

Beschreibung
Lehrerinnen der Grundschule sehen sich im Anspruch der Inklusion mit der Aufgabe konfrontiert, die mit ihm verbundenen und bisweilen verborgenen Normativitäten in die Eigenlogik der Alltagspraxis zu übersetzen. Autorentext Matthias Olk, Dr. phil., studierte Gr...Lehrer*innen der Grundschule sehen sich im Anspruch der Inklusion mit der Aufgabe konfrontiert, die mit ihm verbundenen und bisweilen verborgenen Normativitäten in die Eigenlogik der Alltagspraxis zu übersetzen.
Autorentext
Matthias Olk, Dr. phil., studierte Grundschullehramt sowie Kultur- und Religionswissenschaften in Gießen und Berlin. Er promovierte im Graduiertenkolleg Inklusion Bildung Schule' der HU Berlin und war Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung. Seit 2022 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Schultheorie und Schulentwicklung der Universität Bremen. Anfang 2024 war er als Gastwissenschaftler an der American University in Kairo tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen praxeologisch orientierter Professions- und Schulforschung mit besonderem Fokus auf die Grundschule im Anspruch der Inklusion.
Inhalt
Einleitung . 15 I Theoretische Grundlagen . 17 1 Inklusion Wandel Kontrafaktizität . 17 1.1 Der Anspruch der Inklusion als Affirmation des Wandels . 18 1.1.1 Inklusion als gesellschaftlicher Wandel . 18 1.1.2 Inklusion als grundschulischer Wandel . 22 1.1.3 Inklusion als professionsbezogener Wandel . 25 1.2 Zum Inklusionsverständnis dieser Arbeit . 28 1.2.1 Inklusion als Sprachspiel . 28 1.2.2 Die Affirmation des Wandels als Verweis auf das Kontrafaktische . 32 1.2.3 Die Normativität der Inklusion: Ein Sprachspiel der Kontrafaktizität . 34 2 Grundschullehrerinnenberuf Überzeugungen Professionalisierung . 35 2.1 Allgemeine Bestimmungen zur Arbeit in der Grundschule im Anspruch der Inklusion . 35 2.1.1 Die Organisation Schule im Entwicklungsanspruch der Inklusion . 36 2.1.2 Organisation und organisationale Milieus . 39 2.1.3 Der Grundschullehrerinnenberuf zwischen Erwartungslast und Degradierung . 40 2.1.4 Der Anspruch der Inklusion und die Arbeit in der Grundschule . 42 2.2 Befunde zu Überzeugungen (beliefs) von Grundschullehrerinnen . 43 2.2.1 Zum Stand der Forschung zu normativ konnotierten Lehrerinnenüberzeugungen . 44 2.2.2 Vertiefende Perspektive 1: Axiologische Überzeugungen von Grundschullehrerinnen im Kontext Inklusion . 48 2.2.3 Vertiefende Perspektive 2: Inklusionsbezogene Überzeugungen (angehender) Grundschullehrerinnen . 52 2.3 Professionstheoretische Bestimmungen zum Grundschullehrerinnenhandeln . 55 2.3.1 Das klassische Professionen-Modell und pädagogische Professionalität . 55 2.3.2 Lehrerinnenhandeln im Anspruch der Inklusion im Spiegel etablierter Professionstheorien . 57 2.3.3 Traditionen der normativen Frage nach einem professionsbezogenen Ethos . 60 2.3.4 Eine praxeologische Bestimmung von Professionalisierung und Professionalität . 62 2.4 Die Übersetzung der Normativität(en) der Inklusion in eine Alltagsmoral des Grundschullehrerinnenhandelns als Professionalisierungsaufgabe . 66 3 Praxis Normativität Erkenntnisinteresse 69 3.1 Sozialtheoretische Verortungen . 69 3.1.1 Pierre Bourdieu: Ein habitualisiertes Ethos und Praktiken des Urteilens . 71 3.1.2 Joseph Rouse: Normative Praktiken und die Normativität der Praxis . 74 3.1.3 Entwurf einer Perspektive einer praktischen Alltagsmoral: Zwischen Stabilität und Dynamik . 76 3.2 Ableitung des Erkenntnisinteresses: Drei Forschungsfragen . 78 II Methoden und Methodologie . 81 1 Begriffsbestimmungen und Verortungen . 81 1.1 Alltagsmoral' als erkenntnistheoretische Kategorie . 81 1.2 Zum Wissen der erziehungswissenschaftlichen Biographieforschung . 84 1.3 Zur Verortung des Erkenntnisinteresses zwischen Subjektivität und Objektivität . 86 2 Methoden und Methodenkombination . . 88 2.1 Das narrativ-biographische Interview . 88 2.2 Prämissen der Praxeologischen Wissenssoziologie . 93 2.3 Relationale Typenbildung und der Vergleich von Fallgruppen . 100 2.4 Zur forschungspraktischen Kombination von narrativ-biographischem Interview und dokumentarischer Methode . . . . . . 105 2.5 Reformulierung des Erkenntnisinteresses in methodologischer Sprache . 107 2.6 Überlegungen zur Gültigkeit der Rekonstruktionsergebnisse und zur Forschungsethik . . 109 2.7 Feldzugang . . 113 III Ergebnisdarstellungen . 114 1 Zur Konstruktion des Samples . 114 2 Vier Eckfälle: Kontrastierende biographische Orientierungsrahmen . 116 2.1 Eckfall Frau Reiser . . 116 2.1.1 Die eigene Kindheit: ein biographischer Normalverlauf . 117 2.1.2 Als Werkstudentin: Schulische Hierarchie und normative Verhaltenserwartungen . 119 2.1.3 Erste berufliche Erfahrungen: Inklusion und die Praxis des Rausnehmens' . 120 2.1.4 In Italien: Die autoritäre Lehrerin und identitätsbezogene Erwartungen . 121 2.1.5 Die A-Grundschule: Zugehörigkeit und normative Freiheit . 124 2.1.6 Im Unterricht: Das Vibrationsding' und der Zappelphilipp' . 126 2.1.7 Biographischer Orientierungsrahmen: Zwischen Erwartungslast und Zugehörigkeit . 128 2.2 Eckfall Frau Nolten . . 130 2.2.1 Die eigene Kindheit: Vom Idyll der Insel in die Stadt . 130 2.2.2 Im Referendariat: Stigmatisierung' und Diskriminierung' . 133 2.2.3 Im jahrgangsgemischten Unterricht: Inklusion und die Individualisierungsfalle' . 135 2.2.4 Als stellvertretende Schulleiterin: Inkongruenz und die praktische Klugheit der Planarbeit . 138 2.2.5 Die A-Grundschule: Kongruenz und die Gefahr tradierter Normen . 142 2.2.6 Biographischer Orientierungsrahmen: Ausgrenzende Normen und Familiarität . 145 2.3 Eckfall Frau Akgündüz . 147 2.3.1 Die eigene Kindheit: Identitätsnormen und die Distanz zum Autochthonen . 147 2.3.2 Die eigene Schulzeit: Gesellschaftliche Geschlossenheit und Praktiken des Durchboxens' . 148 2.3.3 Im Geschichtsunterricht: Von Osmanen' und Österreichern' . 150 2.3.4 Die A-Grundschule: Lehramtsquereinstieg als biographischer Umbruch . 152 2.3.5 Der Fall Maxims: Von Eigenverantwortlichkeit zu differenzierter Verantwortlichkeit . 153 2.3.6 Biographischer Orientierungsrahmen: Geschlossenheit und Verantwortlichkeit . 159 2.4 Eckfall Herr Clausens . 161 2.4.1 Die eigene Kindheit: Der Vater und die Außenseiter' . 161 2.4.2 In der Moped'-Gang: Der Genuss der Jugend . 164 2.4.3 Als Schulassistent im Brennpunkt': Inklusion als historische Veränderung . 167 2.4.4 Besondere pädagogische Praktiken: Ringen und Raufen', Kletterförderung', Aucouturier' . 168 2.4.5 Die A-Grundschule: Gelebte' Inklusion und ihre Fragilität . 172 2.4.6 Die Kolleginnen: Zur Identitätsnorm des erfahrenen Pädagogen . 175 2.4.7 Biographischer Orientierungsrahmen: Erfahrung und Souveränität . 177 3 Relationale Typenbildung: Vier Ethos-Typen . 179 3.1 Typ: Ethos des Harmonisierens . 181 3.1.1 Tradiertes ausklammern (A) . 181 3.1.2 Aufgehen im kollektiven Wir (1) . 185 3.1.3 Abweichende Schülerinnen als Herausforderung pädagogischen Handelns (I) . 189 3.1.4 Zusammenfassung . 192 3.2 Typ: Ethos des Provozierens . . 193 3.2.1 Tradiertes als Kontrastfolie (B) . 194 3.2.2 Das Selbst über den anderen (2) . 197 3.2.3 Abweichende Schülerinnen als Bestätigung des pädagogischen Handelns (II) . 200 3.2.4 Zusammenfassung . 202 3.3 Typ: Ethos des Adaptierens . 204 3.3.1 Tradiertes selektiv auswählen (C) . 205 3.3.2 Das Selbst mit den anderen (3) . 208 3.3.3 Abweichende Schülerinnen als Bestätigung des pädagogischen Handelns (II) . 212 3.3.4 Zusammenfassung . 215 3.4 Typ: Ethos des Monierens . 219 3.4.1 Mangel an Tradiertem (D) . 219 3.4.2 Das Selbst über den anderen (2) . 221 3.4.3 Abweichende Schülerinnen als Herausforderung des pädagogischen Handelns (I) . 224 3.4.4 Zusammenfassung . 227 4 Differenzierungen zur Professionalisierung der Ethos-Typen . 230 4.1 Erste Differenzierung: Gradierender Vergleich der interaktiven Praxen . 230 4.1.1 Die interaktive Praxis im Ethos des Harmonisierens . 230 4.1.2 Die interaktive Praxis im Ethos des Provozierens . 232 4.1.3 Die interaktive Praxis im Ethos des Adaptierens . 233 4.1.4 Die interaktive Praxis im Ethos des Monierens . 235 4.1.5 Zusammenfassender Vergleich der interaktiven Praxen der Ethos-Typen . 236 4.2 Zweite Differenzierung: Zur Rekonstruktion des Prinzips einer praktischen Diskursethik' . 239 4.2.1 Die inklusive' A-G…
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