

Beschreibung
Sie sind die eigentlichen Erfinder der Guttenberg-Gelfrisur, sammeln Vielfliegermeilen wie andere Payback-Punkte und erkennen sich an ihren Manschettenknöpfen: die Unternehmensberater. Was die Könige der Businessclass aber wirklich bewegt, wer ihnen morgens da...Sie sind die eigentlichen Erfinder der Guttenberg-Gelfrisur, sammeln Vielfliegermeilen wie andere Payback-Punkte und erkennen sich an ihren Manschettenknöpfen: die Unternehmensberater. Was die Könige der Businessclass aber wirklich bewegt, wer ihnen morgens das Taxi ruft und welche I-Phone-Apps ihre Augen zum Leuchten bringen, das erklärt der Insider Ewald F. Weiden. - Ein Buch für alle, die mit Unternehmensberatern leben, unter ihnen leiden - oder einfach über sich selbst lachen wollen.
Ewald F. Weiden ist studierter Betriebswirt und promovierter Kommunikationswissenschaftler, war neun Jahre Unternehmensberater. Auf dem Höhepunkt seiner Beraterlaufbahn konnte er in 18 Hauptstädten der Welt einen Touchdown verbuchen und hatte Hilton Diamond Status. Heute lebt er in Berlin, hat seine work-life Balance austariert und schreibt Bücher.
Vorwort
Nicht ohne mein Rollköfferchen!
Autorentext
Ewald F. Weiden ist studierter Betriebswirt und promovierter Kommunikationswissenschaftler, war neun Jahre Unternehmensberater. Auf dem Höhepunkt seiner Beraterlaufbahn konnte er in 18 Hauptstädten der Welt einen Touchdown verbuchen und hatte Hilton Diamond Status. Heute lebt er in Berlin, hat seine work-life Balance austariert und schreibt Bücher.
Leseprobe
Wahrscheinlich haben Sie es schon erlebt, vielleicht haben Sie es noch vor sich: die Routine des Jobs, bei dem angeblich gar keine Routine aufkommen soll. Doch auch hier gibt es eine Struktur des immer Neuen, eine Metastruktur geradezu, die für Kontinuität über die Wochen des Jahres sorgt.
Der Berateralltag kennt drei unterschiedliche Zustände: Montagmorgen, wochentags und Wochenende. In der Regel wird Ihr Alltag nicht an Ihrem Wohn- oder Bürostandort stattfinden, sondern an einem Einsatzort, dem Standort des Kunden. In zentralistischen Ländern wie Frankreich oder auch in Großbritannien, in kleinen Ländern wie den Beneluxstaaten erlaubt dies trotzdem oft eine räumliche Nähe zwischen Lebens- und Arbeitseinsatzort. In dicht besiedelten Industriezentren wie Deutschland oder bei der Arbeit für internationale Konzerne kann jedoch eine umfangreiche Reisetätigkeit erforderlich sein: Die Anwesenheit am gewählten Bürostandort in der Nähe Ihrer Wohnung wird dann auf die wenigen »Office Days« beschränkt bleiben, üblicherweise werden die Wochen dagegen entfernt von zu Hause verbracht. Abflug und Ankunft
Der Montag beginnt also in der Regel mit Aufbruch: Die wesentlichen Ausstattungsmerkmale eines Beraters, Anzug, Trolley und Laptoptasche, werden im Halbschlaf zusammengesammelt und mühsam in Richtung wartendes Taxi geschleppt. Binnen kurzer Zeit ist die Fähigkeit, die Krawatte auch in komatösem Zustand blind in der richtigen Länge zu binden, perfekt ausgebildet nach einer etwa einjährigen Trainingsphase, in der morgens um Zentimeter gefeilscht und optimiert wird: zu kurz, zu lang, wieder zu kurz. Schnell wird das Abklopfen der Mantel- und Sakkotaschen zur Gewohnheit: Portemonnaie, Brieftasche, Handy eine letzte Versicherung, dass die wesentlichen Ausrüstungsgegenstände für das Überleben in der zivilisierten Wildnis am Mann sind, wenn es in die feindliche Reiseumwelt geht. Selbst das Vergessen aller Hemden und des gesamten Unterwäschesortiments ist verzeihlich, wenn nur die Kreditkarte dabei ist.
Am Wochenanfang werden Sie sich dann bald auf Ihren Lieblingstaxifahrer freuen. Je nachdem, wo Sie wohnen: Suchen Sie sich einen. Zumindest, wenn Sie in einer lohnenswerten Entfernung vom Flughafen wohnen Taxifahrer lieben Verlässlichkeit, und regelmäßige Kunden mit einer lukrativen Strecke sind für viele eine echte Bereicherung, für die sie gerne ihre private Telefonnummer auf der Quittung notieren. Das Bedürfnis danach wird bei Ihnen sowieso entstehen, nachdem Sie unterschiedliche Erfahrungen mit Körpergerüchen, Zwangsunterhaltungen zweifelhaften politischen Inhalts oder auch nur Rückbänken ohne Kopfstützen gemacht haben Erfahrungen, die frühmorgens (und das kann je nach Einsatzort auch vor 5:00 Uhr sein) durchaus schwerwiegend bis belastend werden können. Für den berüchtigten »Rote-Augen-Flieger«18 jedenfalls können zwanzig Minuten ruhiges Dösen während der Fahrt durch die Stadt einen Qualitätsgewinn bedeuten.
Wählen Sie Ihren Taxifahrer nicht vorschnell aus, sondern fragen Sie einfach regelmäßig nach Telefonnummern, und entscheiden Sie sich dann für denjenigen, der Ihnen den besten Mix an Fahrkomfort, Freundlichkeit und zügigem Fahren bietet und Ihre Kreditkarte ohne Murren akzeptiert. Der Taxifahrer Ihres Vertrauens wird es Ihnen danken, indem er immer wieder zuverlässig Ihre Haustüre findet (man glaubt nicht, wie verfänglich Adressangaben sein und in welcher Entfernung Taxifahrer anhalten können), in Fällen drohenden Verschlafens nötigenfalls klingeln oder sogar diskreterweise auf Ihrem Handy anruf
