Die Vernunft muß sich in allen ihren Unternehmungen der Kritik unterwerfen, und kann der Freiheit derselben durch kein Verbot Abbruch tun, ohne sich selbst zu schaden und einen ihr nachteiligen Verdacht auf sich zu ziehen.

Ohne dieselbe ist die Vernunft gleichsam im Stande der Natur, und kann ihre Behauptungen und Ansprüche nicht anders geltend machen, oder sichern, als durch Krieg. Die Kritik dagegen, welche alle Entscheidungen aus den Grundregeln ihrer eigenen Einsetzung hernimmt, deren Ansehen keiner bezweifeln kann, verschafft uns die Ruhe eines gesetzlichen Zustandes, in welchem wir unsere Streitigkeit nicht anders führen sollen, als durch Prozeß. Was die Händel in dem ersten Zustande endigt, ist ein Sieg, im zweiten aber die Sentenz, die, weil sie hier die Quelle der Streitigkeiten selbst trifft, einen ewigen Frieden gewähren muß. Immanuel Kant

Inhalt
Kopper, Joachim: Einleitung. Brunschvicg, Léon: Der Fortschritt des Bewußtseins in der abendländischen Philosophie - Der kritische Idealismus. (Übersetzt von Rainer Rochlitz). Hegel, G.W.F.: Kant. Schopenhauer, Arthur: Kritik der Kantischen Philosophie (Transzendentale Ästhetik). Paton, Herbert James: Kants Metaphysik der Erfahrung. (Übersetzt von Jörg Adrian Huber). Lachièze-Rey, Pierre: Das Kantische und das Kartesische Cogito. (Übersetzt von Rainer Rochlitz). Hartmann, Nicolai: Geschichtliches und Übergeschichtliches in der Kantischen Philosophie. Cohen, Hermann: Grundsatz der Antizipationen der Wahrnehmung. Caird, Edward: Die zweite Analogie der Erfahrung - Der Grundsatz der Kausalität. (Übersetzt von Jörg Adrian Huber). Boutroux, Emile: Die transzendentale Dialektik. (Übersetzt von Joachim Kopper). Sidgwick, Henry: Rationale Theologie. (Übersetzt von Jörg Adrian Huber). Kojève, Alexandre: Die transzendentale Methodenlehre. (Übersetzt von Rüdiger Bittner). Alain, Chartrier Emile: Briefe über die >Kritik der reinen Vernunft<. (Übersetzt von Joachim Kopper).