Sektion Professionssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS).
Inhalt
INHALT 1 Pastoraltheologische Einfuhrung 15 1.1 Der Taborbruder als Untersuchungsgegenstand 15 1.1.1 Pastoraltheologische Fragestellungen der Gegenwart 15 1.1.2 Der Taborbruder im Gegenuber zum Pfarramt 17 1.2 Beruf, Amt und Dienst als zentrale pastoraltheologische Begriffe 21 1.2.1 Historische Rekonstruktion der Begriffe 21 1.2.2 Die Verwendung des Begriffs »Beruf« 22 1.2.3 Das Begriffsfeld »Amt« und »Dienst« 23 1.3 Methodik der explorativen Studie 25 1.3.1 Vorgehen und Aufbau der Studie 25 1.3.2 Beschreibung mittels kategorialer Grundbegriffe 28 2 Pastoraltheologische Ansatze 31 2.1 Geschichte und Funktion pastoraltheologischer Ansatze 31 2.1.1 Funktion pastoraltheologischer Leitbilder 31 2.1.2 Entwicklung pastoraltheologischer Entwurfe nach 1970 33 2.1.2.1 Der funktionsorientierte Ansatz Karl-Wilhelm Dahms (1971) 34 2.1.2.2 Der spiritualitatsorientierte Ansatz Manfred Josuttis' (1982 und 1996) 36 2.1.2.3 Pluralistische Ansatze der jungeren Pastoraltheologie 39 2.2 Gegenwartige pastoraltheologische Ansatze 41 2.2.1 Pastoraltheologische Ansatze seit der Jahrtausendwende 41 2.2.2 Der professionstheoretische Ansatz Isolde Karles (2001) 43 2.2.2.1 Eine systemtheoretische Perspektive auf Professionen 44 2.2.2.2 Der Pfarrberuf als Profession 44 2.2.2.3 Professionsethische Verhaltenszumutungen an das Pfarramt 46 2.2.2.4 Die Sachthematik des Pfarrberufs 48 2.2.2.5 Die Generalistenrolle des Pfarramts 49 2.2.2.6 Fazit 51 2.2.3 Der pastoralpsychologische Ansatz Michael Klessmanns (2001) 51 2.2.3.1 Die Bedeutung der Pfarrperson als Zugangspunkt zur Kirche 52 2.2.3.2 Kompetenzen zur Ausubung des Pfarrberufs 53 2.2.3.3 Fazit 55 2.2.4 Der situationsorientierte Ansatz Ulrike Wagner-Raus (2009) 56 2.2.4.1 Herausforderungen fur den Pfarrberuf aufgrund der gegenwartigen Situation 57 2.2.4.2 Pastorale Berufspraxis auf der Schwelle 59 2.2.4.3 Gastfreundschaft als Leitbild fur pastorales Schwellenbewusstsein 60 2.2.4.4 Implikationen fur das Pfarramt 61 2.2.4.5 Fazit 62 2.2.5 Der kybernetisch-kompetenzorientierte Ansatz Nikolaus Schneiders und Volker A. Lehnerts (2009) 63 2.2.5.1 Leitbilder des Pfarrberufs 63 2.2.5.2 Das Gegenuber von Allgemeinem Priestertum und ordiniertem Amt 64 2.2.5.3 Kompetenzen zur Ausubung des Pfarrberufs 66 2.2.5.4 Fazit 69 2.2.6 Der kommunikationstheoretische Ansatz Christian Grethleins (2009 und 2012) 69 2.2.6.1 Kommunikation des Evangeliums als praktisch- theologischer Leitbegriff 70 2.2.6.2 Der Pfarrberuf als theologischer Beruf zur Forderung der Kommunikation des Evangeliums 71 2.2.6.3 Theologie als Berufswissenschaft fur Pfarrerinnen und Pfarrer 72 2.2.6.4 Die Pluriformitat des Pfarrberufs 73 2.2.6.5 Kommunikation des Evangeliums in den Herausforderungen der Gegenwart 75 2.2.6.6 Fazit 75 2.2.7 Der fuhrungsorientierte Ansatz Jan Hermelinks (2011 und 2014) 76 2.2.7.1 Pluralitatskompetenz als Kernkompetenz des Pfarrberufs 76 2.2.7.2 Leitungshandeln als Umsetzung der Pluralitatskompetenz 79 2.2.7.3 Basis und Begrundung des pastoralen Leitungshandelns 81 2.2.7.4 Fazit 82 2.3 Implikationen aus der Analyse 83 2.3.1 Ausbildung 83 2.3.2 Berufsfelder und Aufgabengebiete 84 2.3.3 Dienstrecht und Berufsethos 85 2.3.4 Ordinationsverstandnis 85 2.3.5 Verhaltnis von Amt und Person 86 2.3.6 Gesinnung und Auftrag des Amtes 87 2.3.7 Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen 87 3 Historische Rekonstruktion des Dienst- und Berufsverstandnisses 89 3.1 Methodik der historischen Rekonstruktion 89 3.1.1 Vorgehen und Untersuchungszeitraum der historischen Rekonstruktion 89 3.1.2 Quellenlage der historischen Rekonstruktion 91 3.1.3 Vergleichspunkte fur das rekonstruierte Dienst- und Berufsverstandnis 93 3.2 Historischer Kontext 94 3.2.1 Zeitgeschichtlicher Kontext 94 3.2.2 Diakonischer Aufbruch 98 3.2.3 Die Entstehung der Gemeinschafts- und Heiligungsbewegung 102 3.2.4 Die Ausbildung innerhalb der Gemeinschaftsbewegung 110 3.2.5 Landeskirchliche Gemeinschaften und ihr Verhaltnis zur verfassten Kirche 114 3.3 Die Entstehung des Deutschen Gemeinschafts- Diakonieverbandes 118 3.3.1 Theophil Krawielitzki als Grunder des DGD 118 3.3.2 Die Grundung des ersten Gemeinschafts-Mutterhauses in Borken 123 3.3.3 Wachstum des DGD 124 3.4 Rekonstruierte Entwicklung des Dienst- und Berufsverstandnisses 125 3.4.1 Erziehung zum personalen Dienst (19091918) 125 3.4.1.1 Grundung des Bruderhauses 126 3.4.1.2 Erziehung und Werte im neugegrundeten Bruderhaus 127 3.4.1.3 Die ersten Jahre der Ausbildung im Bruderhaus 135 3.4.1.4 Eine erste Krise in der Erziehung des Bruderhauses 139 3.4.1.5 Die Berufsfelder und Aufgabengebiete der Bruder vor dem Ersten Weltkrieg 141 3.4.1.6 Ausbildung und Aufgabengebiete im Ersten Weltkrieg.. 143 3.4.1.7 Fazit und Vergleich mit der Diakonenausbildung Wicherns 145 3.4.2 Institutionalisierung des Dienstes als Taborbruder (19191931) 147 3.4.2.1 Institutionelle Veranderungen der Bruderhausleitung 147 3.4.2.2 Ausbildung im Bruderhaus unter Leonard Eckart 148 3.4.2.3 Aussendung und Aufgabenfelder der Bruder 150 3.4.2.4 Der Dienst als Lebensform 151 3.4.2.5 Ausbildung und Ausbildungsreform unter Erich Dohne 153 3.4.2.6 Erweiterung der Berufsfelder um die Außere Mission 155 3.4.2.7 Der personale Dienst als Taborbruder 157 3.4.2.8 Fazit 158 3.4.3 Das Amts- und Berufsverstandnis im Vergleich 159 3.4.3.1 Reflexion anhand Martin Schians Praktischer Theologie . 159 3.4.3.2 Vergleich der Anstellungsregelung mit dem Pfarrerdienstgesetz von Hessen-Cassel aus dem Jahr 1925 164 3.4.4 Krise des personalen Dienstes (19311949) 166 3.4.4.1 Ausbildung im Bruderhaus 166 3.4.4.2 Berufsfelder der Taborbruder wahrend der NS-Zeit 171 3.4.4.3 Die Abordnungsfeiern der Missionare 173 3.4.4.4 Das Dienstverstandnis der Taborbruder 174 3.4.4.5 Die Krise des personalen Dienstes 176 3.4.4.6 Fazit 180 3.4.5 E…
