

Beschreibung
Migration bedeutet nicht nur für die aufnehmende Gesellschaft, sondern vor allem auch für die betroffenen Migrantinnen und Migranten, sich ständig neuen Herausforderungen stellen zu müssen. Im vorliegenden Buch wird untersucht, welche Bedeutung der Migration i...Migration bedeutet nicht nur für die aufnehmende Gesellschaft, sondern vor allem auch für die betroffenen Migrantinnen und Migranten, sich ständig neuen Herausforderungen stellen zu müssen. Im vorliegenden Buch wird untersucht, welche Bedeutung der Migration in verschiedenen Lebensphasen zukommt und welche psychischen Transformationsprozesse sie im Laufe eines Lebens verursachen kann.
Autorentext
Ilany Kogan ist Psychoanalytikerin und klinische Psychologin in Israel. Sie unterrichtet an der Universität von Tel Aviv, ist Mitglied des Steering Committee of the International Trauma Center und ist durch zahlreiche Vorträge in Europa, Nordamerika und Israel bekannt.
Klappentext
Migration bedeutet nicht nur für die aufnehmende Gesellschaft, sondern vor allem auch für die betroffenen Migrantinnen und Migranten, sich ständig neuen Herausforderungen stellen zu müssen. Dabei ist die Migration nicht nur ein sehr komplexer äußerer Prozess, der organisiert werden muss, sondern geht auch mit einer vielschichtigen und oft konflikthaften inneren Entwicklung einher. Die Migration zwingt die Betroffenen zu einem Umdenken und Neubewerten von Vertrautem und Fremdem, um in der neuen Welt bestehen zu können. Im vorliegenden Buch wird untersucht, welche Bedeutung der Migration in verschiedenen Lebensphasen zukommt und welche psychischen Transformationsprozesse sie im Laufe eines Lebens verursachen kann. Die AutorInnen schildern anhand klinischer Fallgeschichten ihre spezifischen psychoanalytischen Behandlungstechniken und stellen weiterführende Überlegungen über die psychischen Aspekte von Migration dar. Mit Beiträgen von Gabriele Ast, Christiane Bakhit, Peter Bründl, Jana Burgerová, Marco Conci, Bettina Hahm, Ilany Kogan, Sebastian Kudritzki, Birgit Mau-Endres, Aydan Özdaglar, Viktoria Schmid-Arnold, Hediaty Utari-Witt
Zusammenfassung
»Verschiedenste Arbeiten zeigen Therapieverläufe sehr detailliert, und es wird deutlich, dass die Anforderungen an die Therapeuten sehr hoch sind. Ohne eigene vertiefte Auseinandersetzung mit dem 'Fremden', dem eigenen Rassismus, aber auch mit der eigenen Hilflosigkeit und dem Versagen ist diese 'Tiefen-Arbeit', das Offenbleiben der Therapeuten trotz entgegengebrachtem Misstrauen, der auf sie projizierten Feindbilder und der Hassgefühle der Migranten, gar nicht möglich.« Marianne Zweifel, punktum., Mai 2017 »Das Buch beinhaltet eine Sammlung engagierter und einfühlsamer Beiträge von Psychoanalytikerinnen, die die Situation von Migrantinnen in unserem Land anhand vielfältiger innerer und äußerer Konflikte transparent macht.« Marga Günther, www.socialnet.de am 28. Dezember 2016 »Wie wird ein differenzierter Ansatz wie die Psychoanalyse den sehr facettenreichen Problemen der Migration gerecht? Das Buch soll zum einen psychoanalytisches Verständnis und Konzeption des Migrationsphänomens vermitteln, zum anderen zeichnet es die therapeutische Bearbeitung intrapsychischer Vorgänge von Menschen nach, die sich urplötzlich und leidvoll mit einer anderen Kultur und Mentalität konfrontiert sehen.« Lisa Tomaschek-Habrina, www.origo.at »Insgesamt ist der Sammelband bestens geeignet, sich sowohl bezüglich der Schwierigkeiten als auch der Schönheiten und Verdienste der psychoanalytischen Behandlung von Migranten einen guten Überblick zu verschaffen.« Sieglinde Eva Tömmel, Psyche 9-10/2016 »Das Buch kann als grundlegend für professionell therapeutisch Arbeitende angesehen werden, es bietet brauchbare Beispiele für Integrationsarbeit, weil es z. B. die kulturelle unterschiedliche Herkunft, Sichtweise, Identität, Mentalität und/oder Religionszugehörigkeit der PatientInnen und die der PsychoanalytikerInnen mitbedenkt.« Nea Weissberg, www.aviva-berlin.de
Inhalt
Inhalt Vorwort Geleitwort I. »Flucht« in eine fremde Welt Die Auseinandersetzung mit psychischem Schmerz in der analytischen Arbeit mit Migranten Von der Unfähigkeit zu fuhlen zur Hoffnung auf ein neues Leben in der Behandlung eines Inzestopfers Marco Conci Tsunami soll Deutschland verwusten Destruktive Phantasien, Ambivalenzkonflikt und Spaltungsmechanismen im Migrationsprozess Hediaty Utari-Witt »Freiheit, die ich meine « Ein psychoanalytischer Versuch uber das Ankommen Aydan Özdaglar II. Psychotherapie mit Fluchtlingen Supervisor, Therapeut und Patient Eine psychoanalytische Annäherung an therapeutisches Arbeiten mit Fluchtlingen Ilany Kogan Home sweet home? Therapeutisches Arbeiten mit minderjährigen unbegleiteten Fluchtlingen Sebastian Kudritzki »Es freut uns, dass jemand an uns glaubt« Gruppenanalytische Gespräche mit traumatisierten Fluchtlingen Christiane Bakhit III. Säugling-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie mit Migranteneltern Einige Erfahrungen in der Säugling-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie mit Muttern und Eltern im Migrationsprozess Hediaty Utari-Witt Baby Kasim im interkulturellen Cocktail Darf Kasim er selbst werden? Viktoria Schmid-Arnold IV. Auswirkungen der Migration auf die Persönlichkeitsentwicklung Fremd in der Fremde, »seelenlose Landschaften« Die Suche nach dem Vater Viktoria Schmid-Arnold Dämon, Totenkopf und Staubsauger Tomasz und Thomas: Migration in der Adoleszenz und deren Komplikationen durch transgenerationelle Transmission von Traumata Gabriele Ast »Die ollen Teller an der Wand« Über das Rätsel entfremdeter Identifizierungen (alienated identifications) und inwieweit »Migrationsdeutungen« helfen können, sie zu lösen Bettina Hahm V. Migration und Sprache Konflikte auf der Sprachbuhne Die verbotene Muttersprache Eine zweifache Sprachverwirrung als Ausdruck eines transgenerationellen Konflikts vor dem Hintergrund einer bis heute spannungsreichen Beziehung zwischen Tschechien und Deutschland Jana Burgerová Schimpfworte hinter dem Beichtstuhl Lockerungen der Abwehr und Bildung von Abwehrstrukturen durch Verwendung einer Zweitsprache in der psychoanalytischen Psychotherapie Hediaty Utari-Witt Die verloren gegangene und wiedergefundene Sprache Die Sprachverirrungen einer tschechisch-deutschen Analytikerin in der psychoanalytischen Arbeit mit einer tschechischen Patientin Jana Burgerová VI. Außen- und Innenwelten Zwischen Außen- und Innenwelten Übergänge Hediaty Utari-Witt Gegen die Wand Migration im Film Jana Burgerová Kulturwissenschaftliche Überlegungen zu interkulturellen Aspekten in der Begegnung mit der Fremde Beobachtungen in einem Ausbildungsprojekt Birgit Mau-Endres »Kann ich in deutscher Erde meine letzte Ruhe finden?« Angstvolle Phantasien uber die Beendigung des Lebens in der Migration Hediaty Utari-Witt Nachwort Peter Brundl Die Herausgeberinnen Autorinnen und Autoren