Vollständig digitalisierte Prozessketten eröffnen auch in der Bekleidungswirtschaft Chancen für nachfrageorientierte Ansätze in der Produktentwicklung und prädiktives Qualitätsmanagement. Eine zentrale Rolle nimmt die virtuelle Produktentwicklung ein, mit wirtschaftlichem Potential hinsichtlich Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz. Für die Simulation im Sinne einer Vorhersage des Drapierverhaltens ist die Optimierung der Simulationsqualität nötig. Damit werden eine zuverlässige Passformanalyse, die Prädiktion von Materialeigenschaften und Produktionsparametern sowie die digitale Materialentwicklung möglich.

Vorgestellt wird ein innovativer Ansatz zur Beschreibung des Verformungsverhaltens textiler Flächen bezogen auf die Simulation von Bekleidung. Zur notwendigen Abgrenzung von Werkstoff- und Konstruktionseigenschaften innerhalb textiler Flächen wird der Elastizitätsmodul als verformungsbestimmender Parameter herangezogen. Durch den relativen Vergleich der Elastizitätsmoduln von Faser, Garn und Fläche ist das Aufzeigen der Eigenschaftsveränderungen über die Prozessstufen möglich. Die Zusammenhänge zwischen Werkstoff- und Konstruktionseigenschaften werden experimentell nachgewiesen.