

Beschreibung
19-mal war Colin verliebt, jedes Mal hießen die Auserwählten Katherine - und immer haben sie ihn abserviert. Sein Freund Hassan - der immer einen guten Witz auf Lager hat - sieht nur eine Möglichkeit: Colin muss sein Leben ändern! Dazu soll er mit ihm quer dur...19-mal war Colin verliebt, jedes Mal hießen die Auserwählten Katherine - und immer haben sie ihn abserviert. Sein Freund Hassan - der immer einen guten Witz auf Lager hat - sieht nur eine Möglichkeit: Colin muss sein Leben ändern! Dazu soll er mit ihm quer durch Amerika fahren - ohne Ziel, nur mit dem Mut zum Abenteuer. Ein Albtraum für Colin, der lieber in Ruhe sein Schicksal analysiert. Trotzdem reist er mit. Im Gepäck: sein Liebestheorem, mit dem er vorausberechnen will, wann ihn eine Freundin abserviert. Doch bevor er es einsetzen kann, kommt ihm die Liebe in Gestalt von Lindsey zuvor. Lindsey ist seine erste Nicht-Katherine - dafür dauert ihre Beziehung schon länger, als das Theorem es hätte voraussagen können. Pointenreiche Freundschaftsgeschichte eines jungen Autors aus den USA.
John Green, 1977 geboren, erlangte bereits mit seinem Debüt Eine wie Alaska (2007) Kultstatus unter jugendlichen Lesern. Das Buch wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. war es für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Darauf folgten die Jugendromane Die erste Liebe (nach 19 vergeblichen Versuchen) (2008) und Margos Spuren (2010), ebenfalls nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis und ausgezeichnet mit der Corine. Greens Jugendroman Das Schicksal ist ein mieser Verräter (2012) ist ein weltweiter Bestseller, der in 56 Sprachen übersetzt und verfilmt wurde. Auch in Deutschland stand der Titel über ein Jahr auf der Spiegel-Bestsellerliste, wurde u.a. mit dem Buxtehuder Bullen und dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2013 (Preis der Jugendjury) ausgezeichnet. 2017 erschien Greens neuester Jugendroman in Deutschland Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken. Mit seinem Bruder Hank betreibt John Green einen der weltweit erfolgreichsten Video-Blogs, die Vlogbrothers. Über 5 Millionen Leser folgen ihm auf Twitter. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Indianapolis.
Vorwort
Rasantes Roadmovie und Liebesgeschichte in einem John Greens urkomischer Jugendroman über Freundschaft und die erste große Liebe.
Autorentext
John Green, 1977 geboren, ist ein weltweit erfolgreicher Bestsellerautor und Videoblogger, dem über 10 Millionen Fans auf Facebook, Instagram, X und TikTok folgen. Sein literarisches Werk wurde vielfach ausgezeichnet und in 56 Sprachen übersetzt. Bei Hanser erschienen sein Debüt »Eine wie Alaska« 2008, »Die erste Liebe (nach 19 vergeblichen Versuchen)« 2009. Es folgten die Bestseller »Margos Spuren« 2010, »Das Schicksal ist ein mieser Verräter« 2012, »Schlaft gut ihr fiesen Gedanken« 2017 und »Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?« 2021. Mit seinem Bruder Hank betreibt er einen der weltweit erfolgreichsten Videoblogs, die »Vlogbrothers«, den Bildungskanal »Crash Course« und die jährliche Livestream-Spendenaktion »Project for Awesome« (P4A). Er ist Mitglied des Kuratoriums der globalen Gesundheitsorganisation »Partners in Health«, für die er über 30 Millionen Dollar Spenden gesammelt hat, um Tuberkulose in Sierra Leone zu bekämpfen. Im Jahr 2023 sprach Green vor den Vereinten Nationen und forderte die Ausrottung der Tuberkulose im nächsten Jahrzehnt. Er lebt mit seiner Familie in Indianapolis.
Leseprobe
[3] "Tapetenwechsel", sagte Colin. Zu seinen Füßen standen ein vollgestopfter Seesack und ein Rucksack, voll mit Büchern, der fast platzte. Er und Hassan saßen auf einem schwarzen Ledersofa. Auf dem identischen Sofa gegenüber saßen Colins Eltern.
Colins Mutter schüttelte missbilligend den Kopf, mechanisch wie ein Metronom. "Wohin?", fragte sie. "Warum?"
"Seien Sie mir nicht böse, Mrs. Singleton", sagte Hassan und legte die Füße auf den Couchtisch (was nicht erlaubt war), "aber Sie haben das Entscheidende nicht verstanden. Es gibt kein Wohin oder Warum."
"Denk an all die Dinge, die du diesen Sommer tun könntest, Colin. Du könntest Sanskrit lernen", sagte sein Dad. "Du wolltest doch immer schon Sanskrit lernen. 5 Wird es dir überhaupt Spaß machen, ziellos durch die Gegend zu fahren? Das sieht dir gar nicht ähnlich. Ehrlich gesagt, es kommt mir vor wie eine Kapitulation."
"Eine Kapitulation vor was, Dad?"
Sein Dad schwieg. Er schwieg nach jeder Frage, und dann, wenn er sprach, benutzte er ganze Sätze ohne Ähs oder Hms, als hätte er seine Antwort auswendig gelernt. "Es schmerzt mich, dir das zu sagen, Colin, aber wenn du dich intellektuell weiterentwickeln möchtest, musst du genau jetzt härter daran arbeiten als je zuvor. Sonst riskierst du, dass du dein Potenzial verschwendest."
"Theoretisch", antwortete Colin, "habe ich mein Potenzial vielleicht schon längst verschwendet."
Möglicherweise lag es daran, dass Colin seine Eltern nie enttäuscht hatte: Weder trank er Alkohol oder nahm Drogen oder rauchte Zigaretten oder schminkte sich mit schwarzem Eyeliner oder ging abends lange aus oder war schlecht in der Schule, noch ließ er sich die Zunge piercen oder "KATHERINE LUV 4 LIFE" quer über den Rücken tätowieren.
Vielleicht hatten sie auch Schuldgefühle, als hätten sie irgendwie versagt und ihn erst in diese Lage gebracht. Oder sie wollten einfach ein paar Wochen für sich alleine haben, um ihre romantischen Gefühle wieder aufleben zu lassen. Jedenfalls saß Colin Singleton nur fünf Minuten nachdem er zugegeben hatte, dass er sein Potenzial verschwendete, reisefertig am Steuer von "Satans Leichenwagen", seinem langen grauen Oldsmobile 6 , und gab Gas.
Hassan sagte: "Okay, jetzt müssen wir nur noch schnell zu mir, ein paar Klamotten einpacken und meine Eltern auf wundersame Weise davon überzeugen, dass sie mich mit dir allein verreisen lassen."
"Sag, du hast einen Sommerjob. In einem Ferienlager oder so was", schlug Colin vor.
"Gute Idee, außer dass ich meine Mutter nicht anlüge, weil, nur ein Hund belügt seine eigene Mutter."
"Hmm."
"Es wäre natürlich was anderes, wenn jemand anderes sie anlügt. Damit könnte ich leben."
"Ich kann deine Mutter nicht anlügen", widersprach Colin. Fünf Minuten später parkten sie in Ravenswood, einem Chicagoer Wohnviertel, in zweiter Reihe und sprangen aus dem Wagen. Mit Colin im Schlepptau stürmte Hassan das Haus. Im gut ausgestatteten Wohnzimmer fand er seine Mutter in einem Sessel, schlafend.
"Hey, Mama", rief Hassan. "Wach auf." Sie erschrak, doch dann lächelte sie und begrüßte die beiden auf Arabisch.
Auf Arabisch antwortete Colin: "Meine Freundin hat mich sitzen lassen, und ich habe Liebeskummer, deswegen wollen Hassan und ich, äh ... äh, Ferien machen, mit dem Auto. Ich weiß nicht, wie man das auf Arabisch erklärt."
Mrs. Harbish schüttelte den Kopf und spitzte die Lippen. "Habe ich dir nicht gesagt", sagte sie mit arabischem Akzent, "dass du dich nicht mit Mädchen einlassen sollst? Hassan ist ein guter Junge, er trifft sich nicht mit Mädchen. Und schau, wie glücklich er ist. Du solltest von ihm lernen."
"Genau das will er mir auf dieser Reise beibringen", sagte Colin, auch wenn nichts weiter entfernt von der Wahrheit war. Hassan, der inzwischen seine Sachen gepackt hatte
