

Beschreibung
Eine große Liebe, die nicht sein durfte, und eine Freundschaft, die mit jedem Kilometer wächst. Eine rüstige alte Dame begibt sich mit ihrer jungen Pflegerin auf eine Reise quer durch Osteuropa, um die Liebe ihres Lebens wiederzusehen. Ein warmherziger Frauenr...Eine große Liebe, die nicht sein durfte, und eine Freundschaft, die mit jedem Kilometer wächst. Eine rüstige alte Dame begibt sich mit ihrer jungen Pflegerin auf eine Reise quer durch Osteuropa, um die Liebe ihres Lebens wiederzusehen. Ein warmherziger Frauenroman mit viel Herz und Humor von Erfolgsautorin Adriana Popescu! Die rüstige Altenheimbewohnerin Frau Kaiser weiß etwas über Karla, das sie nicht wissen sollte. Sie erpresst die junge Pflegehelferin damit, um von ihr in einem alten Renault quer durch Europa kutschiert zu werden. Wohin? Das wird Karla schon noch sehen. Warum? Das geht sie nichts an. Karla soll einfach nur fahren - möglichst schnell, denn viel Zeit bleibt ihnen nicht. Aus Kaisers Koffer blitzt eine goldene Medaille. Eine Erinnerung an längst vergangene Tage, als sich zwei junge Schwimmer bei den Olympischen Sommerspielen 1956 in Melbourne fanden, aber nicht lieben durften ... Adriana Popescu, 1980 in München geboren, arbeitete als Drehbuchautorin für das Deutsche Fernsehen, bevor sie als freie Redakteurin für verschiedene Zeitschriften und schließlich als Autorin für mehrere renommierte Buchverlage Romane schrieb. Sie lebt mit großer Begeisterung in Stuttgart. Über 'Goldene Zeiten im Gepäck' sagt sie: 'Mein Herzensprojekt und ein Ende, bei dem ich geweint habe. Wer da übrigens nicht weint, hat sich ein Betonherz gießen lassen! Dazwischen muss man aber, wie ich hoffe, ganz viel und herzhaft lachen.'
Adriana Popescu, 1980 in München geboren, arbeitete als Drehbuchautorin für das Deutsche Fernsehen, bevor sie als freie Redakteurin für verschiedene Zeitschriften und schließlich als Autorin für mehrere renommierte Buchverlage Romane schrieb. Sie lebt mit großer Begeisterung in Stuttgart.
Autorentext
Adriana Popescu, 1980 in München geboren, arbeitete als Drehbuchautorin für das Deutsche Fernsehen, bevor sie als freie Redakteurin für verschiedene Zeitschriften und schließlich als Autorin für mehrere renommierte Buchverlage Romane schrieb. Sie lebt mit großer Begeisterung in Stuttgart.
Leseprobe
Kapitel eins
Karla
Stuttgart, 1. August 2017, 09:30 Uhr
Zimmernummer elf.
Obwohl ich das hier schon seit knapp einem halben Jahr mache, schlägt mir das Herz noch immer so hektisch in der Brust, als wäre es das erste Mal. Tief durchatmen, anklopfen, entspannt wirken.
In Filmen öffnet sich die Tür in solchen Szenen immer sofort, aber in der Realität warte ich. Und warte ich. Und warte ich. Die schlurfenden Schritte auf der anderen Seite der braunen Holztür sind unerträglich langsam. Nervös werfe ich einen Blick den hellen Flur hinab, aber weit und breit ist niemand zu sehen.
»Moment noch. Bin gleich da.«
Der tiefe Bariton, der gefiltert durch das Holz zu mir dringt, lügt, denn es vergehen weitere Ewigkeiten, bis Herr Römer mir endlich öffnet. Doch dann steht er da, in seinem karierten Tweedjackett, der beigen Cordhose, dem gänzlich ergrauten, sauberen Kurzhaarschnitt und mit einem strahlenden Dritte-Zähne-Lächeln, das dezent nach Kräuterbonbons riecht.
»Frau Metuschke, da sind Sie ja endlich.«
Er klingt erleichtert, und ich verkneife mir einen Kommentar darüber, dass ich hier schon länger warte und kurz davor war, mir einen Kaffee zu holen. Stattdessen versuche ich, die Dinge ein wenig zu beschleunigen.
»Haben Sie das Geld?«
Er nickt verschwörerisch und greift in die Innentasche des Jacketts, zieht ein kleines Bündel Geldscheine hervor und beginnt - in Zeitlupe - die Scheine abzuzählen. Manchmal frage ich mich, ob die alten Leute hier einfach verdrängen, dass sie nicht mehr allzu lange zu leben haben.
»Stimmt so.«
Herr Römer zwinkert mir zu. Das Trinkgeld ist höher als nötig. Kurz wirft mein schlechtes Gewissen meinem Großhirn einen vorwurfsvollen Blick zu, was ich jetzt wirklich nicht gebrauchen kann. Den Gewissensblick, nicht das Großhirn - denn ohne das bin ich aufgeschmissen. Ohne das Geld allerdings auch.
»Für Ihre Mühen.«
Ach, was soll's! Ich nehme das Geld und reiche ihm eine kleine Plastiktüte mit vierzehn fein säuberlich gedrehten Zigaretten. Römers Lächeln wird noch breiter, als er sie annimmt und dorthin verschwinden lässt, wo das Geld herkam.
»Danke, Herr Römer.«
»Ich habe zu danken. Seit gestern ist es nämlich wieder richtig schlimm geworden, wissen Sie?«
Er massiert seine knochigen Finger und sieht mich ernst an, aber ich habe heute einfach keine Zeit für Kaffee, Kekse und Krankengeschichten. Ich muss weiter.
»Nächste Woche, gleiche Zeit?«
Römer nickt und tippt sich an die Nase wie Paul Newman und Robert Redford im Film Der Clou. Weil ich nicht so sein will, tue ich es ihm gleich. Gut möglich, dass diese Unterhaltung das Highlight seines Tages ist. Wer weiß? Ich habe jedenfalls noch nie mitbekommen, dass ihn hier irgendwer besucht. Außer mir.
Bevor jemand etwas von unserem kleinen Deal mitbekommt, verabschiede ich mich und marschiere den Flur entlang in Richtung Aufzug. Das Quietschen meiner Billigplastik-Crocs auf dem polierten Linoleumfußboden unterstreicht dabei jeden meiner schnellen Schritte, während meine weiße Stoffhose mit dem zugehörigen weißen Männershirt dank des verboten hohen Polyesteranteils fröhlich um die Wette knistert. Nein, zu überhören bin ich in der vormittäglichen Stille des Seniorenheims leider nicht.
Aus der Ferne und mit hoher Dioptrie wirke ich sogar wie eine kompetente Pflegekraft. Aber weit gefehlt. Ich bin weder kompetent noch eine echte Pflegekraft. Ich bin Karla Metuschke, unausgebildete Pflegehelferin und selbstständige Teilzeitdealerin. Ich weiß, das klingt ebenso absurd wie abwegig, entspricht aber leider genau meiner Realität.
»Frau Metuschke!«
Die schrille Stimme gehört meiner Chefin Martha Geiger, der Bereichsleiterin unserer Station. Sie erwischt mich genau in dem Moment, als ich in den offenen Aufzug verschwinden will. Verdammt. Gnadenlos schließt sich die Tü
