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Die alte tibetisch-buddhistische Technik der Konfliktlösung wiederentdeckt
Ein Dämon ist nach Tsültrim Allione all das, was uns hindert, frei zu sein: Ängste, Krankheiten, Sorgen, Süchte, negative Gefühle wie Hass und Unzufriedenheit. Im tibetischen Buddhismus gibt es eine Methode, diese oft verdrängten Anteile in uns, die von C.G. Jung summarisch als der Schatten benannt wurden, zu erkennen und durch Akzeptanz zu erlösen. Denn wer seine Dämonen leugnet oder bekämpft, gibt ihnen letztendlich mehr Energie. Wenn wir sie jedoch annehmen und ihnen liebevolle Aufmerksamkeit schenken, können wir sie auflösen. Tsültrim Allione hat eine Technik in 5 Schritten entwickelt, mit der dies gelingt. Über Identifikation (1) und Visualisierung (2) versucht man dabei herauszufinden, was der Dämon braucht, damit er wieder verschwinden kann (3). Im vierten Schritt folgt die Vorstellung der Fütterung des Dämons und zum Abschluss (5) vertieft eine Meditation in Stille den neuen, aufgelösten Zustand. Eines der Bücher, die wahrhaft lebensverändernd wirken können. • Wirkungsvoll und praktisch wie die Technik, die Byron Katie in ihrem Bestseller Lieben was ist beschreibt • Techniken zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Schatten • Mit einem Vorwort von Jack Kornfield
"Diese Methode arbeitet mit Liebe und Mitgefühl und hilft erstaunlich schnell. Bei Dämonen von Kopfweh bis Weltschmerz unbedingt ausprobieren."
Autorentext
Tsültrim Allione ist eine der ersten Amerikanerinnen, die in der tibetischen Tradition ordiniert wurden. Sie lebte viele Jahre als buddhistische Nonne im Himalaya und studierte bei tibetischen Lehrern, kehrte dann aber in ein weltliches Leben zurück, heiratete und wurde Mutter dreier Kinder. Tsültrim Allione beschäftigt sich intensiv mit den weiblichen Traditionen im tibetischen Buddhismus. Sie ist Gründerin des Meditationszentrums Tara Mandala in Colorado, USA. Als beliebte und angesehene spirituelle Lehrerin besucht sie regelmäßig Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Leseprobe
An den Toren der meisten buddhistischen Tempel stehen Statuen grimmiger Dämonen. Um den geweihten Raum des Tempels zu betreten, muss man mitten zwischen ihnen hindurchgehen. Das ist so, weil alle Menschen, ohne Ausnahme, erst mit den Dämonen der Angst, Aggressivität, Versuchung, Unwissenheit und dergleichen mehr ins Reine kommen müssen, wenn sie frei und heilig leben wollen. Die Dämonen können nicht einfach übergangen werden.
In diesem Buch hat Tsültrim Allione eine bemerkenswerte Leistung kultureller Übertragung vollbracht und der westlichen Welt ein neues Kleinod geschenkt. Sie hat eine großartige, relativ unbekannte alte Übungstradition in eine leicht zugängliche, moderne Form gebracht, ohne sie dabei in ihrem Wesen zu verfälschen oder in ihrer Kraft zu beeinträchtigen. Sowohl die Tiefe ihres vierzigjährigen buddhistischen Trainings und ihre Fähigkeiten als anerkannter Lama und Visionärin als auch ihr durchdringendes Verständnis der westlichen Psyche und ihr furchtloses Denken kommen darin zum Ausdruck und zeigen, dass sie in beiden Welten zu Hause ist: im klassischen Tibet und im modernen Leben.
Die Notwendigkeit einer Transformation der eigenen Dämonen ist universal. Wir alle leiden bisweilen unter unseren Dämonen, seien es Dämonen der Verwirrung, der Wut, des Selbsthasses, der Verletztheit, der Sehnsucht oder des Verlusts. Die geballte Kraft ebendieser Dämonen verursacht gewaltiges Leiden auf der Erde, so etwa andauernde Kriege, Rassismus, Umweltzerstörung und die weit verbreiteten, aber unnötigen Plagen Hunger und Krankheit. Um diese Formen des Leidens zu lindern, müssen wir Menschen uns von Grund auf mit den Dämonen der Gier, des Hasses und der Täuschung auseinandersetzen. Keine noch so große politische oder wissenschaftliche Veränderung wird dieses Leid beenden, wenn wir nicht individuell und kollektiv mit unseren Dämonen umzugehen lernen. Mit ihrer klaren Lehre bietet uns Tsültrim Allione eine kraftvolle Methode dazu an. Mit größter Genauigkeit und Präzision zeigt sie uns, wie wir die Energien von Sucht, Scham, Krankheit, Angst, Furcht und Wut in die Energie der Befreiung umwandeln können.
Diese Transformation ist der eigentliche Kern der buddhistischen Erkenntnis, der Einsicht, dass Befreiung genau da zu finden ist, wo wir sind nicht in der Vermeidung von Leid im Leben, sondern in der Hinwendung zum Leiden mit einem weiten Herzen voller Mitgefühl. Und indem wir aufhören, uns am Leiden festzuhalten, lernen wir allmählich, dessen Energie umzuwandeln und mitten im Leiden die Freiheit zu finden.
Laut buddhistischer Überlieferung rief Buddha nach vielen Jahren des Lehrens seine fortgeschrittensten Anhänger dazu auf, die Lehre von der Befreiung und vom Mitgefühl in der ganzen Welt zu verbreiten. Er wies sie an, die Lehren in die jeweilige Landessprache zu übertragen, sodass sie allen von Nutzen sein würden.
Dies ist Tsültrim Allione in ihrem Buch wunderbar gelungen. Mögen der Segen und die Befreiung, die in diesen Übungen der Dämonenumwandlung liegen, Ihr Herz frei machen, allen Wesen zum Wohle gereichen und zum Heil und Erwachen der Welt führen. Möge es so sein.
Jack Kornfield Spirit Rock Meditation Center
Einleitung
Nach konventioneller westlicher Ansicht ist es sicher absurd, wenn wir unseren Dämonen Nahrung geben, wenn wir sie füttern, statt das zu bekämpfen, was uns bedrängt; dabei erweist es sich als erstaunlich effektiver Weg zu innerem Frieden und zur Befreiung. Zu den Dämonen zählen Zwangsvorstellungen, Ängste, chronische Krankheiten und allgemeine Probleme wie Depressionen, Sorgen und Suchtverhalten. Es sind keine blutrünstigen Gespenster, die uns an dunklen Orten auflauern; vielmehr sind es Kräfte in uns selbst, gegen die wir ankämpfen. Es sind innere Feinde, die unsere besten Absichten untergraben. Die Methode, diesen inneren Kräften eine Form zu geben und sie zu nähren, statt gegen sie vorzugehen, ist zum ersten Mal von der buddhistischen Lehrerin Machig Labdrön (10551145) im 11. Jahrhundert formuliert worden. Ihre spirituelle Übung nannte sie Chöd, was »durchdringen, durchschneiden« bedeutet. Sie entwickelte diese Meditationsform, die selbst zu ihrer Zeit in Tibet ungewöhnlich war, weiter und erzielte damit so erstaunliche Erfolge, dass sich die Methode bald in allen Schulen des tibetischen Buddhismus großer Beliebtheit erfreute und darüber hinaus ausbreitete.
In der heutigen Welt erleben wir ein Höchstmaß an innerem und äußerem Druck und sind politisch und spirituell stärker denn je zerrissen. Wir brauchen ein neues Paradigma, eine neue Art der Konfliktlösung. Machig Labdröns Strategie, die inneren und äußeren Feinde eher zu füttern als zu bekämpfen, ist eine revolutionäre Möglichkeit der Konfliktbewältigung und führt zu psychologischer Integration und innerem Frieden.
1967, im Alter von neunzehn Jahren, hatte ich das Glück, nach Indien und Nepal reisen zu können und die Tibeter kennenzulernen, die dort Zuflucht gesucht hatten, nachdem sie durch den Einmarsch der kommunistischen Chinesen in Tibet ins Exil gezwungen worden waren. Ich entdeckte mein Herz für die Tibeter und kehrte 1969, nach einem sechsmonatigen Aufenthalt im ersten tibetischen, von Chögyam Trungpa Rinpoche gegründeten Kloster in Schottland, nach Indien zurück. 1970 wurde ich von Seiner Heiligkeit dem 16. Karmapa im indischen Bodhgaya als buddhistische Nonne der tibetischen Tradition ordiniert; die anschließenden Jahre waren außerordentlich segensreich für mich, denn ich wurde von vielen großen Meistern unterwiesen, die noch in Tibet ausgebildet worden waren. Wie ich im Folgenden beschreibe, habe ich mich nach einigen Jahren entschlossen, den Nonnenstand wieder aufzugeben. In diese Zeit großer Umbrüche und Ungewissheit fiel meine Einweihung in Chöd. Danach kehrte ich nach Amerika zurück, wurde Mutter und versuchte die tibetische Weisheit in mein Leben als Laie zu integrieren. Damals wurde ich zu Machig L…