

Beschreibung
Warum wird der Mensch in ein ganz bestimmtes Land, in eine bestimmte Familie hineingeboren? Auch wer sich vollkommen frei fühlt, ist seinem Schicksal unterworfen, weil er die Gesetze nicht kennt, von denen er bestimmt wird. Durch die Enthüllung dieser Gesetze ...Warum wird der Mensch in ein ganz bestimmtes Land, in eine bestimmte Familie hineingeboren? Auch wer sich vollkommen frei fühlt, ist seinem Schicksal unterworfen, weil er die Gesetze nicht kennt, von denen er bestimmt wird. Durch die Enthüllung dieser Gesetze gelingt es, die verschlungenen Fäden des Daseins zu entwirren und Herr seines Schicksals zu werden.
Warum wird der Mensch in ein ganz bestimmtes Land, in diese oder jene Familie hineingeboren? Warum erfreut sich der eine bester Gesundheit, ist intelligent, reich, mächtig und berühmt während der andere behindert oder benachteiligt ist? Die Antwort auf diese Fragen hilft uns nicht nur die verschlungenen Fäden unseres Daseins zu entwirren, sondern bietet uns damit auch alle Möglichkeiten, selbst Herr unseres Schicksals zu werden. Omraam Mikhaël Aïvanhov
Autorentext
Omraam Mikhaël Aïvanhov war ein großer Philosoph, geistiger Meister und Eingeweihter. Als warmherziger, einfühlsamer und humorvoller Lehrer war er ein lebendiges Vorbild, das durch sein selbstloses, zugängliches und brüderliches Verhalten überzeugte. Er strebte an, alle Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten - so wie ein Bergführer seine Kameraden sicher bis auf den höchsten Gipfel führt. Das Gedankengut, das Omraam Mikhaël Aïvanhov verbreitet hat, bietet zahlreiche Methoden und einen klaren, begehbaren Weg zu größerer Vollkommenheit und mehr Lebensglück. In wohltuend einfacher Sprache erklärt er alle wichtigen Zusammenhänge des Lebens und ist gerade bei den Fragen unserer heutigen Zeit wegweisend. Ob es um die Bewältigung des Alltags geht, um die Gesundheit, die Ethik, die Liebe, die Sexualität oder um tiefgründige, philosophische Themen - stets sind seine Antworten überraschend klar und hilfreich.
Leseprobe
Kapitel 1, Das Gesetz von Ursache und Wirkung Teil 1 Sobald der Mensch handelt, löst er unweigerlich bestimmte Kräfte aus, die ihrerseits wieder bestimmte Folgen nach sich ziehen. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Karma drückte gerade diesen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung aus. Erst später nahm Karma den Sinn der Wiedergutmachung begangener Fehler an. Der Karma-Yoga einer der vielen indischen Yogas ist nichts anderes als eine Disziplin, die den Menschen lehrt, sich durch uneigennütziges Handeln zu entfalten und sich dadurch zu befreien. Sobald der Mensch jedoch mit Geldgier, Hinterlist und zweifelhaften Motiven zu arbeiten beginnt, lädt er sich Schulden auf, die er später begleichen muss. Das Wort Karma nimmt jetzt also den allgemein gültigen Sinn der Strafe für begangene Fehler an. Ganz allgemein kann man also sagen, dass sich das Karma, im letzteren Sinne verstanden, bei jeder Handlung einschaltet, die nicht vollkommen richtig ausgeführt worden ist was übrigens meistens der Fall ist. Der Mensch macht immer wieder Versuche, er muss sich üben, bis er zur Perfektion gelangt. Solange sein Streben misslingt, muss er sich korrigieren, bis er seine Fehler wieder gutgemacht hat, natürlich unter schwerer Arbeit und Leiden. Ihr meint: »Wenn man also beim Handeln unweigerlich Fehler macht, und sie unter Qualen wieder ausbessern muss, wäre es doch viel besser, überhaupt nichts zu tun!« Nein, man soll handeln. Gewiss, man wird leiden. Aber dabei lernt und entfaltet man sich... und eines Tages ist das Leiden dann vorbei. Wenn ihr gelernt habt, richtig zu handeln, gibt es kein Karma mehr für euch. Zugegeben, jede Bewegung, jede Geste, jedes Wort löst Kräfte aus, die bestimmte Folgen haben. Nehmen wir aber an, dass diese Gesten und Worte aus Güte, Reinheit und Selbstlosigkeit entstanden sind, dann ziehen sie günstige Folgen nach sich. Dies nennt sich dann Dharma. Das Dharma ist das Ergebnis einer geordneten, harmonischen und wohltätigen Aktivität. Wer zu einem solchen Handeln fähig ist, entzieht sich dem Gesetz der zwangsläufigen Schicksalsfügung und stellt sich unter den Einfluss der göttlichen Vorsehung. Nichts tun, um Kummer und Qualen zu vermeiden, ist keine gute Lösung. Man soll aktiv, tatkräftig und unternehmungslustig sein, aber man muss seinem Handeln höhere Ziele setzen als Egoismus und persönlichen Nutzen. Nur dieser Weg vermeidet die katastrophalen Folgen, denen keiner entgehen kann. Es wird stets Ursache und Wirkung geben, ganz gleich was man auch tut. Nur werden durch selbstloses Handeln keine schmerzlichen Folgen mehr hervorgerufen, sondern Freude, Glück und Befreiung. Wer seine Ruhe haben will und deshalb nichts tut, kann sich nicht entfalten, nichts lernen, nichts gewinnen. Natürlich kann man unter solchen Umständen auch keine Fehler begehen, aber man gleicht einem Stein. Steine begehen nie Fehler! Man sollte sich lieber irren, sich sogar beschmutzen, aber daraus lernen. Wie kann man Farb- und Zementkleckse vermeiden, wenn Handwerker im Hause sind? Unmöglich, man muss die Flecke hinnehmen, die Hauptsache ist, die Arbeit ist getan, und das Haus ist fertig. Nachher muss man sich dann putzen und waschen und sich umziehen, aber das Haus ist wenigstens fertig. Meister Peter Deunov sagte eines Tages: »Ich gebe jedem von euch ein kleines Buch, mit dem ihr das Alphabet lernen könnt« (wir nennen es »boukvartche« in Bulgarien, und Ihr?... Fibel? Gut, eine Fibel.) »In einem Jahr möchte ich es wiederhaben«. Manche brachten das »boukvartche« vollkommen sauber und tadellos zurück. Sie hatten es nicht einmal aufgeschlagen, hatten folglich auch nichts daraus gelernt. Andere gaben es ihm vollkommen bekritzelt, zerrissen und befleckt zurück. Sie hatten es viele hundert Mal geöffnet, hatten es überallhin mitgenommen, hatten sogar darauf gefrühstückt... »Ja, aber dafür können sie jetzt lesen«, sagte der Meister, »das ist mir lieber.« Damals war ich noch jung, und ich weiß noch, wie ich ihn ganz schüchtern fragte: »Und ich, zu welcher Kategorie gehöre ich?« Er antwortete: »Du? Zur zweiten!« Darüber war ich natürlich glücklich, denn ich hatte begriffen, dass es die bessere war. Jetzt erinnere ich mich nicht mehr in welchem Zustand ich mein »boukvartche« zurückgab, auf jeden Fall aber hatte er mich in die zweite Kategorie Menschen eingeordnet, die zum arbeiten bereit sind... und das stimmt. Wie viele Fehler man auch begeht, wie viele Flecken und Spritzer man auch hinterlässt, wie sehr man auch beschimpft und kritisiert wird, das hat überhaupt keine Bedeutung. Das Wichtigste ist, man hat Lesen gelernt, die Arbeit getan, das Haus fertig gebaut. Alle, die immer sehr vernünftig und vorsichtig sind, um sich nicht bloßzustellen, machen keine Fortschritte. Mein Gott, was soll aus solchen Leuten werden? In der Offenbarung heißt es: »... dass du kalt oder warm wärest! Wenn du aber lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.« Warum ziehen manche das Lauwarme vor? Für die Lauwarmen gibt es keinen Platz. Ihr dürft euch nicht davor fürchten, Fehler zu begehen. Wer eine Fremdsprache lernt, aber kein Wort sagt aus Angst, sich durch einige Fehler lächerlich zu machen, wird nie richtig sprechen können. Man muss es in Kauf nehmen, sich ein bisschen lächerlich zu machen, man muss Fehler riskieren, denn man muss Sprechen lernen. Für das Karma gilt das Gleiche: Wir dürfen uns nicht von der Angst lähmen lassen, Fehler zu begehen, die wir dann wieder gutmachen müssen. Wenn wir uns nach und nach darin üben, unseren Handlungen ein göttliches Ziel zu setzen, werden wir nicht länger das Karma, sondern das Dharma auslösen, das heißt die Gnade und den Segen des Himmels auf uns herabrufen. Teil 2 Es ist unmöglich, dem Gesetz von Ursache und Wirkung zu entkommen. Die Frage ist nur zu wissen, welche Kraft man auslöst. Deshalb sage ich euch, dass das großartigste Gesetz, das uns die kosmische Intelligenz gegeben hat, dort liegt, wo keiner danach sucht, dort wo die Philosophen, Theologen und Moralisten nicht mehr hinsehen: in der Natur, genauer gesagt in der Landwirtschaft... Ja, auf dem Land. Alle Bauern wissen, dass sie keine Weintrauben ernten können, wenn sie einen Feigenbaum pflanz…
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