

Beschreibung
Jan Geurtz erklärt überzeugend die Ursachen von Sucht. Er vermittelt eine tiefe Selbsterkenntnis, aus der heraus Abhängigkeit leicht aufgegeben werden kann. Jeder Mensch hat ins seiner Kindheit eine Zurückweisung durch die Eltern erfahren, die zu dem negativen...Jan Geurtz erklärt überzeugend die Ursachen von Sucht. Er vermittelt eine tiefe Selbsterkenntnis, aus der heraus Abhängigkeit leicht aufgegeben werden kann.
Jeder Mensch hat ins seiner Kindheit eine Zurückweisung durch die Eltern erfahren, die zu dem negativen Glauben führt, nicht gut zu sein, so wie man ist. Jeder hat seine eigene Methode gefunden, den daraus resultierenden grundlegenden Selbstzweifeln, dem Gefühl von Unzufriedenheit, Wertlosigkeit oder Leere zeitweilig zu entfliehen: mit harten oder weichen Drogen, Medikamenten, Alkohol, Rauchen, Spiel-, Eß-, Sex- oder Beziehungssucht, sonstigen Süchten wie z. B. der nach Fernsehen, Internet oder PC-Spielen oder starker Selbstkontrolle. Dabei ist manchen ihr zwanghaftes Verhalten nicht einmal bewußt. Der Niederländer Jan Geurtz entlarvt den all diesen Phänomenen zugrunde liegenden Selbstbetrug und zeigt einen Ausweg aus diesem Teufelskreis. Der Erfolg seines ersten Buches De Opluchting (Aufatmen. In nur einem Tag endgültig zum Nichtraucher), das in seinem Heimatland allein durch Weitersagen zu einem Bestseller wurde, belegt die Stimmigkeit seines Konzeptes.
Autorentext
Jan Geurtz, Jahrgang 1950, studierte niederländische Literatur, Pädagogik und Wissenschaftsphilosophie. Danach arbeitete er als Lehrer und IT-Berater. Seit 1995 praktiziert der Vater von vier Kindern erfolgreich als Suchttherapeut. 1998 begann er, sich mit Buddhismus zu befassen. Er ist Schüler von Sogyal Rinpoche und lebt teils in dessen Retreat in Südfrankreich, teils auf seinem alten Segelboot in Amsterdam.
Leseprobe
Auszug
Kapitel8
Der Kern der Abhängigkeitsillusion
Vielleicht hast du nach den vorangegangenen Kapiteln verstandesmäßig schon begriffen, wie Abhängigkeit sich selbst am Leben erhält. Vielleicht hast du sogar schon einen Anflug von Erstaunen oder Schmunzeln verspürt, einen Funken Hoffnung, es könne einen Ausweg aus dieser Illusion geben. In diesem Kapitel gehen wir auf die Suche nach dem Kern der Abhängigkeitsillusion. Was ist der Kern und woher kommt die Energie, die diese Illusion rund um den Kern aufrechterhält? Es wird dich nicht wundern zu hören, daß du selbst diese Energie lieferst. Nicht von ungefähr fühlst du dich in den Zeiten zwischen den sich wiederholenden Fluchten so müde und lustlos. Es kostet enorm viel Mühe, eine so starke Illusion wie die der Abhängigkeit aufrecht zu erhalten. Darum fühlen sich Menschen, die mit Hilfe der Aufatmen-Methode aufhören, schon innerhalb weniger Tage stärker. Sie haben mehr Energie, fühlen sich besser in Form und haben mehr Lust, aktiv zu werden.
Im letzten Kapitel hast du schon gesehen, daß Abhängigkeit ein Teufelskreis ist, der aus dem Gebrauch des Mittels auf der einen Seite und zum anderen aus den negativen Gefühlen über dich selbst besteht. Zum Beispiel: Du hältst es für ein Zeichen von Schwäche, das Mittel zu benutzen, aber du nimmst es dennoch, um diesem Gefühl von Schwäche wenigstens für kurze Zeit zu entkommen. Oder: Du fühlst dich schuldig wegen deiner Abhängigkeit, doch du hast das Mittel nötig, um ab und zu von diesem Schuldgefühl loszukommen. Kurz: Du hast ein negatives Gefühl über dich selbst, weil du süchtig bist, aber du hast das Mittel nötig, um dieses elende Gefühl über dich selbst hin und wieder los zu sein. Es ist so angenehm, von diesem miesen Gefühl befreit zu sein und dich kurz mal wieder richtig gut zu fühlen. Danach kannst du dich wirklich sehnen, echt Lust darauf haben. So vermittelt dir das Mittel auf künstliche Weise Lust aufs Leben. Doch gleichzeitig wächst das Gefühl, daß eh alles sinnlos ist, und du fühlst dich machtlos, selbständig etwas daran zu ändern.
Untersuche nun deine negativen Gefühle. Welches negative Gefühl verspürst du gegenüber deiner Abhängigkeit? Was genau sagt dieses Gefühl über dich aus? Meistens ist so ein negatives Gefühl nur sehr schwer in Worten auszudrücken. Für manche ist es ein tiefes Gefühl von Abscheu oder Ekel, Haß oder Verachtung, Bedauern oder Versagen, Schwäche oder Dummheit usw. Untersuche deine negativen Gefühle und überlege, welches Urteil über dich selbst darin verborgen liegt.
Inhalt
Einleitung
