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Dag Lundmark war Leiter der rasch und effektiv durchgeführten Razzia. Winston Modisane musste dabei sterben - aber war der Tod des Südafrikaners wirklich unvermeidlich? Paul Hjelm und Kerstin Holm ermitteln in einem Fall, der im Milieu illegaler Einwanderer beginnt und in der trügerischen Idylle eines schwedischen Sommers atemlos endet. Ein Fall, der mehr mit ihnen selbst zu tun hat, als sie wahrhaben wollen ...
Arne Dahl, geboren 1963, hat mit seinen Kriminalromanen um die Stockholmer A-Gruppe eine der weltweit erfolgreichsten Serien geschaffen. International mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, verkauften sich allein im deutschsprachigen Raum über zweieinhalb Millionen Bücher. Sein Thriller-Quartett um die Opcop-Gruppe mit den Bänden 'Gier', 'Zorn', 'Neid' und 'Hass' wurde ebenfalls zum Bestseller. Mit 'Sieben minus eins' begann Arne Dahl 2016 furios eine neue Serie um das Ermittlerduo Berger & Blom, dessen Bände jeweils monatelang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste standen. Zusammen mit Simon Beckett wurde er 2018 mit dem Ripper Award geehrt. 'Vier durch vier' ist Berger & Bloms vierter Fall.
Vorwort
Das Hohelied der Liebe und der tiefe Hass der Vergeltung
Autorentext
Arne Dahl, geboren 1963, hat mit seinen Kriminalromanen um die Stockholmer A-Gruppe eine der weltweit erfolgreichsten Serien geschaffen. International mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, verkauften sich allein im deutschsprachigen Raum über zweieinhalb Millionen Bücher. Sein Thriller-Quartett um die Opcop-Gruppe mit den Bänden "Gier", "Zorn", "Neid" und "Hass" wurde ebenfalls zum Bestseller. Mit "Sieben minus eins" begann Arne Dahl 2016 furios eine neue Serie um das Ermittlerduo Berger & Blom, dessen Bände jeweils monatelang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste standen. Zusammen mit Simon Beckett wurde er 2018 mit dem Ripper Award geehrt. "Vier durch vier" ist Berger & Bloms vierter Fall.
Leseprobe
2
Das Besondere an der Regeringsgata ist, daß sie nichts Besonderes aufzuweisen hat. Sie verläuft quer durch das Zentrum von Stockholm, und dennoch hat sie nichts Besonderes an sich. Eine ziemlich anonyme Straße ohne besondere Kennzeichen so könnte ein Polizist sie beschreiben. Und die dunkelhaarige Frau im Trikot, die durch eine zwar recht ansprechende, aber doch anonyme Haustür in den Spätsommermorgen hinaustrat, dachte wirklich nachdem sie einen schnellen Blick in beide Richtungen der Straße geworfen hatte: Ich wohne in einer ziemlich anonymen Straße ohne besondere Kennzeichen.
Sie war nämlich Polizistin.
Sie beugte sich noch einmal vor und schaffte es, ohne heimlich allzusehr mit den Beinen einzuknicken, ihre Joggingschuhe mit den Fingerspitzen zu berühren. Dann lief sie los.
Es war bald halb acht, und es war Dienstag, der vierte September. Das Wochenende war überstanden sie hatte überlebt , und jetzt sollte das Leben wieder ins normale Gleis zurückfinden. Durch die Arbeit.
Das Wochenende war überwiegend anstrengend gewesen. Besuch mit dem Kirchenchor der Jakobsgemeinde und einem Kammerorchester irgendwo in Medelpad sie konnte den Namen des Orts nicht einmal aussprechen und die übliche Anmache seitens ein paar verwirrter Tenöre. Auch das Konzertprogramm war ihr keineswegs spannend vorgekommen; sonst war die Musik das versöhnliche Element derartiger Veranstaltungen. Doch diesmal war es ein Potpourri fader Italiener aus dem achtzehnten Jahrhundert und einiger mittelmäßiger Schweden aus dem neunzehnten Jahrhundert ohne jedes Gefühl für die innere Dynamik des Kirchenchors. Pflichtsingen.
Und Pflichtsingen kam ihr in etwa so anregend vor wie Pflichtpolizeiarbeit. Will sagen: wie ein weiterer Schritt, der einen dem Tod näher brachte. Ohne daß man irgend etwas zurückbekam.
Die Frau, die jetzt die wenigen Meter zur Treppe an der Kungsgata joggte, hieß Kerstin Holm, war Kriminalinspektorin bei der Spezialeinheit für Gewaltverbrechen von internationalem Charakter bei der Reichskriminalpolizei, vorübergehend auch als A-Gruppe bekannt, und ging sichtlich auf die Vierzig zu. War jedoch ziemlich fit wenn sie es selbst hätte sagen sollen.
Doch das tat sie ungern.
Es war ein gräßliches Wort.
Fit.
Slim.
Als würde ein Schwachsinniger über Geschlechtsorgane reden.
Was wahrscheinlich vollkommen korrekt war, wenn man die Herkunft der Wörter bedachte.
In der Regel waren diejenigen, die slim und fit waren Schwachsinnige. Traurig, aber wahr, dachte sie voller hemmungsloser Vorurteile und legte eine Hand an ihre spielenden Schenkelmuskeln.
Sie kreiselte die wie gewöhnlich nach Urin stinkende Treppe hinunter und unterquerte die Regeringsgata in Höhe der einst vielbeachteten Königstürme. Stockholms Zwillingstürme. Jetzt wußte kaum noch jemand, daß es sie gab. Reste eines Stadtplans aus den fünfziger Jahren. Die Kälte biß ein wenig an den Wangen. Über den Zwillingstürmen kam ihr der vollkommen klarblaue Sommerhimmel typisch schwedisch vor.
Klar und kalt, abgewandt, doch wohlwollend; wohlwollend, doch abgewandt.
Ein sozialdemokratischer Himmel eines abgelaufenen schwedischen Modells.
Sie erreichte Sveavägen. Weil ihr Ampelmännchen grün war, zögerte sie keine Sekunde, in den Wahnsinnsverkehr hinauszustürmen und im Vorbeilaufen mit ihrem Ring leicht über die Fronthaube eines roten Porsche zu kratzen, der diagonal über drei Viertel des Fußgängerüberwegs stand, mit der Sc