

Beschreibung
Ossi Heindl Max Esterl und das letzte Spiel - Max Esterls zehnter Fall Eigentlich will Max Esterl in der Abgeschiedenheit des Bayerisch-Böhmischen Grenzgebirges seinen wohlverdienten Ruhestand genießen. Immer wieder aber muss der pensionierte Kriminalbeamte kn...Ossi Heindl Max Esterl und das letzte Spiel - Max Esterls zehnter Fall Eigentlich will Max Esterl in der Abgeschiedenheit des Bayerisch-Böhmischen Grenzgebirges seinen wohlverdienten Ruhestand genießen. Immer wieder aber muss der pensionierte Kriminalbeamte knifflige Fälle lösen. Nach seinem Umzug aus der beschaulichen Glasmacherstadt Zwiesel in das noch beschaulichere Glasmacherdorf Frauenau lernt Max dort interessante Menschen kennen. Aber er wird auch Zeuge eines Terroranschlags, der die ganze Region in Mitleidenschaft zieht und für riesiges Aufsehen sorgt. Werden weitere Aktionen folgen oder gelingt es Max Esterl und seinen neuen Freunden vom Xangverein, diese zu verhindern? Sein zehnter Fall führt Max Esterl wieder mitten hinein in die raue Gebirgslandschaft des Bayerischen und des Böhmerwaldes.
Autorentext
Der Autor Ossi Heindl Ossi Heindl verbrachte seine Kindheit und Jugend in Zwiesel im Bayerischen Wald. Nach dem Abitur am Gymnasium Zwiesel (1970) und Studien- bzw. Referendariatsjahren in München und Würzburg kehrte Heindl als Religions- und Deutschlehrer ans Gymnasium Zwiesel zurück. Von 1986 bis 2012 war Ossi Heindl Schulleiter am Berufsbildungszentrum des Mädchenwerks in Zwiesel. Der Autor ist verheiratet, hat zwei Töchter und fünf Enkel, denen er möglichst oft Geschichten erzählt. Seine Leidenschaften sind denen des Max Esterl sehr ähnlich: Schafkopfen, Sport treiben, Musik, Natur erleben und Lesen, besonders gern natürlich die Werke Karl Klostermanns. Seit seiner Pensionierung ist bei Ossi Heindl noch das Schreiben hinzugekommen.
Leseprobe
Prolog Seit gestern Nacht lagerten sie schon hier heroben in den Wäldern zwischen Rachel und Falkenstein, ganz dicht an der Grenze. Sie hatten alles mitgenommen, was sie brauchten: Ihre Schlafsäcke, Verpflegung für eineinhalb Tage und natürlich ihr Pyromanenbesteck, wie sie es scherzhaft nannten: Die Paste, die ihnen einer ihrer tschechischen Freunde, ein Chemiestudent, zusammengemixt hatte. Heute am frühen Morgen waren sie das ganze Areal abgegangen und hatten genau bestimmt, wo sie die Brandsätze platzieren würden. Kein Mensch hatte sie dabei gesehen. Die beiden Nationalparks umava und Bayerischer Wald hatten wegen der seit einigen Wochen erhöhten Waldbrandgefahr außerhalb der Wege ein noch strengeres Betretungsverbot erlassen, als eh schon in den Kernzonen bestand. Nachdem sie die richtigen Plätze gefunden und markiert hatten, machten sie sich in einem zweiten Durchgang daran, die Feuerpaste an diesen Plätzen anzubringen und ihr Nahrung bereitzulegen: Trockene Fichtenreiser lagen zur Genüge herum, so dass sie jeweils richtige Brandnester aufschlichten konnten. Diese schweißtreibende Arbeit beschäftigte sie bis in den Nachmittag hinein. Dann machten sie Brotzeit und ruhten sich aus. Am Abend waren zwei ihrer tschechischen Freunde zu ihnen gestoßen, die im umava-Nationalpark dasselbe vorhatten wie sie, und sie hatten sich lange unterhalten. Über Gott und die Welt, über ihr jetziges Vorhaben, über ihre Pläne für die Zukunft Mit den tschechischen Aktivisten zusammen waren sie seit heute früh dabei, ihren Plan auszuführen, den sie schon vor Wochen generalstabsmäßig vorbereitet hatten. Sie hatten an alles gedacht: Die Aktion musste genau jetzt stattfinden, am 17. September 2021, jetzt nach diesem Hitzesommer, der aber bald zu Ende gehen würde. Das war ein wichtiger Teil ihres Plans. Der Waldbrand sollte ein Fanal sein, aber keine Katastrophe. Die beispiellose Hitzewelle des Sommers 2021 hatte selbst die flechtenbehangenen Feuchtwälder in den Hochlagen des Bayerischen und des Böhmerwaldes dürr werden lassen. Der extreme Borkenkäferbefall hatte aus den Käfernestern der Jahre 2019 und 2020 ganze Käferfriedhöfe gemacht. Hektargroße Friedhöfe mit Fichtenleichen, die so vertrocknet waren, dass ein kleines Fünkchen genügen würde, um sie wie Zunder hochgehen und explodieren zu lassen. Schon seit Wochen flogen kleine, einmotorige Flugzeuge die Grenzberge ab, um nach Brandherden Ausschau zu halten, die Ranger der beiden Nationalparke umava und Bayerischerwald, die örtlichen Feuerwehren und die Polizei waren in erhöhter Alarmbereitschaft, in den Medien wurde ständig gemahnt, bei Touren durch das Nationalparkgebiet ja vorsichtig zu sein. Kein offenes Feuer, keine Zigaretten, selbst der kleinste Funke konnte größte Auswirkungen haben. So würde es ein Leichtes sein, ein paar Hektar Baumleichen in Flammen aufgehen zu lassen. Feuerbestattung, hatte der Xaver dies in einem Anflug von Sarkasmus genannt. Der Starkregen, der ab Mitte der nächsten Woche in allen Wetterprognosen angesagt war, sollte dann dafür sorgen, dass der Brand eingedämmt und gelöscht werden konnte. Die Freunde wollten nicht vernichten. Sie wollten warnen. Und: Es war ausgemacht, dass kein Menschenleben riskiert werden durfte. Natürlich würden Tiere draufgehen. Darüber hatten sie lange diskutiert. Das Rotwild hatte eine Chance, die Vögel sowieso. Zahlreiche Mäuse und eine Menge Insekten würde es halt erwischen. Hauptsächlich Borkenkäfer, hatte einer der Tschechen bemerkt. Um die würde es nicht schade sein. Man musste eben das große Ziel vor Augen haben. Kollateralschäden durften einen nicht abschrecken. Jetzt nahmen sie noch ihr gemeinsames Abendessen ein, die Frauenauer hatten ein schönes Stück Geselchtes mitgebracht. Schwarzgeräuchert, hatte wiederum der Xaver gewitzelt. Das Geräucherte mundete selbst den Veganern. Nach der Brotzeit würden sie sich auf den Weg machen. Alles war vereinbart, alles war abgesprochen: Feuer machen, ein Zeichen geben, aufrütteln! Danach musste es flott gehen. Sie würden aufbrechen, um auf längst aufgelassenen, kaum noch begangenen früheren Wanderwegen und Holzrückegassen rasch ins Tal zurückzukehren, die Tschechen Richtung Modrava und die Bayern Richtung Frauenau. Auf den schmalen, finsteren Steigen, die sie benutzen würden, würde sie niemand sehen, die nach oben führenden Forststraßen würden dann wohl schon voller Feuerwehr- und Polizeiautos sein, die versuchten, möglichst schnell an die Brandherde zu gelangen. In Frauenau würde sie ihr Weg sofort ins Gistl führen, eine alternative Kneipe in einem alten Glasindustriekomplex. Falls es zu Problemen mit der Polizei kommen sollte, würde die Bedienung, die Freundin vom Xaver, dort bestätigen, dass sie schon seit dem späten Nachmittag im Gistl waren und Karten gespielt hatten. Die Freunde hatten wirklich an alles gedacht.
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