

Beschreibung
Von wegen gemütliches Klassentreffen. Ein Totgeglaubter taucht nach 30 Jahren wieder auf und im abgelegenen Berggasthof beginnt ein munteres Morden. Mittendrin: Kommissar Steinböck und seine Katze Frau Merkel, die nicht nur die Hüttenwirtin an den Rand des Wah...Von wegen gemütliches Klassentreffen. Ein Totgeglaubter taucht nach 30 Jahren wieder auf und im abgelegenen Berggasthof beginnt ein munteres Morden. Mittendrin: Kommissar Steinböck und seine Katze Frau Merkel, die nicht nur die Hüttenwirtin an den Rand des Wahnsinns treibt. Alle aus Steinböcks Abiturklasse haben ein Motiv. Und manch einer hat das Unheil bereits geahnt. Oder ist vielleicht doch alles ganz anders?
Kaspar Panizza wurde 1953 in München geboren. Den Autor, der aus einer Künstlerfamilie stammt, prägten Arbeiten seines Vaters, eines bekannten Kunstmalers, sowie die Bücher seines Urgroßonkels Oskar Panizza. Nach dem Pädagogik-Studium machte Panizza eine Ausbildung zum Fischwirt, erst später entdeckte er seine Liebe zur Keramik. Nach abgeschlossener Ausbildung mit Meisterprüfung arbeitete er zunächst als Geschirr-Keramiker und später als Keramik-Künstler im Allgäu. 2004 übersiedelte er nach Mallorca, wo er eine Galerie mit Werkstatt betrieb und zu schreiben begann. Seit 2009 lebt der Autor in Ribnitz-Damgarten an der Ostsee und betreibt dort zusammen mit seiner Ehefrau ein Keramik-Atelier.
Autorentext
Kaspar Panizza wurde 1953 in München geboren. Den Autor, der aus einer Künstlerfamilie stammt, prägten Arbeiten seines Vaters, eines bekannten Kunstmalers, sowie die Bücher seines Urgroßonkels Oskar Panizza. Nach dem Pädagogik-Studium machte Panizza eine Ausbildung zum Fischwirt, erst später entdeckte er seine Liebe zur Keramik. Nach abgeschlossener Ausbildung mit Meisterprüfung arbeitete er zunächst als Geschirr-Keramiker und später als Keramik-Künstler im Allgäu. 2004 übersiedelte er nach Mallorca, wo er eine Galerie mit Werkstatt betrieb und zu schreiben begann. Seit 2009 lebt der Autor in Ribnitz-Damgarten an der Ostsee und betreibt dort zusammen mit seiner Ehefrau ein Keramik-Atelier.
Leseprobe
Freitag
Kommissar Steinböck war alles andere als zufrieden, als er endlich in seinem Käfer saß. Warum zur Hölle hatte er Peter Obstler nur nachgegeben? Natürlich konnte so ein Klassentreffen ganz witzig sein, aber hätte nicht ein Abend im Hofbräuhaus genügt? Nein, es musste ja unbedingt ein Wochenende auf einer Berghütte sein. Allein der Gedanke, Ferdel Bruchmayer wiederzutreffen, verursachte ihm schweres Bauchgrummeln. Wenigstens war die Katze versorgt. Oder doch nicht? Mein Gott, dieses Viech trieb ihn noch in den Wahnsinn.
Er schaltete den Motor ab, was von zwei mittelstarken Fehlzündungen begleitet wurde, stieg aus und kontrollierte nochmal den Rückraum des alten Käfers. Rum ums Auto, Kontrolle von der Beifahrerseite und schon hatte die Katze die offene Fahrertür genutzt und sich hinter Steinböcks Sitz im Fußraum versteckt.
Eine halbe Stunde später erreichte er Giesing. Der Kommissar hatte sich mit Obstler in der Säbener Straße verabredet, am Parkplatz vor dem Vereinsheim des FC Bayern München. Er entdeckte ihn auf einer Steinbrüstung hockend, umgeben von einer Rauchwolke, die typisch für seine übelriechenden Zigarren war. Wie üblich trug er seine verwaschene Lederjacke. Peter Obstler, früherer Klassenkamerad des Kommissars und heute sein direkter Draht zur Münchner Unterwelt, war es gewesen, der ihm bei seinen letzten Fällen des Öfteren entscheidende Tipps gegeben hatte. Als er Steinböck bemerkte, fuhr er sich durch die kurzen Haare, drückte den Stumpen auf der Betonbalustrade aus und legte ihn in eine Blechdose, die er in seiner Jackentasche verstaute. Er griff nach seinem Rucksack und öffnete die Beifahrertür.
»Servus Steinböck, du, mir ham fei no koa Winterzeit.«
»Ich weiß, ich bin a bisserl spät dran. Schmeiß dei Taschen auf den Rücksitz und dann geht's los.«
Peter Obstler tat wie ihm geheißen, musterte kurz die Katze, die ihn mit ihren bernsteinfarbenen Augen vom Fußraum her anstarrte.
»Sei einfach nur still«, schien sie zu sagen. Obstler zuckte mit den Schultern und zwängte sich auf den Beifahrersitz.
»Die alte Kisten fährt also immer noch!«, stellte er respektvoll fest.
»Sicher«, brummte Steinböck. »Der läuft wie a Glöckerl, wart's nur ab, bis mir auf der A 95 sind.«
Auf der Garmischer Autobahn ließ Steinböck es dann krachen. Die Tachonadel des Käfers zitterte sich wirklich bis auf 120 Stundenkilometer hoch und Obstler, dem das Ganze ein bisschen unheimlich war, stellte ehrfürchtig fest: »Respekt, Steinböck, du und dein Käfer.«
Der Kommissar ging wieder vom Gas und die Geschwindigkeit pendelte sich bei ungefähr 100 ein. »Hättest nicht gedacht, dass der noch so abgeht. Aber jetzt mal was anderes. Warum findet das Treffen ausgerechnet auf einer Berghütten statt?«
»Wegen der Hanni, du weißt schon, die immer so a bisserl durchgeknallt war. Sie hat einen Berggasthof gepachtet. Normalerweise schließt sie Ende Oktober. Wir sind heuer die letzten Gäste und haben die ganze Hütte für uns allein. Außerdem sind wir eingeladen.«
Die restliche Fahrt über mutmaßten die beiden, wie viele von den Klassenkameraden wohl kommen würden. Schließlich handelten sie alle ab, an die sie sich erinnerten. Elf Ehemalige, einschließlich ihnen selbst, bekamen sie zusammen. Irgendwo kurz vor Garmisch übernahm dann Obstler die Führung und lotste Steinböck eine steile Bergstraße hinauf. Der Käfer nahm die Steigung langsam, aber ohne zu murren.
»Du weißt schon, dass VW dieses Auto bloß gebaut hat, damit wir Deutschen über den Brenner kommen. Gardasee, Jesolo, la Dolce Vita und so«, rief Obstler aufgeregt. Er hatte sich nach vorn gebeugt und wippte dabei mit dem Oberkörper so, als ob der Käfer dadurch schneller werden würde. »Da vorne ist schon die Seilbahn.«
500 Meter weiter bog Steinböck auf einen großen Platz ein. Er parkte seinen Wagen neben einer dicken Mercedes-Limousine, auf deren Fahrer
