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Sexuelle Gewalt passiert nie zufällig, sondern sie macht Minderjährige zielgerichtet zu einem Spielzeug, mit dem ausschließlich inadäquate sexuelle Bedürfnisse gewaltausübender Personen befriedigt werden. Die Opfer - bevorzugt besonders autoritätshörige, unaufgeklärte oder schüchterne Kinder - werden durch massive Drohungen zum Schweigen gebracht. Sie reden erst dann über die sexuellen Übergriffe, wenn sie die sexuelle Gewalt als solche erkennen oder wenn die psychische Belastung unerträglich wird. Ob das Kind unverzüglich mit dem professionellen Helfersystem in Kontakt kommt und vor weiteren sexuellen Übergriffen geschützt wird oder ob es aufgrund unbedachter Vorgehensweisen zusätzlichen psychischen Schaden nimmt, hängt maßgeblich vom Wissen der Vertrauensperson(en) ab. Lorenz wehrt sich - Hilfe für Kinder, die sexuelle Gewalt erlebt haben ermöglicht Kindern ab etwa 10 Jahren durch klare Worte und deutliche Bilder, über sexuellen Missbrauch zu sprechen. Darüber hinaus wird ihnen die psychosoziale und juristische Prozessbegleitung vorgestellt. Die vielen Mit-Mach-Seiten laden ein, sich mit dem eigenen Körper, angenehmen und unangenehmen Berührungen, der sexuellen Gewalt und ihren Auswirkungen sowie mit der Erstattung einer Strafanzeige und der Befragung bei Gericht intensiv zu beschäftigen. Eltern und andere Vertrauenspersonen erhalten neben der Vermittlung von Basiswissen eine Orientierungshilfe, wie sie sich bei Verdacht auf sexuelle Gewalt innerhalb und außerhalb der Familie zum Wohle des Kindes verhalten können. Besonders geeignet ist dieses Buch für psychosoziale HelferInnen in Opferschutzeinrichtungen, aber auch für ErzieherInnen, LehrerInnen, SozialarbeiterInnen und ÄrztInnen. Wichtige Informationen für LeserInnen Das vorliegende Buch ist für Kinder ab etwa 10 Jahre in Begleitung erwachsener Vertrauenspersonen geeignet. Kinder, die bereits sexuelle Gewalt erfahren haben, sollen durch das Buch unterstützt werden, das oftmals Unbeschreibliche auszudrücken. Sie werden auch darüber informiert, wie sie sich gegen das Unrecht wehren und künftige Übergriffe vermeiden können. Erwachsene erhalten durch das Buch Basisinformationen sowie eine Orientierungshilfe, wie sie sich in Verdachtsmomenten zum Wohle des Kindes verhalten können. Allerdings ersetzt die Lektüre keineswegs die Kontaktaufnahme mit ExpertInnen aus Opferschutzeinrichtungen! Psychosoziale ProfessionistInnen, die bereits in der Begleitung von sexuell missbrauchten Kindern erfahren sind, können das Buch in der Arbeit mit Betroffenen und deren Vertrauenspersonen ergänzend nutzen. Suchworte: sexueller Missbrauch, sexuelle Gewalt, Kind, Kinder, Jugendliche, Teenager, missbraucht, Sex, Sex mit Kindern, sexuell missbrauchte Kinder, Gewalt, Vergewaltigung, Kitzelspiele, Verdacht, Pädophilie, Paraphilie, Pornographie, Kinderpornos, Geschwisterinzest, Unmündige, Geheimhaltungsgebot, Geheimnis, Trauma, Traumatisierung, Traumafolgestörung, Prozessbegleitung, Recht, Rechtssprechung, Rechtsanwältin, Rechtsanwalt, Strafanzeige, Strafverfahren, Urteil, Verurteilung, drohen, bedroht, Drohung, Drohungen, Missbrauchssignale, Signale, Opfer, Pflegefamilie, Adoptivfamilie, Opferschutz, Opferschutzeinrichtung, Sozialarbeiter, Sozialarbeiterin, Anzeigepflicht, Polizei, Ermittlungsverfahren, Gericht, Befragung, Entschlagungsrecht, Hauptverhandlung, Sachverständiger, Gutachten, Gerichtsgutachten, Strafe, Gefängnis, Gefängnisstrafe
Autorentext
Mag. Sigrun Eder hat 2008 bei der edition riedenburg die Buchreihe "SOWAS!" gegründet. Sie arbeitet am Uniklinikum Salzburg. Als Klinische Psychologin, Systemische Familientherapeutin sowie Säuglings-, Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin ist sie an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie am Institut für Klinische Psychologie der Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der PMU tätig. www.sigruneder.com
Leseprobe
Das schlechte Geheimnis Eine Geschichte zum (Vor-)Lesen Lorenz ist schon 11 und ein fröhlicher Junge. Aber seit einiger Zeit fühlt er sich scheußlich, hohl und irgendwie abgenutzt. Es ist, als ob etwas in ihn hineingekrochen wäre und den Lorenz, den er bislang kannte, verdrängen und kleiner machen würde. Dieses Etwas verleidet ihm sogar die Freude an den schönen Dingen und treibt ihn nach der Schule in sein Zimmer. Dort liegt er dann meist bis zum Abendessen schlaff wie ein Kartoffelsack im Bett herum und grübelt. Er spielt das Erlebte immer wieder durch und fragt sich hoffnungsvoll, ob sich wenn er sich ganz oft in die Arme zwickt nicht doch alles als Traum erweist. Wenn Lorenz am Tag vor lauter Nachdenken die Augen zufallen, dann quälen ihn im Dunkeln erneut die gleichen Bilder. Das geht so lange, bis ihm schwindlig wird. Ganz egal, ob er fest seinen Kopf schüttelt, seine Haare ziemlich grob bürstet oder mit Eiswürfeln seine Stirn kühlt: Die Gedanken daran verblassen nicht. Lorenz ist sich nicht sicher, was er nun tun soll. Lorenz erinnert sich: Im Fußball-Trainingslager wollte er sich mit seiner Mannschaft auf die Bezirksmeisterschaft der U13 vorbereiten. Wie immer ging er wie alle anderen nach dem Sport duschen. Später wäre er zum Tischtennis verabredet gewesen. Doch daraus ist nichts geworden, weil der sympathische Trainer, mit dem Lorenz seit Jahren arbeitet, alles kaputt gemacht hat. Lorenz hat sich in der Dusche ein wenig mehr Zeit gelassen als die anderen. Ihn alleine in der Dusche zu finden, darauf hat es der Trainer vielleicht sogar angelegt. Denn er steht plötzlich nackt vor Lorenz. Zuerst denkt Lorenz, der Trainer habe sich verlaufen. Doch als dieser grinsend näher kommt und ihn auffordert, ihm den Rücken zu waschen, verfliegen die Zweifel. Ein eigenartiges Gefühl, vermischt mit Angst und Unwillen, keimt in Lorenz auf. Er versucht, mit zu Boden gesenktem Blick die Sache abzuwenden, indem er flüstert: Nein, das mag ich nicht. Doch der Trainer greift Lorenz' Arm und zieht ihn zu sich heran. Dann sagt er: Mach schon, du willst doch beim Turnier nicht als Stürmer auf der Bank sitzen. Das will Lorenz auf keinen Fall, weshalb er rasch nach dem Schwamm greift und tut, wie ihm befohlen wird. Anschließend muss Lorenz den Trainer am ganzen Körper abtrocknen. Als er über dessen Penis rubbelt, atmet der Trainer sehr schnell und keucht, als ob er einen steilen Berg erklimmen würde. Wenig später atmet er wieder normal und wäscht eine helle, klebrige Flüssigkeit von seinem Penis und vom Bauch. Danach fasst der Trainer Lorenz im Gesicht an. Er blickt ihm fest in die Augen und sagt: Das muss unser Geheimnis bleiben. Du willst doch nicht aus der Mannschaft fliegen, oder? Als der Trainer pfeifend die Gemeinschaftsdusche verlässt, hätte Lorenz sich vor Ekel beinahe angekotzt.
Inhalt
Wichtige Informationen für LeserInnen. 5 Das schlechte Geheimnis. 7 Lorenz wehrt sich. 13 Die Sache mit dem schlechten Geheimnis 21 Wie sehen Frau und Mann nackt aus?. 22 Was passiert beim Sex? 23 Was macht aus Zärtlichkeiten und schönem Sex Gewalt?. 26 Was ist sexuelle Gewalt?. 28 Wie kann sexuelle Gewalt gestoppt werden?. 33 Was ist die Prozessbegleitung?. 36 Was ist, wenn sexuelle Gewalt in der eigenen Familie passiert?. 41 Wie können sich Kinder vor sexueller Gewalt schützen?. 42 Mit-Mach-Seiten für Kinder. 45 Das schlechte Geheimnis Ein Lied für Lorenz. 46 Wie siehst du nackt aus?. 48 Was kannst du mit deinem Körper machen?. 50 Welche Berührungen sind unangenehm?. 51 Wer darf dich berühren?. 52 Wie kann sexuelle Gewalt passieren?. 54 Wie kannst du dich schützen?. 56 Was hast du erlebt?. 58 Wie fühlst du dich?. 59 Was hat sich verändert?. 60 Wie denkst du darüber?. 61 Was willst du machen?. 62 Was beschäftigt dich?. 63 Wie geht die Geschichte weiter?. 64 Sachinformationen für Erwachsene. 65 Sachinformationen für Eltern. 66 Welche Handlungen sind sexuelle Gewalt?. 66 Wie verhalten sich Kinder, die sexuelle Gewalt erlebt haben?. 67 Womit haben sexuell missbrauchte Kinder …