Leo der Große bemüht sich in seinen Predigten um die Entsprechung von Rhetorik und Inhalt. Charakteristisch dafür ist die Formulierung der Zwei-Naturen-Lehre. Die liturgische Lesung der Versuchungsperikope ist nicht nur mit dem ersten Sonntag der Quadragesima verknüpft, sondern stellt auch einen zentralen Zugang zur Leos Theologie der Erlösung dar.

Die Predigten Leos des Großen gehören nicht nur zu den schönsten der lateinischen Tradition, sondern stellen auch eine Schlüsselquelle für die Theologie- und Liturgiegeschichte dar. Die Untersuchung der Predigten zur österlichen Fastenzeit (Quadragesima) zeigt die Auswahl der sprachlichen und inhaltlichen Form auf, mit welcher der Bischof von Rom seine Adressaten prägen wollte. Bei dieser historischen Kontextualisierung werden außerdem Hinweise auf die Datierung und die liturgischen Lesungen analysiert, insbesondere die Bedeutung der Versuchungsperikope für Leos Theologie der Erlösung.

Autorentext

Karl Wechtitsch studierte Latein und Katholische Theologie an der Karl-Franzens-Universität Graz, wo er auch am Institut für Ökumene, Ostkirchliche Orthodoxie und Patrologie promovierte.

Inhalt

Leos Predigtmethode und Sprache - Auslegung der Quadragesima-Predigten - Vergleich altkirchlicher Auslegungen von Mt 4,1-11 - Schlussfolgerungen für Leos Sprache und Inhalte - Schlussfolgerungen für Leos Rückgriff auf die Tradition - Liturgische Lesungen bei den Predigten - Datierung der Predigten