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Neoliberale, sozio-ökonomische und politische Transformationen seit den 1990er Jahren haben gravierende Auswirkungen auf pädagogische und therapeutische Institutionen. Dies erläutert Miriam Anne Geoffroy exemplarisch anhand der inklusiven psychoanalytischen École Expérimentale de Bonneuil-sur-Marne, gegründet 1969 bei Paris von Maud Mannoni. Auf Basis einer ethnografisch orientierten Dispositivanalyse verdeutlicht sie, wie jene Veränderungen die Einrichtung zunehmend in die Bredouille geraten ließen, und zeigt, welche innovativen Impulse diese unter anderem für die psychologische und pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bis heute liefert.
Inhalt
Geleitwort 1 Ein Ort zum Fragen 1.1 Was ist »Bonneuil«? Und was heißt es für die »gesprengte Institution«, in der Bredouille zu sein? 1.2 Aufbau der Arbeit 1.3 Forschung in und um Bonneuil herum 2 Eine ethnografisch orientierte Dispositivanalyse 2.1 Ethnografischer Zugang 2.1.1 Ein/mein Weg nach Bonneuil 2.1.2 Zwischen Bonneuil und dem Schreibtisch: mein Kommen und Gehen, mein Fort-Da 2.1.3 »Was zum Teufel geht denn hier ab?«: Ethnografischer Blick und teilnehmende Beobachtung als eine Notwendigkeit für die »gesprengte Institution« 2.1.4 Expert_innen-Interviews 2.2 Das heterogene Material 2.3 Dispositivanalyse 2.3.1 Mein Forschungsgegenstand als Dispositiv 2.3.2 Eine Dispositivanalyse ohne Küchenrezept? 2.4 Das Potential einer ethnografisch orientierten Dispositivanalyse 3 »Gesprengte Institution«: Historischer Kontext, Struktur, Konzept und Praxis 3.1 Ein »Ort zum Leben«: Die École Expérimentale und der historische Kontext ihrer Gründung 3.1.1 Die Gründungsgeschichte 3.1.2 Der Alltag in und außerhalb von Bonneuil 3.1.2.1 Die Kinder und Jugendlichen 3.1.2.2 Die Equipe des soignants 3.1.2.2.1 Die Permanents 3.1.2.2.2 Die Praktikant_innen 3.1.2.3 Die Tagesklinik 3.1.2.3.1 Der Unterricht 3.1.2.3.2 Die Causette 3.1.2.3.3 Die Zwischenräume 3.1.2.3.4 Die Ateliers 3.1.2.3.5 Die Versammlungen 3.1.2.3.6 Die Leitung 3.1.2.3.7 Die Finanzierung 3.1.2.4 Die Orte außerhalb der École 3.1.3 Der Einfluss der Antipsychiatrie und anderer alternativer psychiatrischer Ansätze 3.1.3.1 Ausländische Einflüsse aus England und Italien 3.1.3.2 Reformbewegungen der französischen Psychiatrie 3.1.3.2.1 Die »Psychiatrie de secteur« 3.1.3.2.2 Die »Psychothérapie institutionnelle« und Bonneuil 3.1.3.2.2.1 Die Entstehungsgeschichte 3.1.3.2.2.2 Die 1950er Jahre 3.1.3.2.2.3 Die Institution als Mittel der Therapie 3.1.3.2.2.4 Psychoanalyse und Institution 3.1.3.2.2.5 Die Institution als Ort und Form des Austausches 3.1.3.2.2.6 Die Zerschlagung des totalitären Charakters von Institutionen 3.1.3.2.2.7 Die Übertragung und der Kontext 3.2 Die »gesprengte Institution« 3.2.1 Psychoanalytische Grundlagen 3.2.1.1 Das »Fort-Da-Spiel« nach Freud 3.2.1.2 Die Lacan'sche Psychoanalyse 3.2.1.2.1 Lacans Rezeption in anderen Ländern und Sprachen 3.2.1.2.2 Wesentliche Merkmale der Lacan'schen Psychoanalyse 3.2.1.2.3 Das »Imaginäre« 3.2.1.2.3.1 Das »Spiegelstadium« 3.2.1.2.3.2 Die Ordnung des »Imaginären« 3.2.1.2.4 Die »Symbolische Ordnung« 3.2.1.2.4.1 Die Verschränkung des Symbolischen und des Imaginären: Die Bedeutung des Anderen bzw. der Sprache für die Bildung des Imaginären 3.2.1.2.4.2 Die Rolle des Signifikanten 3.2.1.2.4.3 Das »Fort-Da-Spiel« als ursprüngliche Symbolisierung 3.2.1.2.4.4 Exkurs:Winnicotts »Übergangsobjekt« und »Übergangsphänomen« 3.2.1.2.4.5 Das »Désir« und die Kastration 3.2.1.2.4.6 Der »Phallus« und die Kastration 3.2.1.2.4.7 Exkurs: Judith Butlers Kritik an Lacan 3.2.1.2.4.8 Wesentliche Aspekte der »väterlichenMetapher« 3.2.1.2.4.9 Der »Name-des-Vaters« und das Unbewusste 3.2.1.2.4.10 Die »Forclusion« 3.2.1.2.4.11 Das »Reale« 3.2.1.2.4.12 Zusammenfassung: Das Symbolische und das Imaginäre 3.2.1.3 Maud Mannoni 3.2.1.3.1 Biografie 3.2.1.3.2 Wesentliche Merkmale ihrer Arbeit 3.2.1.3.3 »Das zurückgebliebene Kind und seine Mutter« 3.2.1.3.4 Mannoni und Bettelheim 3.2.1.3.5 »Der Psychiater, sein Patient und die Psychoanalyse« 3.2.1.3.6 Keine psychoanalytischen Sitzungen in der Institution 3.2.2 Das Konzept der »gesprengten Institution« 3.2.3 Die Praxis der »gesprengten Institution« 3.2.2.1 Keine Abschaffung, sondern Sprengung der Institution 3.2.2.2 Entschleierung von pathologisierenden und sklerotisierenden Funktionen 3.2.2.3 Die »gesprengte Institution« als »Fort-Da-Spiel« 3.2.2.4 Das »Recht auf Risiko« 3.2.2.5 Ein Platz in Bonneuil Ein Platz im Symbolischen 3.2.3 Die Praxis der »gesprengten Institution« 3.2.3.1 Die Orte außerhalb der École 3.2.3.1.1 Die »Familles d'accueil en province« 3.2.3.1.2 Die »camps de vacances« 3.2.3.1.3 Die »Lieux d'accueil de nuit« 3.2.3.1.4 Die »Travail à l'extérieur« 3.2.3.1.5 Die Sitzungen bei den Analytiker_innen 3.2.3.2 Der Unterricht 3.2.3.2.1 Lesen, Schreiben und Rechnen 3.2.3.2.2 Ein anderes Lernen 3.2.3.2.3 Die »Compagnons« 3.2.3.2.4 Prufungen 3.2.3.2.5 Die Fernschule 3.2.3.3 Die »Ateliers« 4 Theoretische Ansätze zur Analyse der »Gesprengten Institution« 4.1 Bio-Macht 4.1.1 Disziplin 4.1.2 Regulierung der Bevölkerung 4.1.3 Disziplin und Bio-Politik 4.1.4 Exkurs: Theorie der Degeneration 4.2 Neoliberale Gouvernementalität 4.2.1 Gouvernementalität 4.2.2 Einige Kennzeichen des Liberalismus und des Wohlfahrtsstaates 4.2.3 Der Neoliberalismus 4.2.4 Der neue Risikobegriff 4.2.5 Neoliberale Diskurse und Praktiken 4.3 Evaluation als Exklusionsmittel und als disziplinäre Standardisierung im Neoliberalismus 4.4 Überschneidungen von einigen Idealen und Forderungen der 68er mit Diskursen und Anforderungen des neoliberalen Kapitalismus 4.5 Selbstbestimmtes Leben als neoliberale Pflicht 4.6 Stärken und Schwächen des Gouvernementalitätsansatzes bei der Analyse Sozialer Arbeit 4.7 Gegen-Verhalten und Widerstand im Neoliberalismus 4.8 Diskurs der MachtDiskurs der Kritik 4.9 Schlussfolgerungen aus den theoretischen Ansätzen 5 »Gesprengte Institution« in der Bredouille 5.1 Die Finanzierung Bonneuils und ihre Schwierigkeiten 5.1.1 Die »Vernichtungsmaschine«: Finanzierungsprobleme von Anfang an 5.1.2 »Le prix de journée« 5.1.3 Finanzierung der Gastfamilien in den 70er und 80er Jahren 5.1.4 »La Dotation globale de financement« 5.1.5 Die 35-Stunden-Woche 5.1.6 Zusammenfassung 5.2 Akkreditierung und Evaluation 5.2.1 Der Plan Juppé 5.2.2 Ursprünge der Akkreditierung 5.2.3 Definition und Ziele der Akkreditierung 5.2.4 Die ANAES und die Akkreditierungshandbücher 5.2.5 Die Akkreditierung im Rahmen von ökonomischen, politischen und Sicherheitsinteressen 5.2.6 Zwischeninterpretation 5.2.7 Kooperation mit anderen Verfahren 5.2.8 Zwischeninterpretation 5.2.9 Richtlinien, Referenzpunkte und Kriterien der Akkreditierung 5.2.10 Die Richtlinien im Akkreditierungshandbuch von 1999 5.2.11 Die Richtlinien im Akkreditierungshandbuch von 2004 5.2.12 Zwischeninterpretation 5.2.13 Die Etappen des Akkreditierungsverfahrens 5.2.13.1 Antrag auf Beteiligung am Akkreditierungsverfahren 5.2.13.2 Eintritt in das Akkreditierungsverfahren 5.2.13.3 Autoevaluation 5.2.13.4 Kontrollbesuch 5.2.13.5 Schlussfolgerung des »Collège de l'accréditation« 5.2.13.6 Mitteilung und Veröffentlichung der Ergebnisse 5.2.13.7 Zwischeninterpretation 5.2.14 Schlussfolgerungen 5.3 Der Rechenschaftsbericht über die Akkreditierung Bonneuils und einige Folgen für die Praxis 5.3.1 Teil 1 des Rechenschaftsberichtes: Standardisierte Vorstellung der Einrichtung 5.3.2 Teil 2 des Rechenschaftsberichtes: Zeitliche Abwicklung des Akkreditierungsverfahrens 5.3.3 Teil 3 des Rechenschaftsberichtes: Beurteilungen und abschließende Entscheidungen 5.3.3.1 Zusammenfassung der Beurteilungen 5.3.3.2 Abschließende Entscheidungen und Verbesserungsempfehlungen 5.3.4 Schlussfolgerungen 5.4 Veränderungen und Schwierigkeiten im Team 5.4.1 Der Tod Maud Mannonis 5.4.1.1 Administrative Veränderungen innerhalb von Bonneuil nach Mannonis Tod 5.4.1.2 Der Verlust von Mannonis zentraler Rolle im Team und ihrer einmaligen Funktion nach außen 5.4.1.3 Schwierige Trauer 5.4.1.4 Diskussione…