

Beschreibung
Nicht alle Kinder zeigen den Erwachsenen, wie schmerzlich die Trennung von ihren Eltern zu Beginn der Kita-Zeit für sie ist. Ihre Verlustangst, Ohnmacht, Verzweiflung oder auch Wut werden dann oft nicht erkannt und die Kinder bleiben damit allein ihre Melodie ...Nicht alle Kinder zeigen den Erwachsenen, wie schmerzlich die Trennung von ihren Eltern zu Beginn der Kita-Zeit für sie ist. Ihre Verlustangst, Ohnmacht, Verzweiflung oder auch Wut werden dann oft nicht erkannt und die Kinder bleiben damit allein ihre Melodie des Abschieds findet kein Gehör. Das zentrale Anliegen von Maria Fürstaller ist die theoretische Aufbereitung gerade dieser stillen, nicht offensichtlichen Affektäußerungen unter Bezugnahme auf psychoanalytische Theorien zur Affektregulation. Sie schließt das Buch mit Überlegungen zu Konsequenzen für die pädagogische Praxis sowie für den Aus- und Weiterbildungsbereich im Feld der Elementarpädagogik.
Inhalt
Prolog: Die Melodie des Abschieds als Entwicklungsthema und Entwicklungsmotiv I Einfuhrende Anmerkungen 1 Problemhintergrund und Ausgangslage 1.1 Trennung als zentrales Thema der Eingewöhnung 1.2 Stille Zeichen des Kummers während der Eingewöhnung im Kontext der Wiener Kinderkrippenstudie 1.2.1 Die ratingbezogene Videoanalyse der Wiener Kinderkrippenstudie 1.2.2 Eine erste Annäherung: Jan Ein still leidendes Kind? 2 Die empirische Untersuchung und der Aufbau des Buchs II Forschungsschwerpunkte und Diskurslinien im Feld der Elementarpädagogik 3 Ökonomisierung der Kindheit: Fruhe außerfamiliäre Betreuung aus (bildungs-)ökonomischer Perspektive 3.1 Drei zentrale Zugänge des ökonomisch gefuhrten Legitimationsdiskurses 3.2 Auswirkung der Ökonomisierung der Kindheit 4 Zur Qualität in elementarpädagogischen Einrichtungen 4.1 Qualität als ein relatives, dynamisches und mehrdimensionales Konstrukt 4.2 Forschungszugänge zur Formulierung von Qualitätskriterien sowie zur Entwicklung und Sicherung von Qualität 4.3 Beziehungs- und Interaktionsqualität als zentrale Kategorien der pädagogischen Prozessqualität 4.4 Professionalität und Professionalisierung 5 Entwicklung und Bildung im Kontext fruher außerfamiliärer Betreuung 6 Zusammenfassung III Theoretische Perspektiven und empirische Grundlagen zur Eingewöhnung 7 Der Zauber des Anfangs und dieMelodie des Abschieds: Eingewöhnung als krisenhafter Übergangsprozess 8 Zentrale theoretische Perspektiven und empirische Grundlagen der Eingewöhnungsforschung 8.1 Eingewöhnung als Gegenstand der Bindungsforschung 8.1.1 Grundzuge der Bindungstheorie 8.1.2 Bindungstheoretisch orientierte Studien zur Eingewöhnung: Überblick 8.1.3 Kurzzusammenfassung 8.2 Eingewöhnung als Gegenstand psychoanalytisch orientierter Forschung 8.2.1 Die Besonderheit(en) des psychoanalytischen Blicks auf fruhe Kindheit 8.2.2 Charakteristika psychoanalytisch orientierter Eingewöhnungsforschung 8.2.3 Psychoanalytisch orientierte Studien zur Eingewöhnung: Überblick 8.2.4 Die Wiener Kinderkrippenstudie als ein Beispiel fur eine multiperspektivisch orientierte Studie zur Eingewöhnung 8.2.5 Einzelfallstudien der Wiener Kinderkrippenstudie 8.2.6 Kurzzusammenfassung 9 Wenn die Melodie des Abschieds kein Gehör findet: Stille Zeichen des Kummers während der Eingewöhnung 9.1 Stille Zeichen des Kummers als expliziter Gegenstandsbereich im Kontext der Eingewöhnungsforschung 9.2 Stille Zeichen des Kummers und Affektregulation 10 Zusammenfassung IV Forschungsmethodisches Vorgehen und methodologischer Rahmen der Untersuchung 11 Einfuhrende Anmerkungen 12 Zum Design der Untersuchung 12.1 Darstellung des Samples 12.2 Zum forschungsmethodischen Vorgehen der Datenaufbereitung und -auswertung 12.2.1 Die Beobachtungsmethode der Young Child Observation nach dem Tavistock-Konzept 12.2.2 Die Verschriftlichung der Videobeobachtungen 12.2.3 Die Auswertungs- und Analysestrategie 12.2.4 Forschungsreflexive Anmerkungen 13 Zur forschungsmethodologischen Verortung der Untersuchung V Von stillen Zeichen zu stillen Formen des Kummers: Ergebnisdarstellung 14 Einfuhrend zu den Ergebnissen der fallubergreifenden Analyse 15 Offene Gruppensituationen: Zwischen Gefuhlen des Verloren-Seins und der Suche nach Zweisamkeit sowie Gemeinsamkeit 15.1 Stille Formen der Selbstregulation in offenen Gruppensituationen 15.1.1 Stilles Beobachten aus der Distanz als eine Möglichkeit der emotionalen Stabilisierung und Vergewisserung 15.1.2 Die Vermessung des Raums mithilfe von (Übergangs-)Objekten 15.2 Peers bzw. die Peer-Gruppe als Hilfen zur Affektregulation 15.2.1 Über das Finden und Verlieren von Zweisamkeit 15.2.2 Allein-Sein versus Einsam-Sein in Anwesenheit Anderer 15.2.3 Ambivalenz, Vermeidung und innerer Ruckzug im Zusammensein mit Anderen 15.3 Kurzzusammenfassung 16 Ritualisierte Handlungsabläufe: Vertrautes Terrain, das sich als trugerisch erweisen kann 16.1 Wenn der Anfangmisslingt und das Erleben von Verlust und Getrennt-Sein inmehrfacher Hinsicht verstärkt wird 16.2 Über den Reiz und den Verlust von Vertrautem 16.2.1 Vertrautes Terrain gemeinsam (wieder-)entdecken und teilen 16.2.2 Vertrautes Terrain ohne Halt und Struktur 16.3 Kurzzusammenfassung 17 Übergangssituationen imTagesablauf: Buhnen des Abschieds 17.1 Von der Dyade hin zu Situationen mit mehreren Objekten: Über den Verlust der vertrauten Zweisamkeit 17.2 Von angeleiteten Situationen zu offenen Situationen: Abschied ohne Struktur, Klarheit und Halt sowie Abschied von vertrautem Terrain 17.2.1 Wenn der Abschied misslingt und sich der Zauber des Neuen nicht entfalten kann 17.2.2 Abschied von vertrautem Terrain 17.3 Die Garderobe als bedeutsamer Zwischenraum des Abschieds: Wie bestellt und nicht abgeholt 17.4 Kurzzusammenfassung 18 Zusammenfassende Diskussion der Ergebnisse VI Konsequenzen 19 Konsequenzen fur die pädagogische Praxis aus psychoanalytisch-pädagogischer Sicht 20 Konsequenzen im Hinblick auf die Professionalisierung des elementarpädagogischen Feldes: Wissen Können Verstehen Epilog Literatur
