Die Liebe kennen wohl alle, die auf dieser Erde gehen, und doch ist sie eines der größten Geheimnisse des Universums. In seinem gesamten Werk weist der jüdische Gelehrte Martin Buber (1878 1965) auf eine Wirklichkeit hin, die nicht oder zuwenig gesehen worden ist. So entwickelt er in besonderer Weise das Dialogische Prinzip, dessen Lehren bis heute als Grundlage von Theorie und Praxis philosophischer, theologischer, psychotherapeutischer und pädagogischer Ansätze gelten. Bubers vielgepriesene Liebe wird in diesem Buch gründlich und begreifbar entfaltet, ausgehend von Bubers wichtigster Schrift Ich und Du von 1923. Herausstechend als Novum kommt die erotische Liebe und Sexualität in Bubers Schriften zum Ausdruck, aber auch Geheimnisse wie Transformation und Verantwortung bis hin zur Ethik.

Autorentext
Theologin Marion Maja Glozober, geb. 1960 in Sulingen, Norddeutschland, Studium der Evangelischen Theologie in Göttingen, Hamburg, Amsterdam und Berlin. Tätigkeiten in der Kirchengemeinde und verschiedenen sozialen Einrichtungen der Bildung, Beratung und Integration. Vierjährige Psychotherapieausbildung. Ausbildung Heilpraktikerin für Psychotherapie, seit 2010 mit eigener Praxis für Psychotherapie, Beratung und Seelsorge. Sterbe- und Trauerbegleiterin. Schriftstellerin von Lyrik und Prosa. Jahrzehntelang Leitung von Schreibwerkstätten und Schreibreisen für Seniorinnen. Vortragstätigkeit vor allem über den jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber. Allgemeine Schwerpunktthemen: Hochsensibilität, Judentum, Feministische Bewegung, Kriegskinder und Kriegsenkelinnen, Arbeiterwelten. Engagementlotsin in Niedersachsen. Seit 2002 Mitglied im Jüdischen Lehrhaus Göttingen. Mitglied in der Martin Buber - Gesellschaft. Marion Maja Glozober wohnt und lebt in Hannover.

Inhalt

1. Inhaltsverzeichnis 2. Vorwort 3. Einleitung 3.1 Zum feministischen Ansatz 3.2 Zu Martin Bubers Sprache 3.3 Zum Schreibstil 3.4 Zur Literatur 3.5 Verwendete Ausgabe von Ich und Du und anderer Schriften von Martin Buber 3.6 Zählung auch mit Paragraphen 3.7 Zur Literatur aus den Niederlanden 3.8 Zu meiner psychotherapeutischen Profession 4. Inhaltliche Vorbemerkungen und Forschungsbericht 5. Thematische Hinführung 6. Biographische Notizen zu Martin Buber (1878 1965) 6.1 Hinführung zu den biographischen Notizen 6.2 Martin Buber als Mensch Exkurs 1: Antisemitismus und Liebe 6.3 Paula Winkler/Buber 6.4 Gustv Landauer 6.5 Bubers Wende während des Ersten Weltkrieges? 6.6 Kritikpunkte an Martin Buber 7. Das philosophisch - theologische Hauptwerk Martin Bubers: Ich und Du von 1923 7.1 Entstehungsgeschichtliche Notizen zu Ich und Du 7.2 Sprachliche Notizen 7.3 Notizen zum Gespräch im Verständnis von Buber 7.4 Das geistliche Lehrgespräch 8. Die Liebe im Buch Ich und Du und in anderen Schriften Martin Bubers 8.1 Etymologische Assoziationen zum Wort Liebe 8.2 Quellen und Traditionen zu Martin Bubers Liebesverständnis 8.2.1 Einleitung 8.2.2 Biblische und weitere jüdische Quellen A Der biblische Textbefund in Grundzügen B Überleitung zu mystischen Traditionen C Der Chassidismus D Einleitung zur chassidischen Bewegung E Hitlahabut F Aboda G Kawwana H Schiflut 8.3. Philosophische Traditionen 8.3.1 Überleitung zu den philosophischen Traditionen 8.4 Philosophische Ansätze in der Antike 8.4.1. Zu einzelnen philosophischen Traditionen 8.4.2. Platon (ca. 427-347 v. Chr.) A Einleitung zu den Ausführungen über Platons Symposion B Eros 8.5. Immanuel Kant (1724 1804) 8.5.1. Eine Vorlesung über Ethik 8.5.2. Die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 8.5.3. Kritik der praktischen Vernunft 8.5.4. Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft 8.5.5. Die Metaphysik der Sitten 8.6. Georg Simmel (1858-1918) 8.6.1. Einleitung in die Moralwissenschaft 8.6.2. Fragment über die Liebe (posthum 1921) 8.6.3. Exkurs über Treue und Dankbarkeit 8.7. Lou Andreas-Salomé (1861 1937) 9. Bubers Verständnis der Liebe 9.1 Der Rahmen von Ich und Du 9.1.1. Das geistliche Lehrgespräch Ich und Du 9.1.2. Die Du-Welt: das Grundwort Ich-Du; die Es-Welt: das Grundwort Ich-Es 9.1.3. Das Verhältnis des endlichen Du und des ewigen Du 9.1.4. Das Ich 9.1.5. Das wesenhafte Wir Exkurs 2: Zu Zeiten Bubers Anfang des 20. Jahrhunderts 10. Die Textpassagen zur Liebe in Bubers Schrift Ich und Du 10.1. Zu § 19, MBW 4: S. 46 47 Liebe I 10.2. Zu § 21, MBW4: S. 47 48 Liebe II 10.3. Zu § 22: MBW4: S. 4 Du muss Es werden 10.4. Zu § 30, MBW 4: S. 58 Ein verliebtes Du flüstern 10.5. Zu § 32, MBW4: S. 60 Liebe und Geist 10.6. Zu § 33, MBW4: S. 62 64 Liebe und Ehe 10.7. Zu § 49, MBW4: S. 85 87 Liebe und Gefühle 10.8. Zu § 50, MBW4: S. 87 94 Kritik der Mystik 10.9. Zu § 52, MBW4: S. 95 97 Wechselnde Liebe 10.10. Zu § 55 und 56 MBW4: S. 98 99 Drei Pforten zu Gott 10.11. Zu § 59: MBW4: S. 101 103 Tun der Liebe 11. Texte aus der Martin Buber Werkausgabe zum Stichwort Liebe 11.1. Fünfundzwanzig entfaltete Thematisierungen zur Liebe 11.1.1. Rede zur Bar Mitzwa - Feier, 1891 (MBW 1, 93 98) 11.1.2. Glaube, Hoffnung, Liebe (Ewige Jugend), 1892 (MBW 1, 99 102) 11.1.3. Was ist zu tun? (Einige Anmerkungen) 1904 (MBW 3, 178) 11.1.4. Das Judentum und die Menschheit (drei Reden über das Judentum) 1911 (MBW 3, 232) 11.1.5. Kraft und Richtung. Klugheit und Weisheit, 1928 (MBW 4, 110) 11.1.6. Zwiesprache, 1929/1930 (MBW 4, 130 132; 138f) 11.1.7. Monologisches und dialogisches Leben. Vortrag 1928 (MBW 4, 334) 11.1.8. Rede über das Erzieherische. Rede 1925 (MBW 8, S. 136 155) 11.1.9. Bericht und Berichtigung. Artikel in Der Jude 1926 (MBW 9, S. 98 100) 11.1.10. Das menschliche Handeln und seine Problematik. Aussprache zwischen Martin Buber und Emil Brunner bei Dr. Trüb am 17. Juni 1928 (MBW 9, S. 103 127) 11.1.11. Zwei Glaubensweisen, 1950 (MBW 9, S. 243 248, 288 289) 11.1.12. Von der Verseelung der Welt, 1923, Entwurf zu einem frei gehaltenen Vortrag im Psychologischen Klub Zürich am 1. Dezember 1923 (MBW 10, S. 34) 11.1.13. Martin Buber Abende, Fünfte Besprechung, 6. Dezember 1923, Zürich (MBW 11.1, S. 203) 11.1.14. Der Mensch und sein Gebild, 1954 als Vortrag, 1955 als Buch veröffentlicht, München (MBW 12, S. 462) 11.1.15. Antwort [an meine Kritiker], 1963, (MBW 12, S. 467 525, hier 492) 11.1.16. Die Religion als Wirklichkeit, 1924, Vortrag in Jena (MBW 12, S. 168) 11.1.17. Der Glaube der Propheten, 1950, Um die Liebe (MBW 13,1, S. 238 252) 11.1.18. Geleitwort [zu Der große Maggid ...], 1921 (MBW 17, S. 69, S. 86f) 11.1.19. Der Chassidismus, Vortrag 1930 (MBW 17, S. 144 159, hier S. 147) 11.1.20. Gottesliebe und Nächstenliebe im Chassidismus, hebräischer Text, auf Deutsch veröffentlicht 1947 in der Schweiz, (MBW 17, S. 217 232) 11.1.21. Ein Spruch des Maimuni, Israelitisches Familienblatt Jg. 37, Nr. 15, 1935, (MBW 20, 107 108) 11.1.22. Vorbemerkung [zu Hermann Cohen, Der Nächste], 1935, (MBW 20, S. 110) 11.1.23. Über Jakob Boehme, ggf. 1901, Rede in Berlin (MBW 2.1., S. 70 74) 11.2. Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse 12. Entfaltung: Die Liebe bei Martin Buber 12.1. Glaube 12.2. Das Geheimnis 12.3. Das Geheimnis der erotisch sexuellen Liebe 12.4. Eine jüdische Tradition der Sexualität 12.5. Freude an Sexualität 12.6. Gefühle 12.7. Das Geheimnis der Transformation Exkurs 3: Welteinbezogensein (Martin Buber) u. Weltbeziehung (Hartmut Rosa) 12.8. Das Geheimnis der Verantwortung 12.9. Erschwernisse der Liebe 12.10. Das Geheimnis des Lebens vor dem Angesicht 12.11. Der dialogische Beziehungsvorgang und in ihm die Liebe 12.12. Das Geheimnis der Liebe 12.13. Das Geheimnis einer Ethik 12.14. Eine Tugendethik als Liebesethik? 12.15. Gesinnungsethik und Verantwortungsethik 12.16. Eine Ethik bei Martin Buber? 12.17. Bubers Verständnis von Humanismus 12.18. Die Liebe und die Versöhnung 12.19. das Geheimnis der Tat: Die Umarmung 12.20. Bubers Liebe auf dem Prüfstein: Stress als Charakteristikum unseres Zeitalters 12.21. Schluss 13. Anhang: Sammlung weiterer kurzer Textpartien in der MBW 14. Literaturverzeichnis