In Nepal wirken heute, in der vorerst konsolidierten politischen Lage nach dem Bürgerkrieg, wieder zahlreiche japanische Akteure der Entwicklungszusammenarbeit. Jahrzehntelang waren staatliche ODA-Hilfsleistungen ein singuläres Instrument japanischer Außenpolitik. Diese Situation resultierte überwiegend aus der Abwesenheit eines westlich-privatrechtlichen Systems der Bürgerbeteiligung. Eine neue Generation von Organisationen verfolgt inzwischen nicht unumstritten normative Anliegen wie Demokratisierung, Empowerment, ökologische Zielsetzungen und die Sicherung materieller Ressourcen. Welche Motivationen, Bezugsrahmen und Praxisprobleme liegen ihrer Arbeit zu Grunde? Die Interviews des Autors mit Beteiligten vor Ort in Japan und Nepal gingen der Frage nach, ob eine international normierte Entwicklungszusammenarbeit sich wirklich über strukturelle und staatliche Einschränkungen hinwegzusetzen vermag.

Autorentext

Jörg Kruth, geboren 1977, studierte in Köln und Ky to und wurde 2008 an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln promoviert. 2004 war er Stipendiat der Heinz-Schwarzkopf-Stiftung und 2006 JSPS Postdoctoral Fellow an der Kansai Universität in saka. Der Autor war von 2008 bis 2011 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und ist derzeit Lehrbeauftragter am Ostasiatischen Seminar der Universität zu Köln und Initiator der Forschungsstelle 'Wissenstransfer in Ostasien'.

Inhalt
Inhalt: Entwicklungsziele seit der Meiji-Zeit (1868-1912) Abriss und Kritik japanischer ODA-Hilfsleistungen Entwicklungszusammenarbeit trifft Bürger Den Fokus auf Asien: Initiativen in Nepal Experteninterviews: Motive und Praxisprobleme in Nord und Süd Erfahrungen der Zusammenarbeit.