Die Kinderfachabteilung am Wiener Spiegelgrund war eine von 36 weiteren Anstalten im Deutschen Reich. In der Zeit von 1940 bis 1945 wurden hier rund 800 Kinder ermordet. Das "Euthanasie-Netzwerk" des Dritten Reiches war nach einem einheitlichen Schema organisiert. Ziel war es "Ballastexistenzen" auszurotten. Kinder und Jugendliche wurden zu medizinischen Versuchen herangezogen und durch Überdosierung von Medikamenten ermordet. Erst 2002 wurden die sterblichen Überreste der "Spiegelgrundkinder" am Wiener Zentralfriedhof beerdigt. Was in diesen Jahren am Spiegelgrund passiert ist, darf nicht vergessen werden. Es geht um Respekt gegenüber den Opfern und deren Angehörigen.

Autorentext

Judith Valtl, BEd MA ist Lehrerin an einer Neuen Mittelschule und freie Mitarbeiterin der KZ Gedenkstätte Mauthausen.