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Es ist überaus schwierig, die masochistische Charakter-, Symptom- und Sexualproblematik anzugehen und zu verändern. Die Behandlung verlangt von allen Beteiligten viel Geduld, und regelmäßig zieht jeder Erfolg Rückschläge nach sich. Léon Wurmser zeigt, dass des Rätsels Lösung in einem besseren Verständnis der dem masochistischen Verhalten zugrunde liegenden Dynamik liegt.
Der Masochismus erscheint als mehrschichtiges Rätsel: Zuerst stell sich die relativ leicht zu beantwortende Frage, warum jemand Befriedigung und sogar sexuelle Lust aus Schmerz, Erniedrigung und Scham ziehen kann und sich deshalb freiwillig in Leidenssituationen begibt. Schwieriger ist schon die zweite Frage: Wie können Schmerzsüchtige sich selbst achten? Des Rätsels Kern schließlich richtet sich vornehmlich an Therapeutinnen und Therapeuten: Wie kann man derart Schmerzsüchtigen helfen? Es ist überaus schwierig, die masochistische Charakter-, Symptom- und Sexualproblematik anzugehen und zu verändern. Die Behandlung verlangt von allen Beteiligten viel Geduld, und regelmäßig zieht jeder Erfolg Rückschläge nach sich. Léon Wurmser zeigt, dass des Rätsels Lösung in einem besseren Verständnis der dem masochistischen Verhalten zugrunde liegenden Dynamik liegt. Anhand ausführlicher Falldarstellungen verdeutlicht er, dass und wie verändernd eingegriffen werden kann.
Autorentext
Dr. med. Leon Wurmser war Professor für Psychiatrie und Psychoanalyse an der University of Maryland; er ist dieser Universität noch durch Lehraufträge verbunden. Neben seiner Vortrags- und Supervisionstätigkeit auf zwei Kontinenten ist er Psychoanalytiker in eigener Praxis in Towson, Maryland (USA) und Lehr- und Kontrollanalytiker der Freudian Society, New York.
Inhalt
Inhalt 1 »Was quälst du, Mutter, meine Seele?« 1.1 Das Rätsel 1.2 Die Heiligung der Grausamkeit 1.3 »Der Weg führt von der Oberfläche in die Tiefe« 1.4 Über-Ich-Übertragung und intrasystemische Über-Ich-Konflikte 1.5 »Nicht gesehen zu werden« 1.6 Die Flucht vor dem inneren Schmerz, die Suche nach dem äußeren Quäler 1.7 Das unsichtbare Kind 1.8 Die doppelte Wirklichkeit 1.9 Seelenblindheit, Verdinglichung und Scham 1.10 Das starrende Auge 1.11 »Seelenmord« 1.12 »Der geborgte Unhold« 1.13 Das Scham-Schuld-Dilemma 1.14 Eine Grunddialektik im Seelischen 2 Einige theoretische Voraussetzungen: Die Psychoanalyse der schweren Neurosen und das Problem der masochistischen Dimension 2.1 Die weitergefaßte Psychoanalyse 2.2 Das Problem des Sadomasochismus inner- und außerhalb der Behandlung 2.3 Weitere technische Empfehlungen 2.4 Die Verschiebung der Analysierbarkeit - die Revolution der Psychoanalyse als therapeutischer Methode 2.5 Die verschiedenen Bedeutungen des Masochismusbegriffs 2.6 Die Dynamik des klinischen Masochismus 2.6.1 Gruppierungen 2.6.2 Allmachtsphantasie 2.6.3 Sexualisierung als Abwehr 2.6.4 Bindung an traumatogene Affekte 2.7 Erklärung und Beschreibung 2.8 »Die blutige Fußspur im Schnee« Teil 1: Der »äußere Masochismus« 3 »Sich selbst zu wählen, so wie man ist« - Die Analyse eines Falles von »äußerem Masochismus« 3.1 »Der goldleuchtende Dolch« 3.2 »Die Bändigung des Tigers« 3.3 »Die Festung der Güte« 3.4 »Das versteckte Schwert« 3.5 Eine Wurzel der Schuld: das Ausnützen des anderen - und das Wegreißen der Maske 3.6 Das »zarte Gewissen« und das »robuste Gewissen« 3.7 Nicht gesehen zu werden 3.8 »Schattenmythos und Schönheitsmaske« - Seelenblindheit, Entmenschlichung und Scham 3.9 Die beiden Grundgleichungen 3.10 Spaltung als Gleichzeitigkeit von Anerkennung und Verleugnung 3.11 Die literarische Erweiterung des Deutungsbereiches 4 »Ein einsamer Krieger auf seiner Fahrt« (»En enlig kriger pa sitt tog«; Brand) - Einsicht in Konflikt und Verwandlung - Ibsens Psychologie in psychoanalytischer Perspektive ... 4.1 Die große Revolution 4.2 Die wichtigsten Antithesen 4.2.1 Zerrissenheit und Entschlossenheit 4.2.2 Wahrheit und Lüge 4.2.3 Respekt und Ausnutzung 4.2.4 Die Macht des »inneren Richters« und der Widerstreit gegensätzlicher Gewissensgestalten 4.2.5 Hörigkeit und Aufstand 4.3 Ibsens »Krieg gegen die Schuld« 5 » Wächterin der Träume - Tochter des Verhängnisses« 5.1 Der »äußere Masochismus« als Reexternalisierung des »moralischen Masochismus« und die »dreifache Schichtung« 5.2 »Die Fassade des Unberührtseins« und der »weibliche Masochismus« 5.3 »Spaltung« und »doppeltes Dasein« 5.4 Doppelte Loyalität 5.5 Die doppelte Identifizierung 5.6 »Warum ist Liebe Schmerz?« 5.7 Die »hysterische Spaltung« - das verdoppelte Liebesleben 5.8 Neid und Ressentiment und die reparative Doppelheit und Allmacht 5.9 Anti-Scham-Magie 5.10 Die masochistische Perversion und die Spaltung von Selbst und Welt 5.11 Die Übertragung 5.12 »Rivalisiere nicht, sondern opfere dich!« - die Kernkonflikte 5.13 Die Spaltung zwischen Phantasie und Realität als Schutz gegen Aggression Teil 2: Das innere Gericht - zur Analyse des »moralischen Masochismus« 6 »Die Scham darüber, überhaupt zu sein« 6.1 Ein Plädoyer für die notwendige Dauer und Intensität der Analyse 6.2 Der Zwang zu werden, was man nicht ist 6.3 Zur Spaltung des Über-Ichs 6.4 Die Magie 6.5 In der Falle des Gewissens 6.6 Zur Übertragung der Abwehr: die Umkehrung (Rollenaustausch, Externalisierung, Projektion) 6.7 Die Gefahr des Wettstreits - Abwehr durch Reaktionsbildung 6.8 Das Zwangsweinen - die Identifizierung mit dem Opfer als Reaktionsbildung 6.9 Sexualisierung als Abwehr 6.10 Der ausgeschlossene Dritte als Zauberkünstler 6.11 Der Voyeurismus als Rache 6.12 Die Übertragung des »moralischen Masochismus«: der Analytiker als der Mitschuldige - und das Rätsel der Doppelheit 6.13 Der masochistische Triumph 6.14 Doppelte Identifizierung, der verachtete Verächter und die vierfache Wurzel der Scham 6.15 Identitätsspaltung als Heilungsversuch 6.16 Die Perversion 6.17 Eine archaische Abwehr 6.18 Masochistische Übertragung: die Zerstörung der Einsicht 6.19 Einige Gedanken zur Gegenübertragung 6.20 Masochistische Übertragung: der Neid und eine Zusammenfassung 6.21 »Falsches Selbst« und »wahres Selbst« - die Scham über die Unechtheit (inauthenticity) 6.22 Rekonstruktion 6.23 Die Vollkommenheits- und Allmachtsphantasie 6.24 Das stille Prahlen 6.25 Nochmals: Weshalb die Intensität des Neids? Die zentrale Bedeutung des Neids für die Depression und die »Leere« 6.26 Ein Fazit 6.27 Die doppelte Wirklichkeit, das Gespaltensein 6.28 Die Bindung an den Schmerz 7 Die Zensorin und der Seelenmord 7.1 Die Orgie der Selbstverurteilung 7.2 Die liebenden Arme der Beschränkungen 7.3 Eine Sturmflut der Schuld 7.4 Die Überstimulierung 7.5 Das Ausagieren der masochistischen Übertragung 7.6 Die Frage der autohypnotischen Trance 7.7 Kompetentes Wirken - als Gegenmittel zur wahnhaften Macht durch das Leiden 7.8 Die Wiederentdeckung des verlorenen Vaters 7.9 Ein peinliches Bekenntnis 7.10 Die Zerstörung der Wirklichkeit, die Verleugnung und die Sucht 7.11 Trauma und masochistische Erregung 7.12 Die genetische Schichtung 8 »Gefügige Sklavin - grausame Rächerin« 8.1 Nachgiebigkeit und Rebellion 8.2 Das Bild von der verschlingenden Schlange 8.3 Der Gnade des unerbittlichen inneren Richters ausgeliefert 8.4 Die sadomasochistische Beziehung als Schutz gegen das Dreiecksverhältnis 8.5 Die Loyalität zur inneren Wahrheit - die Loyalität zur äußeren Autorität 8.6 Zur Quällust 8.7 Das zerbrochene Bild des Mannes, das Ressentiment und das beißende Ungeheuer 8.8 »Die Zahnbürste, die Vagina und der Held mit den 5 goldenen Eigenschaften« 8.9 »Seelenkameradschaft« 8.10 »Die hungrigen Kiefer« 8.11 Eine doppelte Rollenvertauschung 8.12 Der Mythos vom »weiblichen oder femininen Masochismus« Teil 3: Sadomasochistische Perversion 9 Der Traum des Alchimisten - zur Analyse einer masochistischen Perversion 9.1 Einige theoretische Bemerkungen 9.2 Schneidelust und Selbstverbluten 9.3 Zusammenfassung der früher geschilderten Dynamik 9.4 Die Zentralität und Erotisierung der Macht 9.5 Analmasochistische Übertragung, die Frage der Allmacht und das Problem der …