

Beschreibung
Auf drei großen Flüssen Alaskas bis ans Ende der Welt. Abenteuerliche 5000 Kilometer legt Dieter Kreutzkamp im Kajak auf dem Yukon, dem Kuskokwim und dem Noatak River zurück. Sein Ziel: das Beringmeer, jene legendäre Nahtstelle zwischen Ost und West. Hier verl...Auf drei großen Flüssen Alaskas bis ans Ende der Welt. Abenteuerliche 5000 Kilometer legt Dieter Kreutzkamp im Kajak auf dem Yukon, dem Kuskokwim und dem Noatak River zurück. Sein Ziel: das Beringmeer, jene legendäre Nahtstelle zwischen Ost und West. Hier verläuft die Datumsgrenze. Hier kamen vor mehr als 10.000 Jahren die ersten Menschen auf den amerikanischen Kontinent. Kreutzkamp begibt sich auf die Spuren von Klondike-Goldsuchern und Forschungsreisenden. Trifft auf Lachsfischer, weiße Trapper, Yup'ik-Inuit, Karibuherden und Grizzlybären. Bezwingt Stromschnellen und sintflutartige Regenmassen. Und lässt uns so an der Faszination des Nordlands teilhaben.
Dieter Kreutzkamp, Jahrgang 1946, ist als Abenteurer, Autor und Fotograf eine feste Größe in der Globetrotter-Szene. Seit den Siebzigerjahren hat er unzählige Reisen in alle Welt unternommen, vor allem nach Kanada und Alaska. Über seine Reiseerfahrungen schrieb der fundierte Kenner vieler Länder bereits zahlreiche Erfolgstitel. Bei MALIK NATIONAL GEOGRAPHIC erschienen zuletzt 'Auf dem Dach Afrikas' und 'Mitternachtssonne über Alaska'.
Autorentext
Dieter Kreutzkamp, Jahrgang 1946, ist als Abenteurer, Autor und Fotograf eine feste Größe in der Globetrotter-Szene. Seit den Siebzigerjahren hat er unzählige Reisen in alle Welt unternommen, vor allem nach Kanada und Alaska. Über seine Reiseerfahrungen schrieb der fundierte Kenner vieler Länder bereits zahlreiche Erfolgstitel. Bei MALIK NATIONAL GEOGRAPHIC erschienen zuletzt "Auf dem Dach Afrikas" und "Mitternachtssonne über Alaska".
Leseprobe
Pionierland am Polarkreis
Spitze Zungen behaupten, Fairbanks habe seine eigenen vier Jahreszeiten: Juni, Juli, August und Winter. Neun Monate lang hat die Kälte Zentralalaska fest im Griff, während der übrigen drei Monate zieht der Sommer alle Register.
Während ich um Mitternacht versuchte, Schlaf zu finden, donnerten schwere Harleys im Schein der tief stehenden Sonne auf dem Johansen Expressway an mir vorbei. Zur Zeit des Sommerintermezzos spielt die Natur verrückt. Und manch anderer auch: Kaum ein Biker trägt einen Sturzhelm. Um dem Gefühl von grenzenloser Freiheit noch einen draufzusetzen, tauschen die meisten den moderaten Harley-Auspuff gegen brüllend laute Edelstahlrohre. Schalldämpfer sind überflüssiger Ballast!
Ich blinzelte durch die Jalousie meines Pickup-Campers über den Walmart-Parkplatz, auf dem die Besatzungen von zwei Dutzend Motorhomes und Pickup-Campern übernachteten.
Alaska ist anders. Einerseits das entlegene Anhängsel im hohen Nordwesten des amerikanischen Kontinents, aber zugleich auch 49. Staat der USA und somit Magnet für Aussteiger, Naturfreaks und Abenteurer aus den lower 48, den südlichen US-Bundestaaten. Vor allem, seitdem man dem Alaska Highway die Krallen gestutzt und ihn durchgehend in ein breites Asphaltband verwandelt hat.
Im Sommer dreht Alaska auf; auch nach Mitternacht war im Walmart-Einkaufszentrum noch Shopping angesagt. Auf den Parkbänken am Chena River-Ufer lümmelten ein paar Burschen, die Flasche hochprozentigen booze in Packpapier verborgen. Während die vorbeifahrenden Autos über die noch offenen Frostaufbrüche des letzten Winters polterten, schlurfte ein gebeugter Mann auf Krücken in die Mecca Bar, an deren Fenstern aufgeregt rote Lämpchen flackerten.
Eine halbe Stunde nach Mitternacht sackte die Sonne kurz unter den Horizont. Drei Stunden später stach sie mir bereits wieder in die Augen. Ich blinzelte, rappelte mich hoch und warf einen Blick auf meine »Kuskokwim-Notizen«. Was man in Kapstadt durchaus als Schnapsidee bezeichnen konnte, hatte mittlerweile konkrete Züge angenommen. Ein mail plane von Wright Air Service, eins dieser Postflugzeuge, die entlegene Buschdörfer mit Briefen, Paketen und auch sonst dem Nötigsten versorgen, würde mich morgen um 14 Uhr von Fairbanks in die winzige Wildnissiedlung Lake Minchumina am Rande des Denali National Park bringen. An klaren Tagen würde ich von dort die schneebedeckten Riesen der Alaska Range sehen.
Ich kannte die Wildnis nordwestlich des Mount McKinley gut, hatte dort zwei Jahre gelebt, war im Winter mit Schlittenhunden und im Sommer mit Kanu und Kajak in der Wildnis unterwegs gewesen. Eine Wildnis, die noch vor 150 Jahren ausschließlich von den Minkhotanas bewohnt worden war. Lake people, »Seemenschen«, wie dieser Athabasken-Stamm sich selbst bezeichnete. Dann drangen die ersten Weißen in ihr Gebiet vor; Trapper und Goldsucher. Es dauerte noch bis Ende der 1920er-Jahre, bis das erste Flugzeug den Lake Minchumina erreichte. Erst der Bau des Alaska Highway während des Zweiten Weltkriegs und die militärische Sicherung Alaskas gegen japanische Angriffe brachten nennenswerte Veränderungen an den Lake Minchumina; Fluglandebahn und ein Flugleitsystem wurden gebaut. Die technische Weiterentwicklung machte Letzteres überflüssig, doch die Landebahn blieb. Heute lebt nur noch gut ein Dutzend Menschen im Ort Lake Minchumina. Eine davon ist unsere Freundin Carol.
Fluss der Superlative
Von den 32 längsten Flüssen der USA fließen acht durch Alaska. Und der längste aller amerikanischen Ströme, die noch ungezähmt und frei von Staustufen und Dämmen durchs Land fließen, ist der Kuskokwim River. Natürlich steht er ein wenig im Schatten des legendären Yukon, doch eines haben beide gemein: Sie durchtrennen die Mitte Alaskas und münden nicht allzu weit vonein
Inhalt
Prolog: Der Umweg ins Herz Alaskas
1 Kuskokwim River - Lebensader der Athabasken und Yup'ik
Pionierland am Polarkreis
Fluss der Superlative
Die Ankunft des Postflugzeugs
Aufbruch am Mittelpunkt Alaskas
Trail-Notizen: die Kuskokwim-Portage
Zurück in die Wildnis
Die Tundra säuft ab
Trail-Notizen, 5. Tag: die Odyssee
Verirrt in der Wildnis
Trail-Notizen: das Blockhaus am Fluss
Der Bär, der ins Kanu biss ...
Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum!
Bilder einer Kanureise: Rosen, Buschfeuer und Elche
Flussnotizen: zwischen Dschungelcamp und Ghosttown
Spurensuche am Fluss
Im Land der Athabasken
Viel Treibholz und Biber wie im Bilderbuch
"The Forks" - Geburtsplatz eines großen Flusses
Wiedersehen in McGrath
Flussabwärts durch die Geschichte Alaskas
Leben am Fluss: von Stony River nach Sleetmute
Gold am Crooked Creek
Traumzeit in Alaska
Im Faltboot durchs Land der Yup'ik
Die Wetterküche des Nordens
Ankunft im Delta am Beringmeer
2 Yukon River - Strom des Goldes
Der Zauber des Yukon
Auf dem Teslin River zum Yukon
"Der teuflischste Pfad diesseits der Hölle"
Letzte Vorbereitungen für den Alleingang
Aufbruch
Dawson City am Klondike
Alaska - im Labyrinth der Yukon Flats
Flussnotizen: ... noch mal gut gegangen!
Zwischen Beaver und Alaska-Pipeline
Im Yukon fish camp
Buschdörfer: Tanana und Ruby
Gedanken am Lagerfeuer
Elchbesuch
Maurice, der Lachsfischer vom Yukon
Als Flößer am "Ende der Welt"
Nach dem Abenteuer ist vor dem Abenteuer
3 Noatak River - Tor zur Arktis
Im hohen Norden Alaskas
Über die Brooks Range zum Noatak
Im Bann der Naturgewalten
Land unter - Schussfahrt in Richtung Beringstraße!
Eine Reise zu sich selbst
Grand Canyon des Noatak
Flussnotizen: Grizzly-Besuch
Im Land der Inupiat - Noatak Village
Die Zielgerade zur Tschuktschensee
Die unheimliche Nacht im Kotzebue Sound
Epilog: Im Bann der Wildnis
Nützliche Reisetipps
