Hochauflösende Urethradruck-Profilometrie

Von:

Mario Klünder

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Harninkontinenz beeinträchtigt betroffene Patienten in ihrer Gesundheit, Hygiene und Lebensqualität. Da Harninkontinenz vielfältige Ursachen haben kann, ist für eine erfolgreiche Behandlung eine auf mögliche Ursachen hindeutende Diagnostik essenziell. Dazu wird unter anderem das Urethradruckprofil erfasst. Dabei wird ein spezieller Katheter durch die Harnröhre gezogen und der Druckverlauf gemessen. Das in dieser Arbeit vorgestellte Verfahren der hochauflösenden Urethradruck Profilometrie (HD-UDP) hat zum Ziel, die Zuverlässigkeit und den diagnostischen Wert des UDPs zu verbessern. Dazu wird ein Microtip Katheter eingesetzt, welcher Druckdaten in hoher örtlicher Auflösung erfasst und eine räumliche Zuordnung der Messdaten ermöglicht. Die Verarbeitung der Messdaten des HD-UDP-Systems und dessen Evaluation anhand von Messdaten weiblicher Minipigs stellen den Inhalt dieser Arbeit dar. Die Messdaten werden in drei wesentlichen Schritten verarbeitet. Im ersten Schritt werden zeitkorrelierte Artefakte aus den Druckdaten entfernt. Im zweiten Schritt wird die Druckverteilung auf der Innenseite der Harnröhre durch einen Signalrekonstruktionsalgorithmus berechnet. Im dritten Schritt wird die Druckverteilung innerhalb des die Harnröhre umgebenden Gewebes mittels Entfaltung rekonstruiert. Ein elastomechanisches Harnröhrenmodell wird dabei durch eine "Point-Spread-Function" dargestellt. Bei Versuchen an Minipigs liefert die HD-UDP im Vergleich zu einem modernen luftgefüllten Ballonkatheter wesentlich detailliertere und intuitiver zu interpretierende Daten. Durch statistische Auswertungen der Datensätze wird die gute Reproduzierbarkeit der HD-UDP-Datensätze gezeigt. Damit könnte die HD-UDP zukünftig die Auswahl einer optimalen Therapie zu unterstützen.