Das Lied des Quarktiers

Fortsetzung von DIE LETZTE DRACHENTÖTERIN. Jennifer Strange, 16, immer noch alleinige Managerin der Zauberagentur Kazam, muss sich mit so einigen Problemen herumschlagen: Nach seiner Niederlage sinnt Zauberer Shandar auf Rache, die Konkurrenzagentur iMagic fordert sie zum Wettkampf heraus und King Snodd hat sich ausgerechnet mit deren Chef verbündet. Als dann auch noch Lady Magoon in Stein verwandelt wird, ist das Chaos perfekt. Doch Jennifer gibt nicht kampflos auf - und bekommt unerwartet Hilfe von einem verloren geglaubten Freund ...

Jasper Fforde wurde 1961 geboren. Lange Jahre schrieb er seine Bücher neben seiner Arbeit als Kameramann bei verschiedenen Filmproduktionen. Nach diversen Buchveröffentlichungen, die teilweise Kultstatus erreicht haben, hat der Autor mit seiner Serie um die letzte Drachentöterin den Ausflug ins Jugendbuch gewagt. Der erste Band Die letzte Drachentöterin war ein großer Erfolg.

Jennifer Strange, 16, immer noch alleinige Managerin der Zauberagentur Kazam, muss sich mit so einigen Problemen herumschlagen: Nach seiner Niederlage sinnt Zauberer Shandar auf Rache, die Konkurrenzagentur iMagic fordert sie zum Wettkampf heraus und King Snodd hat sich ausgerechnet mit deren Chef verbündet. Als dann auch noch Lady Magoon in Stein verwandelt wird, ist das Chaos perfekt. Doch Jennifer gibt nicht kampflos auf - und bekommt unerwartet Hilfe von einem verloren geglaubten Freund ...

Autorentext
Jasper Fforde wurde 1961 geboren. Lange Jahre schrieb er seine Bücher neben seiner Arbeit als Kameramann bei verschiedenen Filmproduktionen. Nach diversen Buchveröffentlichungen, die teilweise Kultstatus erreicht haben, hat der Autor mit seiner Serie um die letzte Drachentöterin den Ausflug ins Jugendbuch gewagt. Der erste Band Die letzte Drachentöterin war ein großer Erfolg.

Leseprobe
So ist der Stand

Ich arbeite in der Zauberindustrie. Ich denke mal, Sie sind bestimmt auch der Meinung, dass das ein ziemlich toller Job ist: ein Leben voller Zaubersprüche, magischer Tränke und geflüsterter Beschwörungen; mit Levitation, Alchemie und dem Verschwindenlassen von Menschen oder Dingen. Mit epischen Kämpfen auf Leben und Tod gegen die Mächte der Finsternis, wo man Blizzards heraufbeschwört und Meeresstürme niederzwingt. Wo man Blitze von Bergen schleudert oder Statuen zum Leben erweckt, um lästige Feinde zu besiegen.

Schön wär's.

Nein, heutzutage war Magie ausschließlich nützlich . Auf dieselbe Art nützlich wie Autos, Geschirrspüler oder Dosenöffner. Die Zeiten mit diesem wilden, publikumswirksamen Zeug, wie den Meeren zu befehlen, Elefanten schweben zu lassen oder Heringe in Taxifahrer zu verwandeln, waren lange vorbei, und obwohl vor zwei Monaten eine Große Magie 1 eingetreten war, hatte dies leider nicht zu einer Rückkehr der unbegrenzten Zauberkräfte geführt. Nach einer kurzen Wallung, die seltsame Wolkenformationen und nach Holunderblütenlikör schmeckenden Regen hervorgebracht hatte, waren die Zauberkräfte komplett auf null gesunken, bevor sie nun wieder, allerdings quälend langsam, anstiegen. Eine ganze Weile würde niemand mehr den Meeren befehlen, Elefanten würden schön am Boden bleiben, und kein Hering würde einen Kunden versetzen, der zum Flughafen wollte. Es gab keine lästigen Feinde außer dem Finanzamt, und gegen die Mächte der Finsternis mussten wir nur kämpfen, wenn im Königreich wieder mal, wie so oft, der Strom ausfiel.

Während wir bei Kazam also darauf warteten, dass die Zauberkräfte sich wieder stabilisierten, lief der Betrieb wie gehabt weiter, sprich, wir vermieteten Zauberer für banale, ressourcensparende und ziemlich praktische Magie. Sie wissen schon: Installations- und Verkabelungsarbeiten, Tapezieren und der Ausbau von Dachgeschossen. Wir brachten auch falsch geparkte Autos zu den zentralen Fahrzeugverwahrstellen, lieferten Pizza per fliegendem Teppich aus und konnten das Wetter mit 23 Prozent größerer Wahrscheinlichkeit vorhersagen als Daisy Fairchild, das beliebteste Wettergirl von SNODD-TV.

Mein Job ist was anderes. Ich kann nämlich gar nichts von alldem. Dafür verplane ich die, die so was können. Mein Job heißt "Zauberkunstmanagement", oder kurz gesagt, ich bin Agentin. Also diejenige, die die Geschäfte aushandelt, die Buchungen vornimmt und die den ganzen Ärger abkriegt, wenn etwas schiefläuft - und nur wenig Anerkennung, wenn alles klappt. Ich arbeite in einer Firma namens Kazam, dem größten Zaubereihaus der Welt. Ehrlich gesagt heißt das nicht viel - es gibt nämlich nur zwei: Kazam und Industrial Magic drüben in Stroud. Wir teilen uns die einzigen acht lizenzierten Zauberer auf dem Planeten. Und wenn Sie jetzt denken, dass dies aber ein ziemlich verantwortungsvoller Job für eine Sechzehnjährige ist, haben Sie vollkommen recht - ich gebe eigentlich nur vor, die geschäftsführende Managerin zu sein, bis der Große Zambini zurückkommt.

Falls er zurückkommt.

Wie ich schon sagte, lief bei Kazam der Betrieb wie gehabt, und an diesem Morgen waren wir unterwegs, um einen verlorenen Gegenstand wiederzufinden. Aber nicht so ein leichtes "Ups, ich hab's grad verlegt"-Ding, sondern ein "Auf Nimmerwiedersehen"-Verloren, was ein wesentlich härterer Brocken ist. Verlorene Dinge finden gehörte nicht gerade zu unseren Lieblingsbeschäftigungen, denn im Allgemeinen wollen verloren gegangene Gegenstände nicht gefunden werden, aber wenn die Aufträge ausblieben, machten wir so ziemlich alles, was legal war. Und deshalb saßen Perkins, Tiger und ich nun an einem diesigen Herbstvormittag in meinem rostroten VW Käfer auf einem Rastplatz knapp sechs Meilen von unserer Heimatstadt Hereford entfernt, der Hauptstadt des Königreichs Snodd.

"Glaubst du, ein Zauberer weiß überhau