

Beschreibung
«Erbare, tugendreiche [] freundliche und hertzallerliebste, verthrauhtte jungfraw brautt» schreibt der Nürnberger Kaufmann Balthasar Paumgartner 1582 an seine Verlobte Magdalena Behaim. Es ist der Auftakt einer sechzehnjährigen, 169 Briefe umfassenden Korrespo...«Erbare, tugendreiche [] freundliche und hertzallerliebste, verthrauhtte jungfraw brautt» schreibt der Nürnberger Kaufmann Balthasar Paumgartner 1582 an seine Verlobte Magdalena Behaim. Es ist der Auftakt einer sechzehnjährigen, 169 Briefe umfassenden Korrespondenz, welche einen einzigartigen Einblick in damalige Arbeits- und Besitzverhältnisse, Geschlechterrollen und Verwandtschaftsbeziehungen bietet. Wie hierbei über Gefühle geschrieben wurde, war stark von zeitgenössischen Bedingungen des Briefmediums um 1600 geprägt. Der medien- und emotionsgeschichtliche Zugang ermöglicht einen neuen Blick auf den Briefwechsel, welcher bis heute als Meilenstein in der historischen Entwicklung ehelicher Gefühle gilt.
Autorentext
Petra Hornung Gablinger studierte Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft und Geschichte an der Universität Zürich und promovierte hier Anfang 2017 zu Emotionen in frühneuzeitlichen Privatbriefen. Von 2011 bis 2013 war sie Doktorandin im NCCR «Mediality» (Universität Zürich).
Klappentext
«Erbare, tugendreiche [...] freundliche und hertzallerliebste, verthrauhtte jungfraw brautt» schreibt der Nürnberger Kaufmann Balthasar Paumgartner 1582 an seine Verlobte Magdalena Behaim. Es ist der Auftakt einer sechzehnjährigen, 169 Briefe umfassenden Korrespondenz, welche einen einzigartigen Einblick in damalige Arbeits- und Besitzverhältnisse, Geschlechterrollen und Verwandtschaftsbeziehungen bietet. Wie hierbei über Gefühle geschrieben wurde, war stark von zeitgenössischen Bedingungen des Briefmediums um 1600 geprägt. Der medien- und emotionsgeschichtliche Zugang ermöglicht einen neuen Blick auf den Briefwechsel, welcher bis heute als Meilenstein in der historischen Entwicklung ehelicher Gefühle gilt.
Inhalt
Einleitung
I. Der eheliche Briefwechsel Paumgartner als Angelpunkt
II. Emotions- und mediengeschichtliche Ansätze
III. Untersuchungszugang
IV. Die Briefe der Nürnberger Patrizierfamilien Behaim und Paumgartner um 1600
V. Aufbau
Die Briefe und ihre Funktionsweise
I. Der soziale Wert des Briefes
Exkurs: Anna Büschler und Erasmus von Limpurg - geheime Liebesbriefe?
IV. Formale Merkmale der Briefe
Adressierung auf der Briefaussenseite
V. Zwischenfazit
Die Briefe als Beziehungen
I. Liebe, Ehe, Verwandtschaft
Grußkultur
V. Das Ehepaar Paumgartner
Die Mutter Magdalena Behaim (geb. Römer)
VII. Zwischenfazit
Die Briefe als Gefühlsmedien
I. Gefühle - medialisiert
Melonen, Strümpfe und ein Pony: affektiver Warenverkehr
VI. Zwischenfazit
Die Briefe bei Georg Steinhausen
I. Gefühle für Georg Steinhausen
Georg Steinhausen und seine Geschichte der Gefühle
V. Zwischenfazit
Schlusswort