

Beschreibung
Ein Wegweiser zu mehr Selbstwertgefühl und mehr Selbstliebe, aufgebaut wie ein Kurs mit Aufgaben und Übungen. Die Methode wurde von der Autorin aufgrund eigener Erfahrungen und psychologischer Grundlagen selbst entwickelt und über viele Jahre in Kursen und Sem...Ein Wegweiser zu mehr Selbstwertgefühl und mehr Selbstliebe, aufgebaut wie ein Kurs mit Aufgaben und Übungen. Die Methode wurde von der Autorin aufgrund eigener Erfahrungen und psychologischer Grundlagen selbst entwickelt und über viele Jahre in Kursen und Seminaren gelehrt.
Karin Jundt, geboren 1954, sagt von sich, sie habe erst im Alter von 40 Jahren festgestellt, dass ihr das Selbstwertgefühl und die Selbstliebe fast vollständig fehlten. Sie macht diesen Mangel verantwortlich für viele ihrer früheren Probleme mit den Mitmenschen und für eine periodisch auftretende, nicht näher definierbare Unzufriedenheit. Nach dieser Einsicht begann sie, am Aufbau ihrer Selbstliebe zu arbeiten, und erkannte mehr und mehr, wie unerlässlich sie für ein erfülltes, glückliches Leben ist. Selbst darin gefestigt, entwickelte sie auf der Basis ihrer eigenen Erfahrungen und psychologischen Kenntnisse eine Methode zum Aufbau und zur Stärkung der Selbstliebe, die sie viele Jahre lang in Seminaren und Kursen lehrte. Ihre Methode gibt sie auch mit diesem Buch weiter. Es handelt sich um einen Leitfaden, der wie ein Kurs mit Aufgaben und Übungen aufgebaut ist. In den ersten Kapiteln werden die Grundlagen des Selbstwertgefühls und der Selbstliebe dargelegt. Der Hauptteil befasst sich mit der Selbstanalyse und der Betrachtung der Verhaltensmuster, die auf ein zu niedriges Selbstwertgefühl und eine zu schwache Selbstliebe hinweisen, und zeigt dann einen Weg auf, um neue Verhaltensweisen Schritt für Schritt einzuüben und alte hinderliche Muster abzulegen. Ermutigende Worte begleiten den Leser von den ersten Seiten bis zum Schluss. Dieser Wegweiser ist konsequent praxisbezogen. Die Autorin ist nämlich davon überzeugt, dass gerade im Fall mangelnder Selbstliebe das theoretische Wissen nicht hilft, wenn es nicht mit konkreten, im gewöhnlichen Alltag anwendbaren Anleitungen zur Selbstveränderung ergänzt wird. Wir entwickeln uns schließlich nicht allein dadurch, dass wir etwas wissen, sondern erst wenn wir dieses Wissen auch nutzen und umsetzen. Das ist Bildung im wahren Sinn des Wortes: Wir bilden unsere Persönlichkeit und unseren Charakter, wir gestalten unser Leben und unser Schicksal.
Autorentext
Karin Jundt, geboren 1954, wuchs in Norditalien auf. Als Teenager kehrte sie mit ihrer Familie in die Schweiz zurück, besuchte in Zürich das Gymnasium, studierte Alte Geschichte, Religionswissenschaften und Psychologie. Sie veröffentlichte mehrere Ratgeberbücher, vor allem zu den Themen Selbstliebe, Urvertrauen und «sonniger Weg durch das Leben»; ihr Wissen und ihre Erfahrungen vermittelte sie auch in Kursen und Seminaren.
Leseprobe
Es geschah in einem Grotto im Tessin. Roberto und ich saßen an einem Tisch in der Nähe des Kamins, in dem ein Kupferkessel mit Polenta über dem Feuer hing. Ich sehe das Bild noch vor mir, als wäre es gestern gewesen dabei ist es schon über drei Jahrzehnte her. Es hat sich in mein Gedächtnis eingeprägt, weil es eines der Schlüsselerlebnisse meines Lebens war. Worüber wir gesprochen haben, weiß ich hingegen nicht mehr; es ging aber wie so oft um mich, um eine meine Schwierigkeiten oder Unzulänglichkeiten, denn Roberto war zwar auch mein Freund, vor allem aber mein Lebenslehrer. Die Polenta mit den Steinpilzen stand schon vor uns und wir wollten gerade mit dem Essen beginnen. Zu dem, was ich eben erzählt hatte, sagte er: È la ferita dei non amati. Es ist die Wunde der Ungeliebten. Diese Worte waren ein Dolchstoß in mein Herz. Sofort schossen mir die Tränen in die Augen und ich ließ ihnen freien Lauf, lange Minuten, in denen ich schwieg und es in mir drinnen nur unaufhörlich sagte: Das ist es. Genau das ist es. Das ist meine Wunde. Ungeliebt. In einem Flashback zog vor meinem inneren Auge blitzschnell einiges vorbei, was ich in meinem Leben schon getan hatte, um ein bisschen Liebe zu bekommen. Gebettelt, gebuhlt, gekämpft, betrogen, mich erniedrigt, Ungeliebt. Ungeliebt von mir selbst. Es war der Moment, in dem mir bewusst wurde, dass ich mich selbst nicht liebte. Zum ersten Mal in meinem Leben erkannte ich es. Und ich war damals schon fast 40. Inzwischen bin ich einen weiten Weg gegangen und habe dieses Buch und daraufhin noch ein zweites darüber geschrieben, nachdem ich meine Methode zum Aufbau und zur Stärkung der Selbstliebe viele Jahre lang in Seminaren gelehrt habe. Es ist ein wie ein Kurs aufgebauter Leitfaden. Aus der Überzeugung, dass auf diesem Gebiet Wissen als Selbstzweck sinnlos ist, vielmehr von praktischem Nutzen sein muss, sind theoretische Erklärungen knapp gehalten, auf das Wesentliche beschränkt, und ich schreibe nur über Erkenntnisse und Methoden, die ich selbst gelernt, geübt, praktiziert und gelehrt habe. Damit der Textfluss nicht durch Exkurse unterbrochen wird, stehen zusätzliche Erläuterungen und auflockernde, sinnreiche Geschichten in einem separaten Kasten am Ende eines Kapitels, worauf jeweils am Rand verwiesen wird. Selbstliebe und Selbstwertgefühl lassen sich indes nicht allein durch das Lesen eines Buches erwerben. Ebenso wenig wie in einem Kurs, wenn alle um einen Tisch sitzen und auch konkrete Probleme diskutiert werden. Ich hatte mir zwar oft gewünscht, ich könnte meinen Kursteilnehmern die Selbstliebe auf einem silbernen Tablett präsentieren, sodass sich jeder so viel nehmen kann, wie er möchte, wie er braucht. Doch das geht nicht. Es liegt daran, dass wie man so schön auf Italienisch sagt fra il dire e il fare c'è di mezzo il mare. Zwischen dem Reden und dem Handeln liegt das Meer. Wir verändern uns nämlich nicht allein dadurch, dass wir etwas wissen, sondern erst wenn wir dieses Wissen auch umsetzen und leben. Nur so bilden wir uns im wahren Sinn des Wortes: Wir bilden unsere Persönlichkeit, unseren Charakter, wir gestalten unser Leben. Das ist immer ein Prozess, nicht lediglich ein Augenblick des Lernens, und führt nur durch stetes Üben und Arbeit an sich selbst zum Erfolg. Das Problem liegt oft im Wie. Wie können wir unser Bücherwissen in die Praxis umsetzen? Banale Sprüche in der Art von Du musst eben selbstbewusster auftreten! helfen uns nicht. Was ich deshalb mit diesem Buch beitragen will: euch wohl grundlegende Einsichten vermitteln, vor allem aber die notwendigen Werkzeuge vorstellen, damit ihr die neuen Erkenntnisse in das Alltagsleben übertragen könnt. Ich weise also den Weg, aber gehen muss ihn jeder Einzelne selbst, allein und Schritt um Schritt. Was uns dabei die größten Schwierigkeiten bereitet, bis hin zum Scheitern, ist nicht etwa ein Mangel an Willenskraft. Vielmehr behindert uns die Angst. Deshalb versuche ich auch, euch Wege aus der Angst zu zeigen, damit ihr den zur Veränderung unerlässlichen Mut findet. Ich kann euch versichern, dass es sich lohnt und es machbar ist. Ich selbst besaß bis zum Alter von 40 Jahren null Selbstwertgefühl, null Selbstliebe. Und das Schlimmste war, dass ich es nicht einmal wusste! Es war mir nicht klar, dass viele meiner Probleme im Alltag, mit Mitmenschen, in meinem ganzen Umfeld, ebenso wie ein wiederkehrendes Empfinden von Unglücklichsein und Unzufriedenheit mit mir selbst nur auftraten, weil ich mich nicht liebte. In dieser Hinsicht habt ihr, liebe Leser*innen, bereits den ersten Schritt getan, denn offenbar seid ihr euch dessen bewusst und wollt es ändern, sonst würdet ihr euch wohl kaum mit diesem Buch beschäftigen. Es wird euch gelingen, so wie es mir gelungen ist. Ich war ein schwacher, von vielen Ängsten geplagter Mensch, und was ich geschafft habe, schafft ihr auch. Macht einfach, was ihr könnt, ohne euch zu überfordern, und seid stets geduldig und nachsichtig mit euch selbst. Schon der kleinste Schritt in Richtung mehr Selbstliebe wird euch ein Plus an Lebensqualität schenken und euch darin bestärken weiterzumachen. Zum Schluss noch zwei Bemerkungen. Ich erlaube mir, euch in diesem Buch zu duzen, nicht aus Respektlosigkeit oder Überheblichkeit, sondern aus tief empfundener Empathie für alle Menschen, die sich auf dem Pfad der Selbstveränderun…