Aufrüschbar

Endlich ist es so weit! Zusammen mit ihrer besten Freundin Cosima eröffnet Lotte das Kreativatelier Aufrüschbar, in dem die beiden langweilige Mainstreammode in trendige Unikate verwandeln. Sie haben ein Jahr Zeit, erste Erfolge vorzuweisen, ehe Cosimas Eltern ihre finanzielle Unterstützung streichen. Neben ihrer aufregenden Karriere entwickelt sich auch Lottes Liebesleben - nur leider eher im Zickzack als auf Erfolgskurs. Männer wie ihr smarter Mitbewohner Moritz, der erfolgreiche Clubbesitzer Benjamin oder der Schauspieler J.J. bestärken Lotte in ihrer Theorie vom 'Nullten Sex'. Die lautet: Mit einem Mann über Sex zu reden ist oftmals aufregender, als ihn zu praktizieren. Und nachhaltiger, denn es erhöht die Wahrscheinlichkeit, mit diesem Mann weiterhin Kontakt zu haben. Aber Theorie und Praxis in Einklang zu bringen ist gar nicht so leicht. So wacht Lotte nicht nur einmal neben einem Mann auf, der doch gerade nicht dort liegen sollte.

Autorentext
Clara Ott wurde 1980 in einer ostwestfälischen Kleinstadt geboren. Sie ist freie Journalistin und arbeitet für verschiedene Online- und Printredaktionen. Nach Stationen in Siegen, Köln, Saarbrücken und Hamburg lebt sie heute in Berlin. Das Manuskript zu ihrem Debütroman lag drei Jahre in ihrer Schublade, bis ein kluger Mann sie dazu ermutigte, es an Verlage zu schicken. Das Buch entstand auf Rügen und an der italienischen Amalfiküste.

Leseprobe
'Ich drehe mich langsam auf den Rücken. Kopfschmerz. An der Decke über dem Bett hängt ein antiker goldener Kronleuchter. Monströs und mit neun, elf, zwölf Armen, wie er normalerweise über Esstischen hängt. So komme ich mir im Bett liegend wie ein Vier-Gänge-Menü vor. Die Bettwäsche fühlt sich teuer an, aus hellgrauem weichen Leinenstoff. Duftet gut. Nur mein Haar riecht nach Rauch, mein Mund schmeckt nach Zigaretten und ich fürchte, ich habe eine Alkoholfahne. Auf der gegenüberliegenden Seite des Bettes steht ein enormer Glastisch. Darauf viele Bücher, ein riesiger weißer Mac-Monitor. Zwei schicke Designerstühle, vielleicht Birkenholz oder Kirsche oder eine angesagte Holzart, die ich nicht kenne. Traumhaftes Licht, transparente Gardinen. Wie spät ist es jetzt wohl? Wir können höchstens, allerhöchstens, drei Stunden geschlafen haben. Beim Eintreten habe ich das Zimmer bereits im Tageslicht gesehen, da habe ich allerdings nicht auf die Einrichtung geachtet. Sondern eher auf ihn. Martin.'