

Beschreibung
Irrwurz - Volkssagen Böhmerwald, Bayerischer Wald Karl-Heinz Reimeier sammelte die Volkssagen im Raum Winterberg im Böhmerwald, sowie im Bayerischen Wald. Ein bisher noch nicht veröffentlichter Sagenschatz Klappentext Irrwurz - Volkssagen Böhmerwald, Baye...Irrwurz - Volkssagen Böhmerwald, Bayerischer Wald Karl-Heinz Reimeier sammelte die Volkssagen im Raum Winterberg im Böhmerwald, sowie im Bayerischen Wald. Ein bisher noch nicht veröffentlichter Sagenschatz
Klappentext
Irrwurz - Volkssagen Böhmerwald, Bayerischer Wald Karl-Heinz Reimeier sammelte die Volkssagen im Raum Winterberg im Böhmerwald, sowie im Bayerischen Wald. Ein bisher noch nicht veröffentlichter Sagenschatz
Leseprobe
Das Irrlicht beim Soboterhof Ein Knecht stieg eines Nachts den steilen Weg vom Wiesmandl hinauf zum Hof. Da blitzte mitten am Weg ein grelles Licht auf und sprach: Geh weg, sonst erwürg ich dich! Der Mann machte einen gachen Bogen und entkam. Am Morgen erzählte er's dem andern Knecht. Der aber lachte ihn aus und prahlte, dem Weihitzer schon Füße machen zu wollen. In tiefer Nacht begab er sich denn auch gleich an den besagten Ort, um die Begegnung auszuprobieren. Am andern Tage fand man ihn mit gebrochenem Genick. Die schwarzen Rösser Da hat der alte Heisei einmal noch in der Nacht von der Ledermühle nach Schweinetschlag gehen müssen. Er sieht einen Fuhrmann mit zwei kohlschwarzen Rossen daherfahren und vor einer gelben Lache am Wege stehen bleiben. Der Fuhrmann haut auf die Rösser ein, aber sie steigen nicht über die Pfützen. Der Heisei schreit: Kannst net weiter! Wart', i werd' dir helfen! Er will auf die andere Seite, wo der Fuhrmann steht. Und wie er dann auf der drüberen Seite steht, verschwindet der Fuhrmann für einen kurzen Augenblick, erscheint aber sofort wieder, jetzt jedoch auf der gegenüberliegenden Seite. Da wird ihm schiachler, um so mehr noch aber, wie er sieht, dass Rösser und Fuhrmann in der Froschlaken versinken. Jetzt rennt der Heisei wie ein gejagter Hase bis nach Schweinetschlag, dass ihm schier das Beuschl heraushängt. - Aufzeichner nicht bekannt - Die Frau aus der Ruine Gans Ein Hütjunge weidete auf der Wiese des Christelschlager Wirtes die Herde. Da kam ihm eine Frau aus der Ruine Gans entgegen und forderte ihn auf, sie während der Palmsonntagsprozession zu besuchen. Als die Zeit da war, ging der Bursche hin. Die Frau stand vor dem Eingang, lud ihn zu sich und versprach ihm reiche Schätze, wenn er eintrete und sie erlöse. Angst brauche er keine zu haben. Der Hütbub wollte es schon tun, doch als er eintrat, sprang ihm ein großer, schwarzer Hund entgegen. Schreiend floh der Knabe aus dem Haus. Die Frau verschwand weinend hinter den Mauern. - Aufzeichner nicht bekannt - Waukerl, tua aa mit! Eines Nachts ging ein Mann am Lichtenberg vorbei, als er plötzlich die Wilde Jagd auf sich zukommen sah. Weil er aber seiner Lebtag an solche Dinge nicht glaubte, sagte er zu seinem Hunde: Geh, Waukerl, tua aa mit! Im selben Augenblick war der Hund verschwunden. Als der Mann heimkam, flogen die Hundehaxln beim Fenster herein. - Tauber, Schuldiener - Großvater erscheint Mein Großvater war längere Zeit krank und man sah, dass der Mann langsam zum Sterben herrichtete. Einmal ging die Mutter mit meiner Schwester in die Seehäng um Gras. Da kam ein Regen und die zwei standen bei einem Baum unter. Da auf einmal tauchte zwischen den Bäumen das Gesicht des kranken Großvaters in aller Deutlichkeit auf. Die Marie erschrak und machte die Mutter darauf aufmerksam. Als die Mutter auch hinschaute, war das Gesicht verschwunden, nur die Äste rührten sich, obwohl kein Wind zu verspüren war. Als die Mutter mit der Marie heimkam, war der Großvater verstorben. - Vogel Ottila - Die weiße Gestalt Wo der Weg von Oberhaid nach Jandles hineingeht, hat der Geir Odum seinen Hof. Einmal lag der Bauer auf der Ofenbank und schlief. Da packte ihn jemand am Fuße. Er wachte auf und sah vor sich eine weiße Gestalt. Da fragte der Bauer: Bis du etwa mein verstorbenes Weib? Da tat es einen Rauscher und die Gestalt verschwand. - Vogel Ottila - Der brennende Mann Ein Sablater ist einmal von Kliftau nach Sablat gegangen. Da kam ihm ein brennender Mann mit einem schwarzen Fleck auf der Schulter entgegen. Wie er schon ganz nahe war, sah er, dass der Mann einen Markstein trug. Da wimmerte der Brennende: Wo soll ich ihn hintun? Wo soll ich ihn hintun? Der Sablater lief, was er konnte, davon und erzählte daheim die Geschichte. Da erfuhr sie auch der Laschitzer Pfarrer. Der trug dem Sablater auf, noch öfters diesen Weg um die gleiche Zeit zu gehen. Aber vom brennenden Mann sah er nichts mehr. - Vogel Ottila - Geheime Heilung Der Säumer in Hundsnursch hat einen Hütbuben gehabt, der sehr schadenhaftig war. Oft wälzte er sich im Grase und weinte vor Schmerz. Die Weiß Maria, die ihn öfters beobachtete, beschloss in ihrem guten Herzen, ihn mit ihrem Geheimmittel zu heilen. Sie schrieb auf ein Stück Papier den Vor- und Zunamen des Hütbuben, bohrte in einen Kirschbaum gegen Sonnenaufgang ein Loch, steckte das zusammengefaltete Papier hinein und verschlug das Loch säuberlich mit einem Holzklötzlein. Von der Zeit an wurde beim Buben das Leiden leichter und verlor sich später ganz. - Vogel Ottila - Die Wilde Jagd Einmal ist die Tommerl Marendel aus Oberlichtbuchet durch den Wald gegangen. Da kam die Wilde Jagd daher. Das Mädl legte sich gleich auf die Erde und spürte, wie die Wilde Jagd auf ihr rumtrampelte. Es war gerade so, als ob eine Herde Geißen auf ihr herumtanzte. Dann sauste die Wilde Jagd wieder weiter. - Aufzeichner nicht bekannt - Die Weihritz Einmal in der Mettennacht ging der Maxl Liebreich von Kuschwarda nach Oberlichtbuchet. Als er am großen Stein mit dem Kreuz beim Wanitschek vorüber war, pfiff jemand hinter ihm. Der Liebreich blieb stehen und pfiff zurück. Da hörte das Pfeifen auf und unterhalb des Steines, in den Stauden, begann es auf einmal zu sausen und fürchterlich zu jammern. Der Liebreich war so erschrocken, das ihm die Haar zu Berg stiegen und den Hut aufhoben. Da auf einmal sauste etwas wie der Wind über seinen Buckel; er packte sich zusammen und lief, so schnell er konnte, heim. Einmal ging in der Mettennacht die Vogel Ottila mit ihren Geschwistern an dem Stein vorüber und hörte auch das Weinen und Jammern. Wie der alte Gaisbauer nächstens heimging, hörte er beim Stein immer Niesen. Der Gaisbauer, dem die Geschichte schon zu dumm wurde, sagte endlich: Helf Gott! Da wimmerte es hinter dem Stein in den Stauden: Vergelt's Gott, jetzt hast mich erlöst! - Aufzeichner nicht bekannt - Die Länginna kommen! Ein junger Waldheger ging eines Nachts ziemlich schnell bei der Minkessna vorbei. Da sah er viele Kreuzottern den Damm hinaufkriechen. Anfangs war er tief erschrocken, dann aber nahm er sein Gewehr, lud es und schoss mitten hinein in die giftige Brut. Da fingen die Schlangen zu pfeifen an und verfolgten den Heger, indem sie immer ein Stück vorschnellten. Jetzt rannte dieser, was er konnte, seinem Hause zu. Vor Schrecken verschied er im Arm seines Weibes. Die Leute wollen ihn immer rufen gehört haben: Die Länginna kommen! Die Länginna kommen! - Fuchs - Der feurige Mann Im Wald beim Woidhiasl, in der Nähe von Wallern, soll ein Brunnen gewesen sein, aus dem früher immer ein feuriger Mann hervorkam. Zuerst war es ein kleines Bübchen, dann ward daraus ein Mann, wurde immer größer und zum Schluss stand ein Lackl da, ganz in Flammen gehüllt. Dann fing er zu gehen an. Er schritt vom Brunnen bis zum Woidhiasl-Bauernhof und durch den Stall hindurch, ohne die Tür zu öffnen. Von dort ging er bis zur Gemeindemühle und verschwand vor dem Fenster derselben. Dies tat er in der Fastenzeit alle Tage. Ein alter Mann wollte das nicht glauben und sich selber überzeugen, ob das wahr wäre. Er schlich sich zum Brunnen, legte sich in eine Vertiefung der Erde und wartete auf den Feuermann. Endlich, um Mitternacht, erhob sich der feurige Mann und ging auf ihn zu. Der Neugierige drehte sich um, legte sich auf den Bauch und wartete, was geschehen werde. Das Gespenst wollte ihn emporziehen, aber der Bauer rührte sich nicht. .so musste der Geist unverrichteter Dinge wieder abziehen. Diese Sache wurde den Leuten doch zu dumm und sie gingen zu e…
