

Beschreibung
Die Mitglieder des Lionsclubs Mittelburgenland haben G'schichtln, Weisheiten und Witze aus dem Mittelburgenland geschrieben oder gesammelt. Das Ergebnis ist ein Buch, das einen bunten Strauß von kurzen Geschichten und charmanten Anekdoten enthält, aufgelockert...Die Mitglieder des Lionsclubs Mittelburgenland haben G'schichtln, Weisheiten und Witze aus dem Mittelburgenland geschrieben oder gesammelt. Das Ergebnis ist ein Buch, das einen bunten Strauß von kurzen Geschichten und charmanten Anekdoten enthält, aufgelockert von einigen Witzen. In Mundart und Hochdeutsch. Bunte Illustrationen erwecken den Inhalt zum Leben.
62 Kurzgeschichten aus dem österreichischen Mittelburgenland erzählen, wie das Leben in den letzten hundert Jahren ausgesehen hat. Die Anekdoten, Witze und Gedichte sind teilweise in Mundart verfasst, teilweise ins Hochdeutsche übersetzt, und lassen sich gut vortragen. Das Buch eignet sich sowohl für die ältere Generation, um in Erinnerungen zu schwelgen, als auch für jüngere Leserinnen und Leser, zum Eintauchen in eine Zeit, als es weder Handys noch soziale Medien gab.
Leseprobe
Der Kater Paunl ist wie der Papa Beitrag von Johannes Fenz In der Familie Senf gibt es drei Katzen. Melanie, die quirlige Tochter des Hauses, füttert meistens die Katzen. Es sind nicht immer alle da. Der Kater Paunl ist ein Strawanzer. Er erkundet immer die Umgebung nach Mäusen und betreut die Katzen in der Umgebung. Eines Tages kommt Melanie ganz glücklich in die Küche und berichtet: Heute waren alle drei Katzen da! Der Kater Paunl war auch da! Der ist wie der Papa! Nie is' er do und wenn er kummt frisst a ollas zsaum! Der Pfarrer und das Loch im Häferl Beitrag von Johannes Fenz Der in Girm gebürtige Pfarrer Georg Fennes war jahrzehntelang Pfarrer in Oberrabnitz und Karl. Mit seinen über 80 Jahren spazierte er täglich von Oberrabnitz nach Karl und retour. Der Gang wurde im Laufe der Zeit immer herausfordernder. Eines Tages schwankte Pfarrer Fennes und stürzte in Karl. Das Blut ist vom Kopf heruntergeronnen. Er bat, dass ihn jemand in den Pfarrhof nach Oberrabnitz fährt. Natürlich hat sich gleich jemand bereit erklärt. Der Chauffeur sagte: Herr Pfarrer, wir fahren gleich zum Doktor, damit er sich das anschaut. Pfarrer Fennes antwortete: Nein, Sie bleiben beim Pfarrhof stehen! Der Chauffeur: Dann fahre ich Sie halt gleich in das Spital. Der Pfarrer wieder, nun etwas forscher: Nein, Sie bleiben beim Pfarrhof stehen! Der Chauffeur, dachte er, soll seinen Willen haben, der Sturkopf, und er blieb beim Pfarrhof in Oberrabnitz stehen. Pfarrer Fennes stieg bedächtig aus. Drehte sich dann noch um, hielt seinen Kopf in das Auto und sagte: Wissen Sie, bei mir ist das wie mit einem alten Häfen. Da ist ein kleines Loch. Wenn man dort anfängt zu bohren wird das Loch immer größer. Bei den Ärzten ist das auch so, die finden ein kleines Loch und fangen an zu bohren und deshalb brauche ich keinen Arzt. Der Schülerstreich Beitrag von Werner Hallwachs Wie in allen Schulen gab es auch bei uns beliebte und weniger beliebte Professoren. Einer davon war ein ganz unbeliebter Herr. Die Maturaklasse vor mir hatte schon lange geplant, diesem Herrn einen Streich zu spielen. Damit keiner der Akteure schulische Konsequenzen zu befürchten hat, war der Streich nach der Matura geplant und so geschah es auch. Einer der Maturanten kam aus einem Weingut südlich von Wien. Es war logisch, dass nach einer erfolgreich bestandenen Matura von dessen Vater etliche Flaschen Wein zu erwarten waren. Die Heim-Maturanten hatten alle die Matura bestanden. Der Vater des Weinbauern-Sohnes war sofort nach dem positiven Erfolg mit einer großen Ladung guten Weines nach Oberschützen aufgebrochen. Der Wein wurde an alle Professoren großzügig als Dank des Vaters verteilt. Ein gut sortierter und ansehnlicher Teil fiel auch für uns Freunde ab. Es wurde allgemein ausgiebig gefeiert. Gegenüber dem Studentenheim zierte eine Doppelreihe großer Laubbäume den Platz zur evangelischen Kirche. Der Baumabstand wurde von den Maturanten vorher schon ausgemessen. In der Nacht, etwa um Mitternacht, hoben die neuen Maturanten den grünen PKW Straßensänger Lloyd des besagten Professors auf und stellten ihn zwischen zwei Bäumen hinein. Und zwar so, dass es nicht möglich war, das Auto aus der Baumgarage heraus zu manövrieren. Am nächsten Tag nach der Feiernacht fand der Professor endlich seinen Wagen. Doch der war nicht aus der Umklammerung der Bäume zu lösen. Heimschüler und Maturanten hatten ihre große Freude beim Zusehen, wie sich der Herr Professor erfolglos beim Befreien seines Autos anstellte. Schließlich wurde das Auto wieder mit vereinten Kräften von den Bäumen befreit. Die Tafelschrift Beitrag von Johannes Fenz Der Lehrer Janisch in der Hauptschule Stoob unterrichtet gerade Biologie. Er zeichnet wunderschön eine Biene auf die Tafel und beschreibt die einzelnen Teile der Biene. Seine Tafelschrift ist etwas schlampig. Paul, ein Schüler in der ersten Reihe, kann es nicht lesen und fragt den Herrn Lehrer Janisch: Herr Lehrer, was heißt denn das Wort dort? Das heißt Pollenhöschen! Aber lesen lernt man eigentlich in der Volksschule, so Lehrer Janisch. Der kecke Paul sagt darauf: Ja Herr Lehrer, aber dort lernt man auch das Schreiben! s´Noarnhaus Beitrag von Stefan Grosz Text von Dr. Adalbert Putz Da Schurl geht durch d´Wianastodt, wae er duat vü zan onschaun hot. Er schriat´t durch vülli kloani Gossan, mustert ollas, Plotz und Stroußan, dou auf oamuö steht a stü, is gaomz paff und schaut recht vü. A Haus is duat, a groß, a grods, steht auf´m Matzleinsdorferplotz. Hochhaus nenna sie´s die Leit, rejckt in d´Heh die Mäua weit. Duat steht da Schurl hiaz und schaut: Wia homs deis großi Haus nia baut und za wos brauchas den drum Bau? Van übalejgn wiad er nit schlau. Dafia rejdt er an Wiana aon und frogt fia wos dejs Haus sein kunn. Da Wiana wü in Schurl krejnga und iahm an gsumdn Schmäh aonhejnga. A Noarnhaus fia die Gscheatn is´s. Da Schurl heat´s, iahm kunn´s nit stean, er sogt sei Moaning glei den Herrn: I glaub´s, wae fia die Wiana Gmoa dejs Noanhaus wa jo vü zu kloan! Rauchverbot Beitrag von Werner Hallwachs Im Studentenheim herrschte natürlich Rauchverbot. Geraucht wurde trotzdem. Im Mansardentrakt des Heimes war ein Schlafsaal eingerichtet und auf derselben Ebene auch ein WC. Irgendwann gingen einige Schüler in dieses WC um zu rauchen. Tagsüber wurde die Mansarde nicht kontrolliert. Eines Tages kam doch einmal ein Erzieher in die Mansarde und roch den Zigarettenrauch aus dem WC. Er öffnete die Tür und sah den total verrauchten Raum. Er fragte alle vier Schüler, wer geraucht hat. Die Frage wurde von allen verneint. Er drohte ihnen mit dem Rauswurf aus dem Heim und an die Eltern einen Brief zu schreiben. Schließlich waren alle geständig, bereuten, versprachen das Rauchen sofort zu unterlassen und bekamen eine saftige Strafe. Weitere Maßnahmen wurden daher nicht ausgesprochen, was sie dankend zur Kenntnis genommen haben.
