

Beschreibung
Die Schweiz und Israel sind Teil der europäischen Geschichte, und Europa und seine Geschichte sind auch Teil des Konflikts im Nahen Osten. Daher sind die Wahrnehmungen Israels in der Schweiz und umgekehrt sowie die Beziehungen der beiden Kleinstaaten durch die...Die Schweiz und Israel sind Teil der europäischen Geschichte, und Europa und seine Geschichte sind auch Teil des Konflikts im Nahen Osten. Daher sind die Wahrnehmungen Israels in der Schweiz und umgekehrt sowie die Beziehungen der beiden Kleinstaaten durch die europäische und nahöstliche Geschichte geprägt. Diese Beziehungen reichen fünfzig Jahre vor die Staatsgründung Israels zurück. Bereits in den Anfangsjahren der zionistischen Bewegung Ende des 19. Jahrhunderts bestand ein enges Band zwischen der Schweiz und der jüdischen Nationalbestrebung, das später das Verhältnis der beiden Staaten mitbestimmte. Ausgehend von dieser Vorgeschichte, beschreibt der Autor in chronologischem Ablauf die Beziehungen zwischen der Schweiz und Israel und den Wandel in der gegenseitigen Wahrnehmung im historischen Kontext. Der Nahostkonflikt in all seinen Etappen und Facetten, die innenpolitischen Entwicklungen Israels sowie der immer stärker thematisierte und medialisierte Holocaust prägten die Stimmung in der Schweiz gegenüber Israel nachhaltig. Auf die anfängliche Zurückhaltung gegenüber dem jüdischen Staat folgte 1967 eine eigentliche Israel-Euphorie, die sich im Zuge des Jom-Kippur-Krieges abkühlte und während des Libanon-Kriegs und der ersten Intifada harscher Israel-Kritik und teilweise einer Ablehnung Israels wich.
Autorentext
Jonathan Kreutner hat Allgemeine Geschichte, Neuere deutsche Literatur und Staatsrecht in Zürich studiert und in Basel in Jüdischen Studien doktoriert. Seit 2009 ist er als Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes tätig.
Klappentext
Die Schweiz und Israel sind Teil der europäischen Geschichte, und Europa und seine Geschichte sind auch Teil des Konflikts im Nahen Osten. Daher sind die Wahrnehmungen Israels in der Schweiz - und umgekehrt - sowie die Beziehungen der beiden Kleinstaaten durch die europäische und nahöstliche Geschichte geprägt. Diese Beziehungen reichen fünfzig Jahre vor die Staatsgründung Israels zurück. Bereits in den Anfangsjahren der zionistischen Bewegung Ende des 19. Jahrhunderts bestand ein enges Band zwischen der Schweiz und der jüdischen Nationalbestrebung, das später das Verhältnis der beiden Staaten mitbestimmte. Ausgehend von dieser Vorgeschichte beschreibt der Autor in chronologischem Ablauf die Beziehungen zwischen der Schweiz und Israel und den Wandel des Israel-Images, aber auch das israelische Schweiz-Bild im historischen Kontext. Der Nahostkonflikt in all seinen Etappen und Facetten, die innenpolitischen Entwicklungen Israels sowie der immer stärker thematisierte und medialisierte Holocaust haben die Stimmung in der Schweiz gegenüber Israel nachhaltig geprägt. Auf anfängliche Zurückhaltung gegenüber dem jüdischen Staat folgte 1967 eine eigentliche Israel-Euphorie, die sich im Zuge des Jom-Kippur-Krieges abkühlte und während des Libanon-Kriegs und der Ersten Intifada harscher Israel-Kritik und teilweise einer Israel-Ablehnung wich. Trotz zunehmender Enttäuschung über Europa und seine Nahostpolitik erhalten viele Israeli ein positives Bild der Schweiz aufrecht.
Inhalt
Einleitung Ein kurzer Blick auf Begrifflichkeiten Israelbilder in Europa zwischen Antisemitismus, Antizionismus und Israelkritik Eine zweite Ebene der Begrifflichkeiten Nation, Staat und Gesellschaft Objektive und subjektive Wahrnehmungen Quellen und Herangehensweise I. Europa und Israel Kontexte und Wechselbeziehungen Europa in der israelischen Wahrnehmung Europas kulturelle Werte in Israel Europa als Topos im israelischen Denken Europa und Israel Eine politische Beziehung von Nähe und Distanz II. Die Schweiz und Israel Beziehungen zweier Kleinstaaten 1. Der Zionismus und die Schweiz Eine kurze Vorgeschichte 2. Wachsende Israeleuphorie (19481967) Zwei Kleinstaaten Erste bilaterale Kontakte (19481956) Annäherung seit 1956 Die Entstehung der Gesellschaft Schweiz-Israel Die Affäre Serra Arabische Boykottdrohungen Eine Würdigung der bilateralen Beziehungen Juni 1967 Sechs Tage Solidarität 3. Die Schweiz zwischen den Fronten des Nahostkonfliktes (19671973) Neue Medienbilder Die Frauenknecht-Affäre Die Schweiz im Fadenkreuz des Terrors Schweizer Reisediplomatie im Nahen Osten Frankreich, Israel und die französischsprachige Schweiz 4. Erschütterungen und neue Konfliktfelder (19731982) Zunehmende Akzeptanz der Palästinensischen Befreiungsorganisation und Reaktionen in der Schweiz Wirtschaft und Politik nach dem Nahostkrieg von 1973 Die Schweiz, Israel und die Vereinten Nationen Stimmungsbarometer zu Israel Bruchlinien christlicher Solidarität mit Israel Öffentlichkeitsarbeit für Israel Politische Annäherung an die Palästinensische Befreiungsorganisation Die Wirkung der amerikanischen Fernsehserie 'Holocaust' in der Schweiz Literarisches aus der Schweiz über Israel Schweizer Juden als zentrale Akteure 5. Von der Zeit des Libanonkrieges bis zur ersten Intifada (19821987) Der Fall 'Faktenordner' Suche nach Antworten auf die Verschlechterung des Images von Israel in der Schweiz Die Schweiz und Israel Mitte der 1980er-Jahre 6. Alte und neue Sichtweisen (19872006) Zusammenfassende Überlegungen Versuch einer Gesamtschau Europa (die Schweiz) und Israel Eine gemeinsame Geschichte Vorstaatlicher Zionismus Die Schweiz als Wiege des jüdischen Staates Der junge Staat Empathie mit dem Schicksal des jüdischen Volkes Europa, palästinensischer Extremismus und das Öl Israel aus der Optik der politischen und ökonomischen Staatsräson Israel und die Erinnerung an den Holocaust Europäische Vergangenheitsbewältigung und das kollektive Bewusstsein einer Mitschuld Vom 'Liebling zum Prügelknaben' Imageverschlechterung Israels und radikaler Wandel in der Öffentlichkeit Plädoyer für ein differenziertes historisches Bewusstsein
