Die Jagd mittels abgetragener Beizvögel lässt sich einige Tausend Jahre zurückverfolgen. Sie beginnt in der Antike, erreicht in Europa im Mittelalter ihre Blüte und verliert sich mit der Einführung der Feuerwaffen. Während sich das Nachstellen des Wildes im Laufe der Jahre und besonders mit Einführung der Feuerwaffen stark gewandelt hat, fliegt und jagt der Beizvogel, wenn er erst einmal die Faust des Falkners verlassen hat, genauso wie er es schon beim Entstehen der Falknerei vor einigen tausend Jahren getan hat! Auch die Chancen des gejagten Wildes, dem angreifenden Beizvogel zu entkommen, sind immer die gleichen geblieben. Das macht den besonderen Reiz der Falknerei aus, der Jäger wie Nichtjäger fasziniert. Dieses Buch bietet einen Überblick über alle wichtigen Aspekte der Falknerei, von den Abtragungsmethoden über Greifvogelrassen und -arten, Pflege und Behandlung, Atzung und Unterkunft. Der wilde Falk ist mein Gesell gilt noch heute als Standardwerk der modernen Falknerei.

Autorentext

Renz Waller (1895-1979) war einer der bedeutendsten Falkner des 20. Jahrhunderts. Er gehörte nach dem Ersten Weltkrieg zu einem Trio, das beschloss, die hochinteressante und so sehr naturverbundene Beizjagd wieder in Deutschland einzuführen. Sie gründeten im Mai 1923 den "Deutschen Falkenorden", dem es über die Jahre gelang, die Falknerei wieder zu einem festen Bestandteil der deutschen Jagd zu machen. Waller war von 1932 bis 1957 Ordensmeister des DFO und es gelang ihm als erstem, einen Wanderfalken in Gefangenschaft zu züchten. Ebenso war er maßgeblich an der Antragstellung und damit Einführung des Falknerjagdscheins im Jahr 1934 beteiligt, wodurch die Falknerei in Deutschland staatlich anerkannt wurde.